Einleitung
Hier werden die Geschichten zahlreicher Propheten in Verbindung mit ihrer Umgebung erzĂ€hlt; dennoch trĂ€gt diese Sure den Namen Marias, die in Ăbereinstimmung der Gelehrten keine Prophetin war. Zacharias (a.s.) wĂŒnschte sich einen Sohn, der Allahs Botschaft unter den gottlosen Leuten verbreitet, und Johannes (a.s.) wurde ihm geschenkt. Die Geburt Jesu (a.s.) und die Beschuldigung seiner Mutter Maria (a.s.) werden behandelt. Abraham (a.s.) wurde von seinen Leuten schlecht behandelt, sein Vater eingeschlossen, aber er zog sich von ihnen zurĂŒck und wurde gesegnet. Moses (a.s.) wurde von seinem Bruder Aaron (a.s.) geholfen. Ismael (a.s.) wurde von seiner Familie in Frömmigkeit aufgezogen. Idirs (a.s.) war ehrlich, so dass er eine hohe Stellung in seinem Leben erreichte. Diese Propheten zeigten den Weg; folge ihnen deshalb. Glaube an das Jenseits und habe keine falschen Gedanken von Allah, so wie die Christen, die glauben, dass Jesus “Gottes Sohn” sei.

Kaf Ha Ya âAin Sad. (19:1)
19:1 – Ăber die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. ErlĂ€uterung der Termini (s.u. “Alif”).

ErwĂ€hnt wird (hier) die Barmherzigkeit deines Herrn gegenĂŒber Seinem Diener Zacharias. (19:2)
19:2-6 – Zacharias rief seinen Herrn insgeheim ohne Mittler an; denn er klagte an AltersschwĂ€che und wollte dies seinen Verwandten und AmtsbrĂŒdern nicht preisgeben. Bei der hier erwĂ€hnten Erbschaft handelt es sich nicht um das Materielle, sondern um das Prophetentum des Hauses Jakobs, zu dem Zacharias gehört. Unser Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: âWir Propheten werden nicht beerbt. Was wir hinterlassen, gilt als milde Gabe an die Armen (arab.: Sadaqa).â (vgl. ĂB; ferner 3:38-41 und die Anmerkung dazu).

Als er seinen Herrn mit leisem Ruf anrief (19:3)
Siehe 19:2

, sagte er: âMein Herr, mein Gebein ist nun schwach geworden, und die Haare meines Hauptes schimmern grau, doch niemals, mein Herr, bin ich mit meiner Bitte an Dich unglĂŒcklich gewesen. (19:4)
Siehe 19:2

Nun aber fĂŒrchte ich meine Verwandten, die mich ĂŒberleben werden, und meine Frau ist unfruchtbar. GewĂ€hre Du mir darum einen Nachfolger (19:5)
Siehe 19:2

, auf dass er mein Erbe sei und der Erbe des Hauses Jakobs. Und mache ihn, mein Herr, (Dir) wohlgefĂ€llig.â (19:6)
Siehe 19:2

âO Zacharias, Wir geben dir die frohe Botschaft von einem Sohn, dessen Name Yahya sein soll. Wir haben noch keinen dieses Namens erschaffen.â (19:7)
19:7 – Diese frohe Botschaft bestĂ€tigt, dass Allah (t) Zacharias’ Bittgebet erhört hat. Ferner, dass ihm ein Sohn gewĂ€hrt wird, und dass Allah (t) fĂŒr ihn speziell einen einzigartigen Namen bestimmt. Der Name Yahya bedeutet “er wird leben” (vgl. 3:39 und die Anmerkung dazu).

Er sagte: âMein Herr, wie soll mir ein Sohn (geboren) werden, wo doch meine Frau unfruchtbar ist und ich schon das fortgeschrittene Alter erreicht habe?â (19:8)
19:8-9 – Zacharias reagiert auf die oben in 19:7 erwĂ€hnte Botschaft und argumentiert als Mensch. Da jedoch die natĂŒrlichen Voraussetzungen fehlen, möchte er wissen, wie dies verwirklicht werden kann, um sein Herz zu beruhigen. Diese Frage ist also kein Ausdruck der Missbilligung, sondern des Erstaunens ĂŒber Allahs Macht. Die Antwort darauf erfolgte von den Engeln und bedeutet, dass es “Schweres” in Bezug auf Allahs Macht nicht gibt. Dies soll uns auf die Geburt Jesu, sowohl in Sura 3 als auch in den folgenden Versen dieser Sura, vorbereiten.

Er sprach: âSo ist es; dein Herr aber spricht: »Es ist Mir ein leichtes, und Ich habe dich zuvor erschaffen, als du ein Nichts warst.«â (19:9)
Siehe 19:8

Er sagte: âMein Herr, gib mir ein Zeichen.â Er sprach: âDein Zeichen sei, dass du – obgleich gesund – drei (Tage und) NĂ€chte lang nicht zu den Menschen reden sollst.â (19:10)
19:10-11 – Das Zeichen sollte ihn vertrauter machen und sein Herz beruhigen (so wie Abraham einst suchte (vgl. 3:37, 41).

So trat er aus dem Tempel heraus vor sein Volk und gab ihm zu verstehen, dass es (Allah) am Morgen und am Abend preisen soll. (19:11)
Siehe 19:10

âO Yahya, halte das Buch kraftvoll fest.â Und wir verliehen ihm Weisheit im Knabenalter (19:12)
19:12-15 – Hier handelt es sich um einen weiten Sprung im Knabenalter Yahyas. Er sollte den Weg fĂŒr Jesus (a.s.) bereiten. Friede und Allahs Segen waren immer mit Yahya seit Anbeginn – als er geboren wurde; sie setzen sich fort, als er durch die Hand des Tyrannen eines ungerechten Todes stirbt; und sie manifestieren sich besonders am Tag des Gerichts (vgl. 19:29-33 und die Anmerkung dazu).

und ein liebevolles GemĂŒt von Uns und Reinheit. Und er war fromm (19:13)
Siehe 19:12

und ehrerbietig gegenĂŒber seinen Eltern. Und er war nicht hochfahrend, trotzig. (19:14)
Siehe 19:12

Und Friede war auf ihm an dem Tage, als er geboren wurde, und an dem Tage, als er starb, und (Friede wird auf ihm sein) an dem Tage, wenn er wieder zum Leben erweckt wird. (19:15)
Siehe 19:12

Und erwĂ€hne im Buch Maria. Als sie sich von ihrer Familie nach einem östlichen Ort zurĂŒckzog (19:16)
19:16-21 – In den vorangegangenen Versen dieser Sura handelt es sich um einen Vorspann fĂŒr die Geschichte Marias und ihres Sohnes Jesus, wie auch bereits in 3:42-51 erwĂ€hnt wird. Die Geschichte wendet sich von der Not Zacharias ĂŒber die Geburt Yahyas zu der noch wunderbaren Geburt Jesu. Als Maria sich vor den Ihren abschirmte, um Gebete zu verrichten, geschah es in diesem Zustand der Reinheit, dass Gabriel ihr in Menschengestalt erschien (vgl. dazu 6:9). Hierzu ist noch zu bemerken, dass Maria (a.s.) von ihrer Mutter dem Tempeldienst geweiht worden war (vgl. 3:35-37). So nahm sie ihre Zuflucht beim Allerbarmer, bei Dessen Namen ein GottesfĂŒrchtiger erschauert. Die Sendung Jesu wird als Zeichen fĂŒr die Menschheit sein. (vgl. 16:38-40 und die Anmerkung dazu).
19:16-22 – Damals als sie sich vor ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurĂŒckzog: Man sagt: Maria (a.s.) lieĂ sich an einem sonnigen Platz (maschraqa) nieder, wenn sie sich von der Menstruation reinigen wollte, und verbarg sich hinter einer Wand oder irgendetwas anderem, das sie den Blicken entzog. Die Stelle, an der sie sich gewöhnlich aufhielt, war die KultstĂ€tte. Sobald sie ihre Regel bekam, zog sie um in das Haus ihrer Tante mĂŒtterlicherseits. Wenn sie sich dann wieder im Zustand der Reinheit befand, kehrte sie zur KultstĂ€tte zurĂŒck. Als sie nun an der Stelle war, an der sie sich zu reinigen pflegte, kam der Engel zu ihr als ein junger, bartloser Mensch mit reinem Antlitz, gelocktem Haar und ebenmĂ€Ăigem Körperbau, ohne dass er als menschliche Erscheinung einen Makel aufgewiesen hĂ€tte. Er stellte sich ihr in der Erscheinung eines Menschen dar, damit sie mit seiner Sprache vertraut sei und nicht vor ihm fliehen wĂŒrde. WĂ€re er nĂ€mlich in der Erscheinung eines Engels bei ihr aufgetreten, wĂ€re sie geflohen und hĂ€tte sich seine Sprache nicht anhören können. Wenn Maria nun bei Allah Zuflucht vor dieser anmutigen, ĂŒberragenden und schönen Erscheinung suchte, so zeigt das, dass sie sittsam und gottesfĂŒrchtig war. Durch das Auftreten des Engels in dieser Art und Weise wurde sie einer PrĂŒfung unterworfen und ihre Sittsamkeit ergrĂŒndet. Der Engel ist Gabriel. “⊠auf dass ich dir einen reinen Sohn beschere”: um durch einen Hauch unter dein Hemd zu veranlassen, dass dir ein Junge geschenkt wird ⊠“Wie soll mir ein Sohn (beschert) werden, wo mich doch kein Mann (je) berĂŒhrt hat”: Allah setzt hier das BerĂŒhren mit der legitimen Ehe gleich, da es ein metonymischer Ausdruck dafĂŒr ist. (vgl. 4:43; 5:6; 33:49) Nach Ibn âAbbas (r) fand Maria (a.s.) Beruhigung in den Worten des Engels, und so trat dieser nahe an sie heran und hauchte unter ihr Hemd, worauf der Hauch in ihren Leib gelangte und sie schwanger wurde. Man sagt, die Dauer der Schwangerschaft seien drei Stunden gewesen. Man behauptet, Maria sei in einer Stunde mit Jesus schwanger geworden, er sei in einer Stunde gebildet worden und sie habe ihn bei Sonnenuntergang in einer Stunde zur Welt gebracht. (Zam, GĂ€t)

und sich vor ihr abschirmte, da sandten Wir Unseren Geist (Engel Gabriel) zu ihr, und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen (19:17)
Siehe 19:16

; und sie sagte: âIch nehme meine Zuflucht vor dir zum Allerbarmer, (lass ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast.â (19:18)
Siehe 19:16

Er sprach: âIch bin der Bote deines Herrn. (Er hat mich zu dir geschickt) auf dass ich dir einen reinen Sohn beschere.â (19:19)
Siehe 19:16

Sie sagte: âWie soll mir ein Sohn (beschert) werden, wo mich doch kein Mann (je) berĂŒhrt hat und ich auch keine Hure bin?â (19:20)
Siehe 19:16

Er sprach: âSo ist es; dein Herr aber spricht: »Es ist Mir ein leichtes, und Wir machen ihn zu einem Zeichen fĂŒr die Menschen und zu Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine beschlossene Sache.«â (19:21)
Siehe 19:16

Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurĂŒck. (19:22)
19:22-23 – Die Geschichte ĂŒberspringt alle Einzelheiten, die zwischen der EmpfĂ€ngnis und den Wehen der Geburt lagen. Denn es wird nicht erwĂ€hnt, wie lange ihre Schwangerschaft gedauert und ob sie einen natĂŒrlichen Verlauf genommen hatte (vgl. die Anmerkung zu 19:16-22). Wir gehen davon aus, dass bei Allah (t), Dessen Macht mit dem Wort “Sei” geschieht – und Er Jesus in 19:24 als SĂ€ugling sprechen lĂ€sst – die Einleitung einer sofortigen Geburt durch die Wehen keine Rolle spielt (vgl. unten 19:27-33 und die Anmerkung dazu). Die seelischen Schmerzen Marias waren viel gröĂer als die Wehen der Geburt; sie wĂŒnschte sich aus Scham den Tod. Ist dieser Qurâan-Vers keine Ermahnung fĂŒr alle christlichen Frauen, die offen schamlos auĂereheliche Beziehungen mit einem Freund angeben, und halbnackt in einem DekolletĂ© mit einer goldenen Kreuz-Kette um den Hals in der Ăffentlichkeit herumlaufen?
Siehe 19:16

Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte: âO wĂ€re ich doch zuvor gestorben und wĂ€re ganz und gar vergessen!â (19:23)
Siehe 19:22

Da rief er ihr von unten her zu: âSei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein BĂ€chlein flieĂen lassen (19:24)
19:24-26 – “Von unten her” weist auf die Lage Jesu unter seiner Mutter bei der Geburt hin und stellt das erste Wunder dar, das Allah (t) Jesus gab, nĂ€mlich dass er als Neugeborenes zu den Menschen spricht (vgl. dazu unten 19:30). Das BĂ€chlein lieĂ Allah als Geschenk an Maria (a.s.) entspringen. Mit den Datteln hat Allah (t) eine vollkommene Nahrung fĂŒr Jesu Mutter gegeben. FĂŒr Wöchnerinnen sind sie bekannt als besonders geeignet. Das SchĂŒtteln eines dicken Palmenstammes bringt gewöhnlich fĂŒr eine schwache Frau, die gerade entbunden hat, zwar keine Datteln herunter; hier aber spielt die KausalitĂ€t eine Rolle, die Allah (t) Seine Gesetze gelten lĂ€sst, d.h. Maria braucht nur an den Palmenstamm leicht zu tippen, und dies genĂŒgt vollkommen, dass die reifen Datteln von oben herfallen. Die Fastensform Marias war das Schweigen, das manchen Frauen zu empfehlen ist, die ihre Zunge nicht unter Kontrolle halten und das sinnlose GeschwĂ€tz nicht einstellen können. Diese PassivitĂ€t gegenĂŒber der Ăffentlichkeit ist stĂ€rker als jedes andere Argument. Mit diesem GelĂŒbde Allah (t) gegenĂŒber sollt sie jedes GesprĂ€ch mit anderen Menschen meiden.

; und schĂŒttele den Stamm der Palme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. (19:25)
Siehe 19:24

So iss und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: »Ich habe dem Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden.«â (19:26)
Siehe 19:24

Dann brachte sie ihn auf dem Arm zu den Ihren. Sie sagten: âO Maria, du hast etwas Unerhörtes getan. (19:27)
19:27-28 – Diese Worte waren die erste Reaktion der Familie Marias. Nach einer kurzen Abwesenheit von ihr kommt die fromme Tochter mit dem Kind auf dem Arm! Diese Stelle verrĂ€t, dass die Niederkunft Jesu unmittelbar nach der Schwangerschaft seiner Mutter stattgefunden hatte (vgl. 19:22-23 und die Anmerkung dazu). Welche Rolle spielte dieses Ereignis ĂŒber das fromme Haus Aarons als Quelle der Tugendhaftigkeit. Qatada (r) berichtete: âAaron war ein Mann unter den Kindern Israels, der durch seine Tugendhaftigkeit bekannt war. Mit ihm wurde sie immer verglichen. Er war also nicht der Bruder Moses.â (vgl. 3:35 und die Anmerkung dazu).

O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, und deine Mutter war keine Hure.â (19:28)
Siehe 19:27

Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: âWie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?â (19:29)
19:29-33 – Durch sein erstes Wunder konnte Jesus schon im SĂ€uglingsalter seine Mutter verteidigen und bei seinem Volk, den Kindern Israels, predigen. Hier verdeutlicht Jesus (a.s.) seine Unterwerfung vor Allah (t). Er ist weder Gott noch Gottessohn noch einer von Dreien. Jesus (a.s.) erklĂ€rt von Anfang an, dass er ein Diener Allahs ist. Der Ausdruck “solange ich lebe” bedeutet, dass Jesus sterblich ist. Der Ausdruck “und ehrerbietig gegenĂŒber meiner Mutter” zeigt, dass Jesus keinen Vater hatte. Deswegen heiĂt er ĂŒberall im Qurâan ausdrĂŒcklich “Jesus, der Sohn der Maria”. Wer glaubt, Jesus sei nicht sterblich, sollte ĂŒber die Worte dieser Verse nachdenken (vgl. 2:43; 3:45, 46; 4:157; 5:110; 19:15 und die Anmerkung dazu; ferner in Bezug auf die Zakah den Titel: “Handbuch der Zakah und der islamischen Wirtschaftslehre”, Islamische Bibliothek).

Er (Jesus) sagte: âIch bin ein Diener Allahs; Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. (19:30)
Siehe 19:29

Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge, und Er befahl mir Gebet und Zakah, solange ich lebe (19:31)
Siehe 19:29

; und ehrerbietig gegenĂŒber meiner Mutter (zu sein); Er hat mich nicht gewalttĂ€tig und unselig gemacht. (19:32)
Siehe 19:29

Und Friede war ĂŒber mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird ĂŒber mir sein) an dem Tage, wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt werde.â (19:33)
Siehe 19:29

Dies ist Jesus, Sohn der Maria – (dies ist) eine Aussage der Wahrheit, ĂŒber die sie uneins sind. (19:34)
19:34-37 – Die kurze und prĂ€gnante Information ĂŒber Marias EmpfĂ€ngnis, Geburtswehen, Geburt Jesu und Aufnahme in die Familie, wird zusammengefasst in den Worten: “Dies ist Jesus, Sohn der Maria”. Man merkt, dass es bei einer solchen Auskunft um die Wahrheit, “ĂŒber die sie uneins sind”. Das Pronom “sie” bezieht sich auf diejenigen, die ihn fĂŒr Gott, Sohn Gottes und/oder einen von Dreien erklĂ€ren. Hier sind die Christen gemeint. Konkret wird diese These mit den Worten verneint: “Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen”. Mit den Worten: âWahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader Wegâ verkĂŒndet Jesus (a.s.) seine Gottergebenheit vor den Menschen. Dies ist der gerade Weg; denn im Qurâan gibt es nichts Krummes (vgl. 18:1). WĂ€hrend es bei der oben erwĂ€hnten Uneinigkeit um die Christen handelt, handelt es sich hier am Ende des Textblocks um eine völlig andere Art von Uneinigkeit unter den Gruppen der Juden, Christen und Polyatheisten, die Jesus entweder völlig ablehnen, wie die Juden, oder – wie es bei den Christen der Fall ist – ihn vergöttern (vgl. 2:116; 3:51; 4:156; 43:64 und die Anmerkung dazu).

Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschlieĂt, so spricht Er nur: âSei!â und es ist. (19:35)
Siehe 19:34

âWahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader Weg.â (19:36)
Siehe 19:34

Doch die Parteien wurden uneinig untereinander; wehe darum denen, die unglĂ€ubig sind; sie werden einen groĂen Tag erleben. (19:37)
Siehe 19:34

Wie gut wird ihr Hören und Sehen an dem Tage sein, wo sie zu Uns kommen werden! Heute aber befinden sich die Frevler in offenbarem Irrtum. (19:38)
19:38-40 – Am Tag der Verbitterung werden diejenigen jammern, die nichts Gutes in ihrem Leben getan haben. Hier sind die Bewohner Makkas gemeint, die dem Propheten Muhammad (a.s.s.) und seiner Botschaft einen erbitterten Widerstand geleistet haben.

Und warne sie vor dem Tag der Verbitterung, wenn alles entschieden werden wird, wÀhrend sie (jetzt) noch in Sorglosigkeit leben und immer noch nicht glauben. (19:39)
Siehe 19:38

Wir sind es, Die die Erde, und alle, die auf ihr sind, erben werden, und zu Uns werden sie zurĂŒckgebracht. (19:40)
Siehe 19:38

Und erwÀhne in diesem Buch Abraham. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet (19:41)
19:41-45 – Die Makkaner wussten von der Geschichte Abrahams (2000 v. Chr.) und des Hauses Allahs (Al-Kaâba), das in Makka vor ihren Augen steht. Hier werden sie ermahnt durch die ErwĂ€hnung Abrahams im Qurâan (vgl. oben 19:38-40 und die Anmerkung dazu). Wie Abraham (a.s.) den Götzendienst verabscheute und bekĂ€mpfte, soll fĂŒr die Makkaner ins Gewissen geredet werden, weil sie dasselbe Ăbel im Haus Allahs betreiben. Auch wenn Abraham jĂŒnger ist als sein Vater und weniger Erfahrung hat, ist er doch mit Hilfe des göttlichen Wissens berechtigt, seinen Vater zu belehren. Genauso spielte die Arroganz in der Hierarchie der Banu Quraisch, dem Stamm des Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, der die Ă€lteren StammesfĂŒhrer zur Unterlassung des Götzendienstes und zur Verehrung der Einheit des Erhabenen und Einzigen Schöpfers aufrief (vgl. 6:74-82; 21:68-70; 26:69-77; 29:16-18 und die Anmerkung dazu; ferner den Titel: “Allahs Friede auf Ibrahim”, Islamische Bibliothek).

, als er zu seinem Vater sagte: âO mein Vater, warum verehrst du das, was weder hört noch sieht noch dir (irgend) etwas nĂŒtzen kann? (19:42)
Siehe 19:41

O mein Vater, zu mir ist Wissen gekommen, das nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den ebenen Weg leiten. (19:43)
Siehe 19:41

O mein Vater, diene nicht Satan; denn Satan empört sich gegen den Allerbarmer. (19:44)
Siehe 19:41

O mein Vater, siehe, ich fĂŒrchte, es könnte dich die Strafe des Allerbarmers treffen, und dann wirst du ein Freund Satans werden.â (19:45)
Siehe 19:41

Er sagte: âWendest du dich von meinen Göttern ab, o Abraham? Wenn du (damit) nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlass mich fĂŒr lange Zeit.â (19:46)
19:46-48 – Wir merken in diesem Dialog, wie hart die Reaktion des unglĂ€ubigen Vaters und wie sanftmĂŒtig die Antwort des glĂ€ubigen Abrahams ist; wir sehen also den Unterschied zwischen heidnischer Selbstherrlichkeit des Vaters und der GĂŒte seines frommen Sohnes. In der Geschichte Abrahams ist es bekannt, dass er seinen Vater und die Heimat seiner Ahnen (Ur in ChaldĂ€a) fĂŒr immer verlieĂ (vgl. 9:114; 14:38-41; 21:68-70; 26:69-77 und die Anmerkung dazu; fĂŒr ausfĂŒhrliche Information ĂŒber Abraham (a.s.) vgl. den Titel: “Allahs Friede auf Ibrahim”, Islamische Bibliothek).

Er (Abraham) sagte: âFriede sei auf dir! Ich will bei meinem Herrn um Vergebung fĂŒr dich bitten; denn Er ist gnĂ€dig gegen mich. (19:47)
Siehe 19:46

Und ich werde mich von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft, fernhalten; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde durch das Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht unglĂŒcklich sein.â (19:48)
Siehe 19:46

Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Isaak und Jakob und machten beide zu Propheten. (19:49)
19:49-50 – FĂŒr den Verlust seiner Verwandtschaft in der Heimat schenkte ihm Allah (t) Isaak. Jakob (a.s.) ist Isaaks Sohn; beide waren Propheten und von ihnen kam eine groĂe Nachkommenschaft zustande. Diese Worte sollen die Auswanderer aus Makka trösten, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Ihnen wird hier mitgeteilt, dass sie ebenso gesegnet und mit einem guten Ruf geehrt werden wĂŒrden wie einst der Prophet Abraham (a.s.) nach seiner Auswanderung. (ĂB) (vgl. 21:72; 26:69-77, 84; 29:16-18 und die Anmerkung dazu).

Und Wir verliehen ihnen Unsere Barmherzigkeit; und Wir gaben ihnen einen guten Ruf und hohes Ansehen. (19:50)
Siehe 19:49

Und erwÀhne in diesem Buch Moses. Er war wahrlich ein ErwÀhlter; und er war ein Gesandter, ein Prophet. (19:51)
19:51-53 – Nach manchen Gelehrten gibt es Unterschied zwischen einem Gesandten und einem Propheten. Ein Prophet ist jemand, dem Allah eine Aufgabe auferlegt und offenbart, dass er sein Volk zum Weg des Erhabenen fĂŒhrt. Ein Gesandter Allahs ist auch ein Prophet mit offenbarter Schrift und göttlicher Gesetzgebung (vgl. dazu unten 19:53). Andere Gelehrte sind der Meinung, dass es keinen Unterschied zwischen Propheten und Gesandten gibt; sie begrĂŒnden dies damit, dass die beiden Begriffe im Qurâan identisch benutzt werden. Mit dem Wort “Berg” ist der Berg Sinai gemeint. Die “rechte Seite” des Berges weist geographisch auf Madyan hin. Moses (a.s.) war schĂŒchtern und zögerte, zu Pharao zu gehen; denn er konnte nicht gut sprechen. Deshalb bat er darum, dass sein Bruder Aaron (a.s.) ihn bei dieser Aufgabe begleitete. In Seiner Barmherzigkeit gewĂ€hrte Allah (t) ihm dies und nannte Aaron einen Propheten (vgl. dazu oben 19:51; ferner 4:164; 7:108-144; 20:9-86; 22:52; 28:3, 32 und die Anmerkung dazu).

Wir riefen ihn von der rechten Seite des Berges und lieĂen ihn zu einer vertraulichen Unterredung nĂ€her treten. (19:52)
Siehe 19:51

Und Wir machten ihm in Unserer Barmherzigkeit seinen Bruder Aaron zum Propheten. (19:53)
Siehe 19:51

Und erwÀhne in diesem Buch Ismael. Er blieb wahrlich seinem Versprechen treu und war ein Gesandter, ein Prophet (19:54)
19:54-55 – Nun wendet sich der Text dem anderen Zweig der Nachkommen Abrahams zu und erwĂ€hnt Ismael (a.s.), den Stammvater des arabischen Volkes, und damit des Propheten Muhammad (a.s.s.) aus dem Stamm der Banu Quraisch (ĂB). Ismael (a.s.) war der erste Prophet, der unter seinem Volk das Gebet und die Zakah einfĂŒhrte. (Zu Zakah vgl. 2:43 und den Titel “Handbuch der Zakah und der islamischen Wirtschaftslehre”. FĂŒr die Vorgeschichte vgl. den Titel “Muhammad, Prophet der Barmherzigkeit”; ferner den Titel: “Zamzam, Geschichte eines Brunnens”, sowie “Allahs Friede auf Ibrahim” [s.u.: “Ibrahim im Qurâan”], alle Titel bei der Islamischen Bibliothek) (vgl. ferner 21:85-86 und die Anmerkung dazu).

; und er pflegte seinen Angehörigen Gebet und Zakah ans Herz zu legen und war seinem Herrn wohlgefÀllig. (19:55)
Siehe 19:54

Und erwÀhne in diesem Buch Idris. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet. (19:56)
19:56-57 – Der Qurâan beschreibt Idris als einen Wahrhaftigen, einen Propheten, dessen Rang Allah (t) erhöht hat. Er wird zweimal im Qurâan erwĂ€hnt, nĂ€mlich hier und in 21:85, zusammen mit denen, die geduldig und standhaft waren (vgl. ĂB). (vgl. 21:85-86 und die Anmerkung dazu).

Wir erhoben ihn zu hohem Rang (19:57);
Siehe 19:56

sie waren jene unter den Propheten, denen Allah Gnade erwiesen hat aus der Nachkommenschaft Adams und aus denen, die Wir mit Noah dahintrugen, und aus der Nachkommenschaft Abrahams und Israels und aus denen, die Wir rechtgeleitet und erwÀhlt hatten. Wenn ihnen die Verse des Allerbarmers verlesen wurden, fielen sie anbetend und weinend nieder. (19:58)
19:58 – vgl. 16:120-123; 32:15 und die Anmerkung dazu.

Dann aber kamen nach ihnen Nachfahren, die das Gebet vernachlÀssigten und ihren Leidenschaften folgten. So gehen sie nun sicher dem Untergang entgegen (19:59)
19:59-60 – Hier wird auf den Anfang hingewiesen, mit dem der Missstand durch die VernachlĂ€ssigung des Gebets und damit den Bruch mit dem Erhabenen Schöpfer, als dann den Niedergang der Völker beginnt. AusdrĂŒcklich wird hier aber erwĂ€hnt, dass das Tor der Umkehr und Reue offen bleibt.

; auĂer denen, die bereuen und glauben und rechtschaffen handeln. Diese werden ins Paradies eingehen, und sie werden kein Unrecht erleiden (19:60)
Siehe 19:59

(in den) GĂ€rten von Eden, die der Allerbarmer Seinen Dienern im Verborgenen verhieĂ. Wahrlich, Seine VerheiĂung wird in ErfĂŒllung gehen. (19:61)
19:61-63 – Die VerheiĂung Allahs bleibt im Verborgenen, weil sie in keiner menschlichen Wahrnehmung wiedergegeben werden kann. In 19:62 erfahren wir nur einen Teil davon, wo die Paradiesbewohner vor dem Ăbel der Verleumdung und allen unwĂŒrdigen Lauten verschont bleiben. Somit ist das Paradies ein Ort der Ruhe und des Friedens. Die Zeitangabe mit “morgens und abends” bedeutet “immer”, “am Anfang” und “am Ende” (vgl. 2:3; 5:16; 10:9-10 und die Anmerkung dazu).

Sie hören dort kein leeres Gerede, sondern (genieĂen) nur Frieden; und sie werden dort ihren Unterhalt morgens und abends empfangen. (19:62)
Siehe 19:61

Dies ist das Paradies, das Wir jenen Unserer Diener zum Erbe geben, die gottesfĂŒrchtig sind. (19:63)
Siehe 19:61

âWir (Engel) kommen nur auf den Befehl deines Herrn hernieder. Sein ist alles, was vor uns und was hinter uns und was dazwischen ist; und dein Herr ist nicht vergesslich. (19:64)
19:64-65 – Allahs Engel kommen auf Allahs GeheiĂ entsprechend Seinem allumfassenden Willen und Plan. Wenn Dinge verzögert werden, dann geschieht dies in Ăbereinstimmung mit einer weisen Voraussicht und bedeutet nicht, dass Allah (t) sie vergisst. Hier geht es um den Engel Gabriel (a.s.), nachdem unser Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, in eifriger Erwartung ĂŒber die langen ZwischenrĂ€ume zwischen den Offenbarungen geklagt hatte (ĂB).

(Er ist der) Herr der Himmel und der Erde und all dessen, was zwischen beiden ist. So diene Ihm, und sei beharrlich in Seinem Dienst. Kennst du etwa einen, der Ihm gleich wĂ€re?â (19:65)
Siehe 19:64

Und der Mensch sagt: âWie? Wenn ich tot bin, soll ich dann wirklich (wieder) zum Leben auferstehen?â (19:66)
19:66-70 – Die letzte Lehre in der Prophetenreihe dieser Sura, welche den Namen Marias trĂ€gt, setzt die Auseinandersetzung mit dem ungerechten Götzendienst und der Verleugnung der Auferstehung fort (vgl. 15:44; 19:44-45 und die Anmerkung dazu).

Bedenkt der Mensch denn nicht, dass Wir ihn zuvor erschufen, als er ein Nichts war? (19:67)
Siehe 19:66

Und, bei deinem Herrn, Wir werden sie ganz gewiss versammeln und auch die Satane; dann werden Wir sie auf den Knien rund um Dschahannam bringen. (19:68)
Siehe 19:66

Alsdann werden Wir aus jeder Partei diejenigen herausgreifen, die am trotzigsten in der Empörung gegen den Allerbarmer waren. (19:69)
Siehe 19:66

Und Wir kennen die am besten, die es am meisten verdienen, darein zu gehen. (19:70)
Siehe 19:66

Und keiner ist unter euch, der nicht daran vorbeikommen wird – das ist eine von deinem Herrn beschlossene FĂŒgung. (19:71)
19:71-72 – Nach allgemeiner Auslegung wird jede Seele dem Höllenfeuer vorbeigehen und sehen, wie es wirklich aussieht. Diejenigen aber, die auf Grund ihrer Gottesfurcht begnadigt werden, werden davor bewahrt und gerettet.

Dann werden Wir die GottesfĂŒrchtigen erretten, die Frevler aber werden Wir darin auf den Knien belassen. (19:72)
Siehe 19:71

Und als ihnen Unsere deutlichen Zeichen verlesen wurden, sagten die UnglĂ€ubigen zu den GlĂ€ubigen: âWelche der beiden Gruppen ist besser gestellt und gibt eine eindrucksvollere Versammlung ab?â (19:73)
19:73-74 – Hier bezieht es sich auf jene UnglĂ€ubigen, die in 19:66 erwĂ€hnt sind. Als die Götzendiener zur Zeit des Propheten Muhammad (a.s.s.) die deutlichen Zeichen hörten, aber nicht in der Lage waren, sie zu widerlegen, prahlten sie mit ihrem Reichtum in dieser Welt. Sie zogen daraus RĂŒckschlĂŒsse auf ihren höheren Wert. Die Banu Quraisch meinten: âWĂ€re das, was Muhammad predigte, Gutes, so wĂ€ren seine AnhĂ€nger nicht ausschlieĂlich solche, die in den Augen der Leute keine WertschĂ€tzung genieĂen.â (ĂB) Zeitweilig mögen die UnglĂ€ubigen Ă€uĂerlich ein besseres Bild abgeben, beispielsweise in Volksversammlungen, wo Dinge durch Abstimmen entschieden werden. Aber auch in dieser Welt setzt sich die Wahrheit durch, und letztendlich werden die Positionen umgekehrt.

Und wieviele Geschlechter vor ihnen haben Wir schon vernichtet, (die) ansehnlicher an Vermögen und Ă€uĂerer Erscheinung (waren)! (19:74)
Siehe 19:73

Sprich: âDiejenigen, die sich im Irrtum befinden, erhalten langes GewĂ€hren vom Allerbarmer, bis sie das sehen, was ihnen angedroht wurde – ob es nun die Strafe ist oder die Stunde, und dann erkennen, wer in der schlechteren Lage und schwĂ€cher an Streitmacht ist. (19:75)
19:75 – Dies soll der Prophet Muhammad (a.s.s.) zu jenen sagen, die von ihrem Reichtum und ihrer Macht betört sind.

Und Allah bestĂ€rkt die, die rechtgeleitet sind, in Seiner FĂŒhrung. Und die bleibenden guten Werke sind lohnender bei deinem Herrn und fruchtbarer.â (19:76)
19:76 – D.h.: In kritischen Situationen hilft Allah (t) ihnen, richtige Entscheidungen zu treffen und den rechten Weg einzuschlagen, schĂŒtzt sie vor Bösem und Falschem, und sie schreiten immer weiter auf dem rechten Weg fort. Diese Zeilen Ă€hneln 18:46.

Hast du wohl den gesehen, der Unsere Zeichen leugnet und sagt: âGanz gewiss werde ich Vermögen und Kinder erhalten.â? (19:77)
19:77-80 – Chabbab berichtete: âIch war Schmied in der Zeit der Unwissenheit vor dem Islam (arab.: Dschahiliyya) und hatte eine Forderung an Alâasi Ibn Waâil. Als ich ihn aufsuchte, um meine Forderung an ihn zu stellen, sagte er zu mir: »Ich werde dir solange nichts geben, bis du Muhammad verleugnest!« Ich erwiderte: »Ich werde ihn nicht verleugnen, bis Allah dich sterben lĂ€sst und wiedererweckt.« Er sagte: »Dann warte solange ab, bis ich sterbe und wiedererweckt werde; denn bis dahin werde ich Vermögen und Kinder erhalten, dann werde ich dir die Schuld zurĂŒckzahlen!« Darauf wurden diese Worte offenbart.â (vgl. 19:40, 73-74, 95 und die Anmerkung dazu).

Hatte er denn Zugang zum Verborgenen oder hat er vom Allerbarmer ein Versprechen entgegengenommen? (19:78)
Siehe 19:77

Nein; Wir werden aufschreiben, was er sagt, und Wir werden fĂŒr ihn die Strafe verlĂ€ngern. (19:79)
Siehe 19:77

Und Wir werden all das von ihm erben, wovon er redet, und er wird allein zu Uns kommen. (19:80)
Siehe 19:77

Und sie haben sich Götter statt Allah genommen, auf dass sie ihnen zur Ehre gereichen. (19:81)
19:81-84 – Dies bezieht sich sowohl auf die in den vorigen Versen erwĂ€hnten Menschen als auch auf diejenigen in 19:73-75. Unter diesen Worten ist zu verstehen, dass Allah (t) den satanischen KrĂ€ften erlaubt hat, unter den Menschen zu operieren. Er hat dafĂŒr dem Menschen die freie Entscheidung dafĂŒr gegeben, um sich gegen bösartige EinflĂŒsse Satans zu widersetzen. Hier dann hat Satan keine Macht ĂŒber die Menschen. Unser Prophet Muhammad (a.s.s.) soll wegen dieser Menschen nicht traurig sein; er soll geduldig sein und auf Allah vertrauen (vgl. 2:14; 10:28-30; 14:22; 15:39-44; 19:75; 26:69-77 und die Anmerkung dazu).

Nein; sie werden einst ihre Verehrung leugnen und derer Widersacher sein. (19:82)
Siehe 19:81

Siehst du nicht, dass Wir die Satane auf die UnglÀubigen losgelassen haben, um sie aufzureizen? (19:83)
Siehe 19:81

Darum gehe nicht eilig gegen sie vor; Wir zÀhlen ihre (Taten) genau ab. (19:84)
Siehe 19:81

Am Tage, da Wir die GottesfĂŒrchtigen als eine Abordnung vor dem Allerbarmer versammeln (19:85)
19:85-87 – Als “Abordnung” wird ihnen ein ehrenvoller Empfang bereitet. Die Schuldigen dagegen werden wie Vieh behandelt, das zur TrĂ€nke getrieben wird. Das Recht auf FĂŒrsprache am JĂŒngsten Tag wird unsrem Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, zugunsten der GlĂ€ubigen gewĂ€hrt (vgl. 10:3 und die Anmerkung dazu).

, werden Wir die Schuldigen wie eine Herde zu Dschahannam treiben. (19:86)
Siehe 19:85

Sie werden kein Anrecht auf FĂŒrsprache haben – mit Ausnahme dessen, der vom Allerbarmer ein Versprechen empfangen hat. (19:87)
Siehe 19:85

Und sie sagen: âDer Allerbarmer hat Sich einen Sohn genommen.â (19:88)
19:88-95 – Dies sagen sowohl die Götzendiener im Allgemeinen, als auch speziell Juden und Christen (vgl. 9:30). Die Behauptung, Allah (t) habe Sich einen Sohn genommen, ist eine ausgesprochene GotteslĂ€sterung. Denn Allah (t) ist der AllmĂ€chtige Schöpfer und hat weder Vater noch Mutter noch Kinder noch Geschwister noch GefĂ€hrten. In einem Heiligen Hadith (arab.: Hadith Qudsyy) – bezogen auf Allahs Aussage – berichtete Abu Huraira (r), dass der Prophet (a.s.s.) gesagt hat: âAllah sagte: »Der Sohn Adams hat Mich der LĂŒge bezichtigt, was ihm nicht zusteht, und Mich beleidigt, was ihm ebenfalls nicht zusteht. Er bezichtigt Mich der LĂŒge, indem er sagt: >Er wird mich nicht wieder zurĂŒckbringen, wie Er mich einst entstehen lieĂ<, wobei die Ersterschaffung fĂŒr Mich nicht leichter ist als ihre Wiederholung. Und was seine Beleidigung Mir gegenĂŒber angeht, ist seine Behauptung, Ich habe Mir einen Sohn zugesellt, wobei Ich Der Einzige bin, Der ewig UnabhĂ€ngige, Der weder gezeugt hat, noch gezeugt wurde, und keiner ist Mir gleich.«â (Ăberliefert bei Al-Bucharyy) (vgl. 4:48, 116; 6:100; 13:15; 19:80; 21:26-29; 112:4 und die Anmerkung dazu; ferner die beiden Titel: “Allahs letzte Botschaft” und “Göttliche Lichter in den Heiligen Hadithen”, Islamische Bibliothek).

Wahrhaftig, ihr habt da etwas Ungeheuerliches begangen! (19:89)
Siehe 19:88

Beinahe werden die Himmel zerreiĂen und die Erde auseinanderbersten und beinahe werden die Berge in TrĂŒmmern zusammenstĂŒrzen (19:90)
Siehe 19:88

, weil sie dem Allerbarmer einen Sohn zugeschrieben haben. (19:91)
Siehe 19:88

Und es geziemt dem Allerbarmer nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. (19:92)
Siehe 19:88

Da ist keiner in den Himmeln noch auf der Erde, der dem Allerbarmer anders denn als Diener sich nahen dĂŒrfte. (19:93)
Siehe 19:88

Wahrlich, Er hat sie grĂŒndlich erfasst und Er hat alle genau gezĂ€hlt. (19:94)
Siehe 19:88

Und jeder von ihnen wird am Tage der Auferstehung allein zu Ihm kommen. (19:95)
Siehe 19:88

Diejenigen, die da glauben und gute Werke tun – ihnen wird der Allerbarmer Liebe zukommen lassen. (19:96)
19:96-98 – Von der Beschreibung der Lage der Frevler geht nunmehr diese Sura ĂŒber zu denjenigen, die an Allah (t) glauben und gute Werke tun. Wer Allah liebt, dem schenkt Er Seine Liebe. Es gibt darĂŒber ein schönes Bittgebet, der lautet: âO Allah! Schenke mir Deine Liebe und die Liebe dessen, den Du liebst.â Und in einer anderen Ăberlieferung heiĂt es: âWenn Allah jemanden liebt, ruft Er Gabriel und sagt ihm: »Ich liebe den Soundso, so liebst du ihn auch.â Darauf liebt ihn Gabriel und ruft in der gesamten Schöpfung aus: âWahrlich, Allah liebt den Soundso, so liebt ihr ihn auch!â Dies ist der göttliche Lohn fĂŒr jeden, der Gutes tut. Denn Gutes bringt Liebe und Liebe bringt Frieden (vgl. den Titel: “Göttliche Lichter in den Heiligen Hadithen”, Islamische Bibliothek; ferner 2:97; 19:74; 20:113-114; 26:193-194 und die Anmerkung dazu).

Darum haben Wir ihn (den Qurâan) (dir) in deiner Sprache leicht (verstĂ€ndlich) gemacht, damit du durch ihn den GottesfĂŒrchtigen die frohe Botschaft verkĂŒnden und die StreitsĂŒchtigen warnen mögest. (19:97)
Siehe 19:96

Und wieviele Geschlechter haben Wir vor ihnen vernichtet! Kannst du auch nur einen von ihnen spĂŒren oder auch nur einen Laut von ihnen hören? (19:98)
Siehe 19:96