(4474-4974) – Die Erläuterung des Qur’an (Tafsir)

4474 – … Abu Sa’id Ibn Al-Mu‘alla berichtete:
”Während ich das Gebet in der Moschee verrichtete, rief mir der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu, und ich reagierte nicht. Ich sagte zu ihm (nach dem Gebet):
»Ich befand mich im Gebet, o Gesandter Allahs!« Er sagte zu mir:
»Sagt Allah nicht
>…, hört auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, … (Qur’an 8:24)Al-hamdu lillahi rabbi-l-‘alamin < (1) besteht aus den sieben, zu wiederholenden Versen (2) und ist der großartige Qur’an, der mir gegeben wurde!«“

(1) Vers 2 der ersten Sura Al-Fatiha, nach dem diese Sura auch als Suratu-l-hamd genannt wird.
(2) D.h., dass diese mindestens zweimal in jedem Pflichtgebet wiederholt werden.

4475 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wenn der Imam sagt: >… gairi-l-magdubi ‘alaihim wala-d-dalin<, dann sagt ihr >amin<; (1) denn, wenn die Aussage des einen mit der Aussage der Engel zusammentrifft, werden ihm seine vergangenen Sünden vergeben.“ (1) amin (Amen) bedeutet soviel wie >O Allah! Erhöre!<

4476 – … Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Die Gläubigen werden am Tage der Auferstehung versammelt und zueinander sagen:
»Sollten wir nicht jemanden suchen, der für uns Fürsprache bei unserem Herrn einlegt?«
Sie begeben sich bald zu Adam und sagen zu ihm: »Du bist der Urvater aller Menschen, den Allah mit Seiner Hand erschuf und vor ihm die Engel sich niederwerfen ließ. Er lehrte dich aber auch die Namen aller Dinge. (1) So lege für uns bei deinem Herrn Fürsprache ein, womit Er uns von dieser unserer Lage erlösen möge.«
Adam erwidert: »Dazu bin ich nicht der Richtige für euch!« Er erwähnt dann seine Sünde, (2) schämt sich und fährt fort:
»Sucht Noah auf; denn er ist der erste Gesandte, den Allah zu allen Bewohnern dieser Erde geschickt hatte.«
Wenn sie bei ihm ankommen, sagt er zu ihnen: »Dazu bin ich nicht der Richtige für euch!«
Er erwähnt dann seine Bitte an seinen Herrn, worüber er kein Wissen hatte, (3) schämt sich und fährt fort:
»Sucht dann den Freund des Allerbarmers auf.« (4)
Wenn sie bei ihm (Abraham) ankommen, sagt er zu ihnen:
»Dazu bin ich nicht der Richtige für euch! Sucht Moses auf; denn es handelt sich bei ihm um einen Diener, zu dem Allah sprach und ihm die Thora gab.« (5) Wenn sie bei ihm ankommen, sagt er zu ihnen:
»Dazu bin ich nicht der Richtige für euch!«
Er erwähnt dann, dass er einen Menschen erschlug, ohne dass dieser einen anderen erschlagen hatte, (6) schämt sich dann dafür vor seinem Herrn und fährt fort:
»Sucht dann Jesus auf; denn er ist der Diener Allahs, Sein Gesandter, ein Wort von Allah und ein Geist von Ihm.« (7)
Wenn sie bei ihm ankommen, dann sagt er zu ihnen:
»Dazu bin ich nicht der Richtige für euch! Sucht dann Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, auf; denn er ist ein Diener, dem Allah vergangene und spätere Sünden vergeben hat.« (8)
Nunmehr kommen sie zu mir, und ich begebe mich zunächst zu meinem Herrn, um die Erlaubnis dafür zu erbitten, und Er erlaubt es. (9)
Und wenn ich dann meinen Herrn sehe, falle ich anbetend nieder. (In diesem Zustand) lässt Er mich, solange Er will. Dann wird zu mir gesprochen:
»Erhebe dein Haupt und trage deine Bitte vor; denn diese wird gewährt. Und sprich; denn dein Wort wird gehört. Und lege Fürsprache ein; denn von dir wird die Fürsprache angenommen.« (10)
Da erhebe ich mein Haupt und spreche Ihm ein Lob, das Er Selbst mir beibringt. Danach lege ich Fürsprache ein, und Er legt mir eine Zahl von Menschen fest, die ich das Paradies betreten lassen darf. Dann kehre ich zu Ihm abermals zurück. Und wenn ich meinen Herrn sehe, geschieht dasselbe, wie beim ersten Mal. Wenn ich diesmal die Fürsprache einlege, legt Er mir eine Zahl von Menschen fest, die ich das Paradies betreten lassen darf. Ich lasse diese dann ins Paradies eintreten und kehre zum dritten Mal zurück. Beim vierten Male sage ich dann:
»Es gibt im Höllenfeuer keine mehr außer denjenigen, deren Einsperrung im Qur’an in alle Ewigkeit vorbestimmt worden ist«.“ (11)

(1) vgl. Qur’an 2:34; 2:31; 32:9.
(2) vgl. Qur’an 20:121.
(3) vgl. Qur’an 11:45.
(4) Abraham, Allahs Friede auf ihm; vgl. Qur’an 4:125.
(5) vgl. Qur’an 4:164.
(6) vgl. Qur’an 20:40; 28:15ff., 32.
(7) vgl. Qur’an 4:171.
(8) vgl. Qur’an 48:2.
(9) vgl. Qur’an 20:109; 78:38.
(10) vgl. Qur’an 2:255.
(11) vgl. Qur’an 33:64f., Hadith Nr. 3340 und die Anmerkung dazu.

4485 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Die Leute der Schrift (1) pflegten die Thora in hebräischer Sprache zu lesen und diese den Anhängern des Islam auf Arabisch zu erklären. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte dann dazu:
»Glaubt den Leuten der Schrift nicht, haltet sie aber nicht für Lügner und sprecht (zu ihnen):
>…Wir glauben an Allah und an das, was uns herabgesandt worden ist…<«“ (1)

(1) u.a. Juden und Christen.
(2) Qur’an 2:136 eine Grundlage für den Dialog mit ihnen.

4528 – … Dschabir, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: ”Die Juden pflegten zu sagen:
»Wenn der Beischlaf mit einer Frau von hinten (1) stattfindet, kommt das Kind mit schielenden Augen zur Welt!«
Darauf wurde folgender Qur’an-Vers (2:223) offenbart:
>Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum kommt zu eurem Saatfeld wie ihr wollt …<“ (1) (1) Damit ist nicht der Analverkehr, der überhaupt verboten ist, gemeint, sondern der normale Geschlechtsverkehr, der zwar von hinten, aber immer noch im normalen Geschlechtsteil vorgenommen wird. (2) Mit dem Ausdruck >wie ihr wollt< (anna) ist sprachlich auch gemeint >von welcher Seitenlage ihr wollt<. Der qur’anische Ausdruck >Saatfeld< für Frauen entspricht in einer unmissverständlichen Weise der Tatsache, dass bei ihnen auch der >Samen< gesenkt wird, von dem der >Lebensbaum< weiter sprießt.

4529 – … Al-Hasan berichtete:
”Die Schwester von Ma‘qal Ibn Yasar wurde von ihrem Mann geschieden, und er verließ sie solange, bis ihre Wartezeit ablief; dann bat er (ihr Mann) wieder um ihre Hand, und ihr Bruder Ma‘qal lehnte es ab. Darauf wurde folgender Qur’an- Vers (2:232) offenbart:
>…, dann haltet sie nicht davon ab, ihre Gatten zu heiraten, …<“

4544 – … Ibn ‘Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: ”Der zuletzt offenbarte Qur’an-Vers war der Vers (2:275 ff.) über das Verbot der Zinsen (Riba).“

4549 und 4550 – … Abu Wa’il sagte: ”‘Abdullah Ibn Mas‘ud, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete uns, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Wer einen festen Eid (Yamin sabr) leistet, um für sich ungerechterweise ein Stück aus dem Hab und Gut eines muslimischen Menschen abzuschneiden, der wird Allah (am Tage der Auferstehung) begegnen und vorfinden, dass Allah auf ihn zornig ist.“
Diese Aussage wurde von Allah durch folgende Offenbarung bestätigt:
>Wahrlich, diejenigen, welche ihren Bund mit Allah und ihre Eide um einen geringen Preis verkaufen, haben keinen Anteil am Jenseits, … <« (Qur’an 3:77). Da trat Al-Asch‘ath Ibn Qais ein und fragte: »Was erzählt euch da Abu ‘Abdu-r-Rahman?« (1) Wir sagten: »Dies und jenes!« Er sagte zu uns: »Diese Offenbarung ist meinetwegen wie folgt herabgesandt worden: Ich besaß seinerzeit einen Wasserbrunnen auf einem Grundstück, das einem meiner Vetter gehörte. (In einem Rechtstreit zwischen uns) sagte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu mir: Entweder erbringst du den Beweis, oder er leistet den Eid!< Ich erwiderte: >Dann soll er den Eid leisten, o Gesandter Allahs!< Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte darauf:
Wer einen „Yamin sabr“ leistet, um für sich ungerechterweise ein Stück aus dem Hab und Gut eines muslimischen Menschen abzuschneiden, und dabei schamlos handelt, der wird Allah (am Tage der Auferstehung) begegnen und vorfinden, dass Allah auf ihn zornig ist.<«“

(1) Beiname für ‘Abdullah Ibn Mas‘ud.

4553 – … Abu Sufyan berichtete:
”Ich befand mich auf einer Reise zu jener Zeit, als es zwischen mir und dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, eine gewisse Spannung gab. Während ich mich auf dem Gebiet von Syrien aufhielt, kam ein Bote mit einem Schreiben vom Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, das an Heraklios gerichtet war. Es handelte sich um das Schreiben, das Dihyya Al-Kalbyy zum Gouverneur von Busra trug, der es wiederum an Heraklios weiterbringen ließ.
Heraklios fragte:
»Gibt es in dieser Gegend jemanden, der zu den Leuten dieses Mannes (Muhammad) gehört, der behauptet, er sei ein Prophet?« Die Leute sagten: »Ja!« Daraufhin wurde ich mit einigen Leuten aus dem Stamm Quraisch gerufen; anschließend traten wir bei Heraklios ein. Er ließ uns vor ihm sitzen und sagte zu uns:
»Wer von euch steht in der verwandtschaftlichen Linie zu diesem Mann am nächsten, der behauptet, er sei ein Prophet?« Ich sagte: »Ich!«
Da ließen sie mich vor ihm sitzen und meine Begleiter hinter mir. Er ließ seinen Dolmetscher zu sich kommen und sagte zu ihm:
»Sage ihnen, dass ich ihm Fragen über diesen Mann stellen will, der behauptet, er sei ein Prophet! Wenn er mir die Wahrheit nicht sagt, so handelt es sich um eine Lüge!«
Ich schwöre bei Allah, würden die Menschen (, die die Ehrlichkeit Muhammads kennen,) mich der Lüge nicht bezichtigen, so hätte ich bestimmt gelogen.
Heraklios sagte zu seinem Dolmetscher:
»Frage ihn: Wie ist seine Abstammung unter euch?«
Ich sagte: » Er (Muhammad) ist unter uns von edler Abstammung.« Heraklios fragte: »War einer seiner Vorväter ein König?« Ich sagte: »Nein!«
Er fragte weiter: »Habt ihr ihn der Lüge bezichtigt, bevor er das sagte, was er verkündet hat?« Ich sagte: »Nein!«
Heraklios sagte: »Folgt ihm die Elite der Menschen oder folgen ihm die Schwachen?«
Ich sagte: »Ihm folgen doch die Schwachen!« Er sagte: »Nimmt deren Zahl zu oder ab?«
Ich sagte: »Nein! Sie nimmt doch ständig zu.«
Er sagte: »Trat einer von ihnen von seinem Glauben zurück, nachdem er diesen angenommen hatte, auf Grund der Unzufriedenheit mit ihm?«
Ich sagte: »Nein!«
Heraklios sagte: »Habt ihr ihn bekämpft?« Ich sagte: »Ja!« Er sagte: »Wie war euer Kampf gegen ihn?«
Ich sagte: »Der Kampferfolg war wechselhaft: Wir gewannen eine Runde, und die andere gewann er.«
Er fragte: »Bricht er seine Abmachung mit euch?«
Ich sagte: »Nein! Wir wissen aber nicht, was er zurzeit macht.«
Ich schwöre bei Allah, dass ich kein Wort mehr zufügen konnte als dieses. Heraklios sagte: »Hat jemand vor ihm eine solche Behauptung gemacht?« Ich sagte: »Nein!«
Danach wandte sich Heraklios seinem Dolmetscher zu und sagte:
»Sage ihm: >Ich habe dich über seine Abstammung unter euch gefragt und du gabst an, dass er unter euch von edler Abstammung ist. Genauso sind die Gesandten: Diese werden gewöhnlich aus den Edlen ihrer Völker auserwählt. Ich fragte dich auch, ob es unter seinen Vorvätern einen König gab, und du hast dies verneint. Wäre unter seinen Vorvätern ein König gewesen, so würde ich annehmen, dass er ein Mann sei, der für die Rückgewinnung des Königreiches seiner Vorväter kämpfen wolle. Ich fragte dich nach seinen Anhängern, ob sie die Elite oder die Schwachen sind, und du sagtest, dass ihm die Schwachen folgen.
Diese sind doch stets die Anhänger der Gesandten. Ich fragte dich, ob ihr ihn der Lüge bezichtigt habt, bevor er sagte, was er behauptete, und du hast dies verneint. Ich hielt es nicht für möglich, dass er die Lüge vor den Menschen unterlässt, um eine Lüge gegen Allah zu erdichten. Ich fragte dich, ob jemand von seinen Anhängern aus seinem Glauben zurücktrat, nachdem er diesen angenommen hatte, weil er mit ihm nicht zufrieden war, und du hast dies auch verneint. Dies ist doch üblich für den Glauben, wenn er sich mit der Herzensfreude eines Menschen einnistet. Ich fragte dich, ob die Zahl seiner Anhänger zunimmt oder abnimmt, und du gabst an, dass diese zunimmt. Dies ist doch der Fall mit dem Glauben; denn dieser nimmt ständig zu, bis er sein Ziel erreicht! Ich fragte dich ferner, ob ihr ihn bekämpft habt, und du gabst an, dass der Kampf zwischen euch wechselhaft war, und dass ihr eine Runde gewonnen habt und die andere gewann er. Dies ist genau der Fall mit den Gesandten: Sie werden zunächst geprüft; das Endziel aber ist auf ihrer Seite. Ich fragte dich, ob er seine Abmachung mit euch bricht und du gabst an, dass er dies nicht tue. Es ist genauso mit den Gesandten: Sie brechen ihre Abmachung nicht. Ich fragte dich, ob jemand vor ihm eine solche Behauptung machte, und du hast dies verneint. Ich sagte zu mir: >Hätte es vor ihm einen gegeben, der so etwas behauptet hätte, so hätte ich angenommen, dass er es ihm nachmacht!<«
Heraklios fuhr fort:
»Was befiehlt er euch?«
Ich sagte zu ihm: »Er befiehlt uns, dass wir das Gebet verrichten, die Zakah entrichten, die Verwandschaftsbande pflegen und uns keusch verhalten.« Heraklios sagte:
»Wenn das, was du über ihn sagtest die Wahrheit ist, so ist er ein Prophet. Ich wusste schon zuvor, dass noch ein Prophet kommt, nahm aber nicht an, dass er von eurer Seite hervorgeht. Wenn ich wüsste, dass ich ihm Folge leisten könnte, so hätte ich mich gern auf den langen Weg zu ihm gemacht. Wenn ich mich bei ihm befände, so würde ich seine Füße waschen. Wahrlich, sein Machtbereich wird den Boden erreichen, den ich hier unter meinen Füßen habe.«
Danach ließ er das Schreiben des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, vorbringen und verlesen. Da stand folgendes:
»Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Dieses Schreiben ist von Muhammad, dem Gesandten Allahs, an Heraklios, Herrscher des (Ost-) römischen Imperiums!
Der Friede sei auf demjenigen, der der Rechtleitung folgt. Sodann:
Ich rufe dich auf, den Weg des Islam zu befolgen. Werde Muslim, so rettest du dich, und wenn du Muslim geworden bist, so wird Allah deinen Lohn verdoppeln. Wendest du dich aber davon ab, so trägst du die Sünde doppelt, sowohl wegen deiner Führerschaft als auch wegen deiner Untergebenen. (Es folgte dann im Schreiben ein Zitat aus dem Qur’an 3:64):
>… : O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, dass wir nämlich Allah allein dienen und Ihm nichts beigesellen, und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren annehmen außer Allah ….Und wenn sie sich abwenden, so sprecht: > Bezeugt, dass wir Muslime sind.<«
Als die Verlesung des Schreibens zu Ende ging, wurden Stimmen laut, und es gab viel Palaver. Da wurde der Befehl erteilt, dass wir hinausgehen sollten. Als wir draußen waren, sagte ich zu meinen Gefährten: Es scheint mir, dass die Sache soweit geht, dass der König der Byzantiner Furcht davor empfindet. Ich war davon überzeugt, dass die Sache mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, doch eines Tages durchkommt, bis Allah mir den Islam in mein Herz eingab. …“ (1)

(1) vgl. dazu Hadith Nr. 2681 und 5980.

4565 – … Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wem Allah Hab und Gut beschert, und er dafür keine Zakah entrichtet, dem wird sich sein Vermögen zu einer Riesenschlange mit zwei kurzen schwarzen Hörnern verwandeln, und ihn am Tage der Auferstehung umschlingen, indem sie ihn an seinem Unterkiefer anpackt und sagt: »Ich bin dein Vermögen, ich bin dein Schatz.«“
Anschließend rezitierte er den Qur’an-Vers (3:180):
>Und diejenigen, die mit dem geizen, was Allah (ihnen) von Seiner Huld gegeben hat, … <

4581 – … Abu Sa’id Al-Chudri, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Einige Menschen fragten zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm:
»O Gesandter Allahs, werden wir unsern Herrn am Tage der Auferstehung sehen?«
Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Ja! Werdet ihr etwas erleiden, wenn ihr die Sonne in der Mittagszeit seht, sogar wenn das Sonnenlicht wolkenlos strahlt?«
Die Leute sagten: »Nein.« Der Prophet sagte:
»Werdet ihr etwas erleiden, wenn ihr den Vollmond in der Nacht seht, sogar wenn das Mondlicht wolkenlos strahlt?«
Die Leute sagten: »Nein.« Der Prophet sagte:
»Ihr werdet, wenn ihr Allah am Tage der Auferstehung anschauet, genauso wenig erleiden, wie dies der Fall ist, wenn ihr eines von den beiden anschaut.
Wenn es mit dem Tag der Auferstehung soweit ist, ergeht durch einen Rufer der Befehl, dass jedes Volk dem folgen soll, was es einst anzubeten pflegte. Es wird dann von denjenigen, die etwas außer Allah unter den Götzen und den Statuen angebetet hatten, keiner mehr da sein, da sie hintereinander ins Höllenfeuer hinabfallen werden. Danach werden nur diejenigen übrigbleiben, die Allah angebetet hatten, seien diese Wohltäter, Übeltäter oder Angehörige der früheren Generationen unter den Leuten der Schrift! (1) Die Juden werden dann ausgerufen und gefragt: >Wen habt ihr angebetet?< Sie werden sagen: >Wir haben ‘Uzair (Esra), den Sohn Allahs, angebetet!< Die Antwort wird lauten: >Ihr lügt! Allah hat Sich niemals eine Gefährtin oder einen Sohn genommen. Was erwartet ihr denn?< Die Juden werden sagen: >Wir sind durstig, o Herr, so gib uns etwas zu trinken!< Durch ein Zeichen wird der Befehl ergehen, dass ihnen nichts zu trinken gegeben werden soll. Dann werden sie zum Höllenfeuer geführt, das einer Luftspiegelung gleicht, wobei ein Teil von ihm das andere zerschmettert. Ins Feuer werden sie dann hintereinander hinabfallen. Dann werden die Christen ausgerufen und gefragt: >Wen habt ihr angebetet?< Sie werden sagen: >Wir haben Jesus, den Sohn Allahs angebetet!< Die Antwort wird lauten: >Ihr lügt! Allah hat Sich niemals eine Gefährtin oder einen Sohn genommen. Was erwartet ihr dann?< Und mit ihnen wird genauso verfahren, wie mit denjenigen vor ihnen. Es werden dann nur diejenigen übrigbleiben, die nur Allah angebetet hatten seien diese Wohltäter oder Übeltäter gewesen. Zu diesen rückt dann der Herr der Welten näher als in der Entfernung der bisherigen Erscheinung, die sie zuvor wahrgenommen hatten. Zu ihnen wird dann gesagt:
>Was erwartet ihr? Jedes Volk soll dem folgen, was es anzubeten pflegte!< Sie werden sagen: >Wir verließen die Menschen im irdischen Leben in einem Zustand, in dem wir auf ihre Hilfe angewiesen waren, dennoch haben wir auf deren Freundschaft verzichtet. Wir warten auf unseren Herrn, Den wir angebetet haben!< Allah wird dann zu ihnen sagen: >Ich bin euer Herr!< Da werden sie sagen: >Wir stellen Allah niemals etwas zur Seite.<«
Und sie werden diese ihre Aussage zwei- oder dreimal wiederholen.“

(1) u.a. Juden und Christen; vgl. Hadith Nr. 3340, 4476 und die Anmerkung dazu.

4612 – … Masruq berichtete:
”Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, sagte zu mir:
»Wer zu dir sagt, dass Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, ein Teil dessen verschwieg, was ihm offenbart wurde, so wisse, dass er lügt; denn Allah sagt (im Qur’an 5:67):
>O du Gesandter! Verkünde, was zu dir von deinem Herrn herabgesandt wurde …<“

4616 – … Ibn ‘Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: ”Das Verbot über das Berauschende (1) wurde offenbart, als in Al-Madina seinerzeit fünf Arten von Getränken vorhanden waren, darunter gab es keinen Wein.“ (2)

(1) d.h. alles Berauschende einschließlich Rauschgift.
(2) Dies ist eine Absage an jeden, der das Verbot nur mit dem Wein in Zusammenhang bringen will; vgl. Hadith Nr. 4617, 4619 und die Anmerkung dazu.

4617 – … Suhaib berichtete:
”Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte zu mir:
»Wir kannten nichts Berauschendes außer eurem Fadich, das ihr Al-Fadich nennt. Seinerzeit diente ich sowohl Abu Talha als auch dem Soundso und dem Soundso als Mundschenk. Da kam ein Mann und sagte zu uns: »Habt ihr von der Nachricht gehört?« Sie erwiderten: »Worum geht es denn?«
Er sagte: »Das Berauschende ist verboten worden!«
Darauf sagten sie: »Vergieße den Inhalt dieser Krüge, Anas!«
Seitdem haben sie unmittelbar nach der Nachricht des Mannes weder weiter gefragt noch danach getrauert.“ (1)

(1) Durch die Kraft des Glaubens und die Überzeugung vom göttlichen Willen erkennen wir, wie schnell und völlig unkompliziert die Menschen gegenüber einem Problem reagiert hatten, das sich bis heute auf dieser Welt, in vielen Gesellschaften mit verschiedenen Kulturen, als unlösbar erweist; vgl. die Anmerkungen zum Hadith Nr. 4616 und 4619.

4619 – … Ibn ‘Umar berichtete:
”Ich hörte ‘Umar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagen – während er auf dem Podest des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm – stand:
»Sodann, ihr Menschen! Wahrlich, das Verbot des Al-Chamr (das Berauschende) ist offenbart worden, (und dies ist) aus Weintrauben, Datteln, Honig (bzw. Sirup), Weizen, Gerste; und Al-Chamr ist alles, (1) was die Geisteskraft des Menschen beeinträchtigt.«“

(1) Das rechtliche Urteil erstreckt sich analog sowohl auf jede Substanz, die die gleiche Wirkung hervorruft, als auch auf jede Form der Verabreichung (Tabletten, Injektion, Rauchen, Inhalieren usw.). Vgl. die Anmerkungen zum Hadith Nr. 4616 und 4617.

4622 – … Ibn ‘Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Es gab einige Menschen, die dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, Fragen nur aus Spott stellten: Einer z.B. fragte ihn: »Wer ist mein Vater?« Und der andere, dessen Kamelstute sich verirrte, fragte: »Wo ist meine Kamelstute?«
Darauf offenbarte Allah folgenden Qur’an-Vers (5:101):
>O ihr Gläubigen! Fragt nicht nach Dingen, die, wenn sie euch enthüllt würden, euch unangenehm wären … <“

4627 – … Salim Ibn ‘Abdullah berichtete von seinem Vater, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Die Schlüssel des Verborgenen sind fünf:
>Wahrlich, bei Allah allein ist die Kenntnis der Stunde. Er sendet den Regen nieder, und Er weiß, was in den Mutterschößen ist. (1) Und niemand weiß, was er sich morgen zufügen wird, und niemand weiß, in welchem Lande er sterben wird. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig.<“ (Qur’an 31:34).

(1) Das Wissen darüber ist nicht im Geschlecht des Embryos beschränkt (was die Medizin mittlerweile feststellen kann); denn hier sind alle Angelegenheiten des Menschen gemeint, vom Zeitpunkt seiner Erzeugung bis zu seinem Ableben. Zum göttlichen Wissen gehört auch die ganze Zukunft, ob der Mensch arm, reich, elend oder glückselig sein wird, und natürlich gehört dazu, was dieser Qur’an-Vers betont: ”Und niemand weiß, was er sich morgen zufügen wird, und niemand weiß, in welchem Lande er sterben wird.

4649 – … Anas Ibn Malik berichtete: ”Abu Dschahl sagte:
» … O Allah, wenn dies wirklich die Wahrheit von Dir ist, dann lasse Steine vom Himmel auf uns niederregnen, oder bringe eine schmerzliche Strafe auf uns herab!« (Qur’an 8:32).
Darauf wurde folgender Qur’an-Vers (8:33) offenbart:
>Allah aber wollte sie nicht strafen, solange du (O Muhammad) unter ihnen warst, noch wollte Allah sie strafen, während sie um Vergebung baten. Aber warum sollte Allah sie nicht strafen, wenn sie (andere) bei der heiligen Moschee abhalten …<“

4651 – … Sa’id Ibn Dschubair berichtete:
”Als Ibn ‘Umar zu uns kam, sagte ein Mann zu ihm: »Was hältst du von dem “Kampf der Versuchung”?« Er erwiderte:
»Weißt du überhaupt, was eine Versuchung ist? Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, pflegte gegen die Götzendiener zu kämpfen – und diese anzugreifen, war doch eine Versuchung. Es war nicht wie euer Kampf, bei dem es um die Herrschaft geht!«“

4662 – … Abu Bakra berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wahrlich, die Zeit ist wiedergekehrt (1) wie am Tage, an dem Allah die Himmel und die Erde erschaffen hat: Das Jahr hat zwölf Monate, von denen vier geheiligt sind. (2) Drei davon folgen aufeinander, und zwar: Ḏu-l-qa‘da, Ḏu-l-hidschdscha und Al- Muharram; dann Radschab-Mudar, der zwischen Dschumada und Scha‘ban ist.“ (3)

(1) Es bezieht sich auf den Zeitpunkt nach der Eroberung von Makka durch den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, dem der Kampf von Allah nur für eine bestimmte Zeitspanne erlaubt worden war (vgl. Hadith 0104).
(2) Die heiligen Monate stellen nach wie vor Schonzeiten für die Menschen dar, da während derer kein Kampf stattfinden darf. Dadurch erhalten die Menschen durch diese gnadenvolle Einrichtung des Schöpfers, eine Gelegenheit, um ihre Interessen, wie der Vollzug der Pilgerfahrt und das Betreiben des gegenseitigen Handels, zu vollziehen, ohne jedoch, dass die Ehre einer verfeindeten Partei verletzt werden könnte.
(3) Der islamische Kalender hat folgende Ordnung für seine Monate: 1. Al-Muharram, 2. Safar, 3. Rabi‘u-l-awwal, 4. Rabi‘u-th-thanyy (oder Rabi‘u-l-achir), 5. Dschumada-l-ula, 6. Dschumada-th-aniya (oder Dschumada-l-achira), 7. Radschab bzw. Radschab Mudar, 8. Scha‘ban, 9. Ramadan, 10. Schawwal, 11.

4670 – … Ibn ‘Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Als ‘Abdullah Ibn Ubayy starb, kam sein Sohn ‘Abdullah zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und fragte, ob ihm der Prophet sein Hemd geben würde, in das er den Leichnam seines Vaters hüllen könnte. Und er gab ihm auch ein Hemd. Dann fragte der Sohn, ob der Prophet das Totengebet für seinen Vater verrichten würde. Da stand der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, auf, um für ihn das Gebet zu verrichten. Gleich darauf stand ‘Umar auf, packte den Propheten an seiner Kleidung und sagte:
»Betest du für ihn, wo dein Herr dir verbot, das Totengebet für ihn zu verrichten?«
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Wahrlich, Allah stellte es mir zur Wahl, indem Er (im Qur’an 9:80) sagte:
>Ob du für sie um Verzeihung bittest oder nicht um Verzeihung bittest, oder ob du siebzigmal für sie um Verzeihung bittest, Allah wird ihnen niemals verzeihen.<
Und ich werde für sie diese siebzigmal überschreiten.« (1) ‘Umar sagte: »Er ist doch ein Heuchler!«
Anschließend verrichtete der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, doch das Totengebet für ihn, worauf Allah folgenden Qur’an-Vers (9:84) offenbarte:
Ḏu-l-qa‘da, 12. Ḏu-l-hidschdscha. Jeder von ihnen hat – je nach Mondzyklus – entweder 29 oder 30 Tage. Das islamische Jahr ist damit ein Mondjahr, hat nur 354 Tage und wird ab der Auswanderung (Hidschra) des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, von Makka nach Al- Madina gerechnet. Das erste Hidschra-Jahr begann am 16. Juli 622 nach Jesus, Allahs Friede auf ihm. Nach der islamischen Zeitrechnung verließ der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, Makka in der Nacht zum Donnerstag im Monat Rabi‘u-l-awwal. Er verließ die Berghöhle des Bergs Thaur nach 5 Tagen und erreichte Al-Madina am 12. Tag desselben Monats, der sein Geburtstag und Sterbetag zugleich ist.
Und bete nie für einen von ihnen, der stirbt, noch stehe an seinem Grab …<“ (2)

(1) Dies zeigt deutlich die menschliche Natur des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und wie er sich mitleidig und voller Sorge um das Dasein der Menschen verhielt.
(2) vgl. die juristischen Urteile von ‘Umar (r) im Buch von Halit Ünal mit dem Titel “Al-Faruq ‘Umar Ibn Al-Chattab (r), Islamische Bibliothek; siehe auch Hadith Nr. 4139, 4671, 4907 und die Anmerkung dazu.

4671 – … ‘Umar Ibn Al-Chattab, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Als ‘Abdullah Ibn Ubayy Ibn Salul starb, wurde der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, darum gebeten, das Totengebet für ihn zu verrichten. Als der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu diesem Zweck aufstand, sprang ich auf, und sagte zu ihm:
»O Gesandter Allahs, betest du für Ibn Ubayy, wo er doch an jenem Tage soundso, soundso und soundso sagte?«
Ich wollte ihm doch das wiederholen, was er einst sagte.
Da lächelte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und sagte:
»Halte dich von mir zurück, ‘Umar!«
Als ich aber ihm zuviel erzählte, sagte er:
»Mir wurde dies zur Wahl gestellt, und ich habe die Wahl getroffen. Und wenn ich wüsste, dass ihm verziehen würde, wenn ich die siebzigmal überschritten hätte, so würde ich es tun.« (1)
Er verrichtete dann das Totengebet für ihn und ging weg. Eine kurze Zeit darauf wurden die beiden folgenden Qur’an-Verse aus der Sura Bara’a (2) (9:84f.) offenbart:
>Und bete nie für einen von ihnen, der stirbt, noch stehe an seinem Grab; (denn) sie glaubten nicht an Allah und an Seinen Gesandten, und sie starben als Frevler.<
Ich war doch erstaunt über meine Dreistigkeit gegenüber dem Gesandten Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm. Allah und Sein Gesandter wissen doch besser Bescheid!“

(1) Siehe auch Hadith Nr. 4139, 4670, 4907 und die Anmerkung dazu.
(2) Ein weiterer Name für die neunte Sura, wo die Benennung auf Grund des ersten Verses erfolgte (Bara’a=Lossprechung).

4674 – … Samura Ibn Dschundub, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte:
”Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, berichtete uns folgendes:
»Es kamen zu mir zwei Boten (von den Engeln) und schickten mich mit ihnen hin. Wir kamen in einer Stadt an, deren Häuser mit goldenen und silbernen Ziegeln gebaut waren. Wir wurden von Menschen empfangen, deren Gestalt aus zwei verschiedenen Hälften bestand: Die eine Hälfte ihrer Gestalt war so schön, wie man nie zuvor etwas Schöneres gesehen hatte; und die andere Hälfte war so hässlich, wie man nie zuvor etwas Hässlicheres gesehen hatte. Meine beiden Begleiter sagten zu ihnen:
>Geht dorthin und springt in diesen Fluss!< Sie sprangen ins Wasser und kehrten zu uns zurück, nachdem alles Übel von ihnen verschwunden war, und sie zum schönsten Bild geworden waren. Die beiden sagten zu mir:
Dies ist das Paradies von ‘Adn (Eden), und hier wird dein Wohnort sein. Was aber diejenigen angeht, deren eine Hälfte schön und die andere Hälfte hässlich war, so sind sie diejenigen (Menschen) gewesen, die schlechte Taten mit guten Taten vermischt (1) hatten, und Allah bei der Abrechnung mit ihnen von der Strafe absah.«“

(1) vgl. Qur’an 9:102.

4675 – … Sa’id Ibn Al-Musayyab berichtete von seinem Vater, dass dieser folgendes sagte:
”Als Abu Talib im Sterben lag, trat der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ein, während bei ihm Abu Dschahl und ‘Abdullah Ibn Abi Umayya waren. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Mein Onkel, sprich >la ilaha illa-llah< (kein Gott ist da außer Allah), damit ich für dich bei Allah eine Rechtfertigung bringen kann.«
Da sagten Abu Dschahl und ‘Abdullah Ibn Abi Umayya:
»O Abu Talib, willst du dich von dem Glauben des Abd al-Muttalib (1) abwenden?« Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Ich werde für dich um Verzeihung flehen, solange mir deinetwegen kein Verbot (von Allah) erteilt worden ist!«
Darauf wurde folgender Qur’an-Vers (9:113) offenbart:
>Es kommt dem Propheten und den Gläubigen nicht zu, für die Götzendiener um Verzeihung zu flehen, und wären es selbst ihre nächsten Verwandten, nachdem ihnen deutlich geworden ist, dass jene Bewohner der Hölle sind.<“ (2)

(1) Großvater des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm.
(2) Dieses qur’anische Verbot löst viele Fragen bei den Muslimen aus, deren Eltern nicht zum Islam gehören bzw. als Nicht-Muslime gestorben sind. Sehr gern hätten unsere Brüder und Schwestern gewusst, ob sie Allah in diesem Fall um Barmherzigkeit für ihre toten Eltern bitten dürfen. Die Antwort lautet gemäß des obigen Qur’an-Verses: Nein! Denn nach ihrem Tod ist deren ganze Angelegenheit ihrem Schöpfer überlassen. Höchstens kann der Muslim den Qur’an-Vers 5:118 als gottesdienstliche Handlung rezitieren. Was aber die lebenden nicht- muslimischen Eltern angeht, so kann der Muslim Allah sooft um ihre Rechtleitung zum Islam bitten, solange sie am Leben sind. vgl. Hadith Nr. 6208, 6561f.

4686 – … Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wahrlich, Allah gewährt dem Frevler Aufschub. Wenn Er ihn aber anpackt, so kann dieser nicht mehr entkommen. So (sagt Allah im Qur’an-Vers 11:102):
>Und so ist der Griff deines Herrn, wenn Er die Städte erfasst, weil sie freveln. Wahrlich Sein Griff ist schmerzhaft, streng.<“

4699 – … Al-Bara’ Ibn ‘Azib berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wenn der Muslim (nach seinem Tod) im Grab gefragt wird, so bezeugt er, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist. Dies geht aus dem folgenden Wort Allahs hervor:
>Allah stärkt die Gläubigen mit dem fest gegründeten Wort, in diesem Leben wie im künftigen.<“ (Qur’an 14:27).

4709 – … Abu Huraira berichtete:
”Dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, wurden während seiner Nachtreise (Isra’) nach Jerusalem zwei Trinkgefäße gebracht. Das eine von den beiden enthielt Alkohol, und das andere enthielt Milch. Der Prophet schaute die beiden an und nahm dann das Gefäß mit der Milch. Darauf sagte Gabriel zu ihm:
»Alles Lob gebührt Allah, dass Er dich zu der natürlichen Veranlagung rechtgeleitet hat. Hättest du den Alkohol genommen, so wäre deine Umma irregegangen!«“ (1)

(1) Die Irreführung wäre dann zustande gekommen, weil die Handlung des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu einem Vorbild bzw. einem Gebot, also zu einer Sunna gemacht wird. Hätte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, das Trinkgefäß genommen, stünde dies in Widerspruch mit dem offenbarten Alkoholverbot im Qur’an; vgl. Qur’an 17:1ff.

4710 – … Dschabir Ibn ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass er den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, folgendes sagen hörte:
”Als mich die Leute des Stammes Quraisch der Lüge bezichtigt hatten, begab ich mich zu dem Al-Hidschr, (1) wo Allah das Stadtbild von Jerusalem vor mir öffnete, und ich dadurch begonnen hatte, den Leuten alle dortigen Merkmale zu beschreiben, während ich meine Blicke auf die vor mir gebrachte Szene fixierte …. “

(1) Einst der Aufenthaltsplatz von Ismai‘l, Allahs Friede auf ihm, an der nördlichen Wand der Al- Ka’ba.

4719 – … Dschabir Ibn ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wer sagt, wenn er den Gebetsruf hört:
>Allahumma rabba-d-da‘wati-t-tamma, wa-s-salati-l-qa’ima, ati Muhammadan al-wasilata wa-l-fadila; wa-b‘athhu maqamam mahmudan allathi wa‘attah <, (1)
dem wird meine Fürbitte am Tage der Auferstehung zuteil sein.“ …

(1) D.h.: O Allah, Herr des vollkommenen Glaubens und des immerwährenden Gebets, gib Muhammad die Rangstellung und die Gnadenfülle, und erwecke ihn (am Tage der Auferstehung) zu einer ruhmvollen Stellung, die Du ihm zugesprochen hast; vgl. dazu Hadith Nr. und die Anmerkung dazu.

4721 – … ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Während ich mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, in einem Palmenhain war, und er sich auf einen blattlosen Palmenzweig stützte, kamen einige Juden vorbei. Die einen von ihnen sagten zu den anderen:
»Befragt Muhammad über die Seele!« Ein anderer von ihnen sagte:
»Was hegt bei euch Zweifel über ihn?« Die anderen sagten:
»Niemals werdet ihr von ihm das hören, was euch stutzig macht.« Einige sagten: »Befragt ihn doch!«
Da stellten sie ihm die Frage über die Seele, und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, schwieg für eine Weile und gab ihnen keinerlei Antwort. Ich wusste, dass er gerade dabei war, eine Offenbarung zu empfangen. Da trat ich anstandshalber einen Schritt von ihm zurück. Als die Offenbarung soweit war, rezitierte er:
>Und sie befragen dich über die Seele. Sprich: >> Die Seele ist eine Angelegenheit meines Herrn; und euch ist vom Wissen nur wenig gegeben<<<“ (1)

(1) Qur’an-Vers 17:85; vgl. Hadith Nr. 7297 und die Anmerkung dazu.

4727 – … Sa’id Ibn Dschubair berichtete:
”Ich sagte zu Ibn ‘Abbas, dass Naufa Al-Bikalyy behauptete, Moses von den Kindern Israels sei nicht derselbe Moses gewesen, der die Geschichte mit dem Al- Chadr (1) gemeinsam hatte. Er erwiderte:
»Er lügt, dieser Feind Allahs! Denn Ubayy Ibn Ka‘b berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
Moses stand eines Tages auf und hielt eine Rede vor den Kindern Israels. Einer fragte ihn: >>Welcher Mensch weiß am meisten?<< Er (Moses) antwortete:
>Ich!<< Da hielt ihm Allah diese Äußerung vor, weil er das Wissen nicht auf Ihn bezog, und gab ihm anschließend ein: Doch einer von Unseren Dienern, der sich an dem Zusammenfluss beider Meere aufhält, weiß mehr Bescheid als du.<< Moses sagte: >>Jawohl Herr! Wie komme ich dann zu ihm?<< Allah sagte zu ihm: >>Nimm einen Fisch in einem Kübel mit und achte darauf, dass du dem Weg des Fisches nachgehst, wenn er dir abhanden kommt.<< Da begab sich Moses auf den Weg in Begleitung seines jungen Dieners Juscha‘ Ibn Nun, und sie trugen den Fisch bei sich. Als sie an einem Felsen ankamen, ließen sie sich nieder. Dort legte sich Moses hin und schlief ein. …. Am Unterteil des Felsens gab es eine Wasserquelle, welche >>Quelle des Lebens<< heißt, deren Wasser alles wiederbelebt, was es berührt. Mit diesem Quellwasser kam der Fisch in Berührung und wurde beweglich; er rutschte dann aus dem Kübel hinaus, nahm seinen Weg hin und schwamm im Meer. Als Moses wach wurde, sagte er zu seinem jungen Diener: >>Bring uns unsere Speise!<< (2) Er empfand erst die große Anstrengung, nachdem er weitergegangen war, wie dies ihm vorgeschrieben war. Sein junger Diener sagte zu ihm: >>Hast du nicht gesehen, dass ich den Fisch vergaß, als wir auf dem Felsen rasteten?<< Da kehrten sie beide um und schritten auf ihren Spuren zurück. Sie sahen im Meer den Weg des Fisches wie eine offene Rinne. Dies war für den jungen Diener ein wundersames Ereignis und für den Fisch ein einfacher Weg ins Meer hinaus. Als sie endlich am (anderen) Felsen ankamen, fanden sie einen Mann, der in einem Gewand gehüllt war. Moses grüßte ihn mit dem Friedensgruß (Salam). Er erwiderte: >>Der Friede möge in deinem Land herrschen!<< Moses sagte: >>Ich bin Moses!<< Er fragte: >>Bist du Moses der Kinder Israels?<< Moses sagte: Ja!<< Dann sprach er zu ihm: Darf ich dir folgen, auf dass du mich über das rechte Handeln belehrst, wie du gelehrt worden bist?<< Al-Chadr sagte zu ihm: >>O Moses, du besitzt wahrlich ein Wissen, das Allah dich gelehrt hat, und von dem ich keine Kenntnis besitze! Und ich besitze ebenfalls ein Wissen, das Allah mich gelehrt hat, und von dem du keine Kenntnis besitzt.<< Moses sagte: Ich will dir doch folgen.<< Er sprach: >>Nun gut! Wenn du mir folgen willst, so frage mich nach nichts, bis ich es dir von selbst erkläre!<< So machten sich beide auf den Weg entlang der Küste. Da fuhr an ihnen ein Schiff vorbei, dessen Insassen Al-Chadr erkannten und dann ihn mit seinen Begleitern auf ihrem Schiff, ohne Beförderungslohn, mitnahmen. … Als sie auf das Schiff gelangten, setzte sich ein Vogel auf eine Schiffskante nieder und tauchte seinen Schnabel ins Wasser. Da sagte Al-Chadr zu Moses: Dein Wissen und mein Wissen und das Wissen aller Geschöpfe zusammen ist gegenüber dem Wissen Allahs nicht mehr als die Wassermenge, die am Schnabel des Vogels hängenblieb!<< Es dauerte dann nur eine kurze Weile, bis Al-Chadr ein Beil nahm und ein Loch ins Schiff schlug. Moses sagte zu ihm: >>Es sind Leute, die uns ohne Lohn beförderten! Da machst du dich an ihr Schiff heran, und schlägst du dort absichtlich ein Loch ein, um ihre Insassen ertrinken zu lassen. Wahrlich, du hast etwas Schreckliches getan.<< So zogen sie weiter, bis sie einen Jüngling trafen, der mit seinen Kameraden spielte. Da packte ihn Al-Chadr am Kopf und schnitt ihm diesen ab. Moses sagte zu ihm: >>Hast du einen unschuldigen Menschen erschlagen, ohne dass (er) einen anderen (erschlagen hatte)? Wahrlich, du hast etwas Entsetzliches getan!<< Al-Chadr sagte: >>Habe ich dir nicht gesagt, du würdest es nimmer fertigbringen, bei mir in Geduld auszuharren?<< … So zogen sie weiter, bis sie zum Volk einer Stadt gelangten und von ihm Gastfreundschaft erbaten; diese aber weigerten sich, sie zu bewirten. Nun fanden sie dort eine Mauer, die einzustürzen drohte, und er richtete sie mit einer Handbewegung von ihm auf. Moses sagte darauf zu ihm: >>Wir kamen in dieser Stadt an, und ihre Bewohner haben uns weder Gastfreundschaft erwiesen noch etwas zu essen gegeben. (3) Wenn du es gewollt hättest, hättest du die Belohnung dafür erhalten können!<< Er sprach: >>Dies bedeutet die Trennung zwischen mir und dir. Doch will ich dir die Bedeutung von dem sagen, was du nicht in Geduld zu ertragen vermochtest!<<<
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, setzte dann fort:
Wir wünschten es sehr, dass Moses sich geduldig verhalten hätte, damit er uns hätte berichten können, wie es mit den beiden weiterging!< … «“ (4)

(1) Name des Dieners Allahs, auf den Sura 18 ohne Namensgebung hinweist.
(2) Ab dieser Stelle möchte der Leser die Sura Al-Kahf, Nr. 18, verfolgen.
(3) Vgl. die Anmerkung zum Hadith Nr. 2461.
(4) Die im Text vorgekommenen Nummern weisen auf die Qur’an-Verse in der Sura 18, Al-Kahf (Die Höhle) hin, wobei die jeweiligen Verse wie folgt zu finden sind: 60 ff., 62, 63, 64, 61, 65, 66, 70, 71, 74, 75, 77, 78.

4729 – … Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Wahrlich, der große dickleibige Mensch wird am Tage der Auferstehung mit einem Gewicht vortreten, das nicht einmal soviel wie das Gewicht einer Mücke ausmacht. Lest dann:
>… und am Tage der Auferstehung werden wir ihnen kein Gewicht beimessen.< … “ (Qur’an 18:105)

4730 – … Abu Sa’id Al-Chudri, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Der Tod wird (am Tage des Jüngsten Gerichts) in der Gestalt eines (salz-)weißen Schafbocks vorgeführt, und ein Rufer wird ausrufen:
»O ihr Bewohner des Paradieses!« Da werden sie Ausschau halten. Der Rufer wird sagen:
»Kennt ihr dies?« Sie werden antworten: »Ja! Das ist der Tod.« Denn sie alle haben ihn ja gesehen. Der Rufer wird abermals ausrufen: »O ihr Bewohner des Höllenfeuers!« Da werden sie Ausschau halten. Der Rufer wird sagen:
»Kennt ihr dies?« Sie werden antworten: »Ja! Das ist der Tod.« Denn sie alle haben ihn ja gesehen.
Danach wird er geschlachtet, worauf der Rufer sagen wird: »O ihr Bewohner des Paradieses! Nun ist es nur Ewigkeit, und den Tod gibt es nicht mehr. Und o ihr Bewohner des Höllenfeuers! Nun ist es nur Ewigkeit, und den Tod gibt es nicht mehr.«“ (1)
Er (der Prophet) rezitierte dann:
>Und warne sie vor dem Tag der Verbitterung, wenn alles entschieden werden wird, während sie (jetzt in dieser Welt) noch in Sorglosigkeit leben und immer noch nicht glauben.< (Qur’an 19:39).

(1) Die Abschaffung des Todes nach diesem Hadith zeigt deutlich, dass es weder Sorge um das Verschwinden des Lebens der Wonne noch eine Erlösung aus dem Elend des Höllenfeuers geben wird. Die leidenden Menschen auf dieser Erde wissen wohl, dass der Tod, als Erlösung der guten Menschen von ihren Leiden, doch eine Gnade unseres Schöpfers darstellt. Die Information aus diesem Hadith ist eine Angelegenheit des Prophetentums und kann nicht von der Wissenschaft gegeben werden. Deshalb brauchen wir Menschen die Botschaft.

4758 – … Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, sagte:
”Allah möge Sich der ersten Frauen unter den Auswanderern erbarmen, da sie – als Allah
>… und dass sie ihre Tücher über ihre Kleidungsausschnitte ziehen … < (1) offenbarte – Teile von ihren Unterröcken abgeschnitten, diese über den Kopf geworfen und ihre Gesichter damit bedeckt hatten.“ (2)

(1) Qur’an-Vers 24:31.
(2) Ist dieser Hadith nicht ein klarer Beweis für diejenigen muslimischen Emanzen, die in den Fernsehsendungen mit bloßem Haar und kurzen Röcken auftreten und behaupten, die Kleidungsvorschrift im Islam sei jeder Frau nach ihrer freien Entscheidung überlassen? Siehe Hadith Nr. 4759.

4759 – … Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, sagte: ”Als der Vers
>…und dass sie ihre Tücher über ihre Kleidungsausschnitte ziehen … < (1) offenbart wurde, nahmen die Frauen ihre Unterröcke, schnitten Teile davon am Rand ab, warfen diese dann über den Kopf und bedeckten damit ihre Gesichter.“

(1) Qur’an 24:31. Siehe Hadith Nr. 4758 und die Anmerkung dazu.

4760 – … Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Ein Mann sagte: »O Prophet Allahs, (wie ist es möglich,) dass der Ungläubige am Tage der Auferstehung auf seinem Gesicht geführt wird?« (1) Der Prophet antwortete:
»Hat Der (Allah), Der ihn im Diesseits auf zwei Beinen laufen ließ, nicht die Macht dazu, ihn am Tage der Auferstehung auf seinem Gesicht laufen zu lassen?«…“

(1) vgl. Qur’an 25:34.

4765 – … Ibn Abza berichtete:
”Ibn ‘Abbas wurde über folgende Qur’an-Verse gefragt:
>Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle …< (1)
Und
… und niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat …< (2)
bis
… außer denen, die bereuen und glauben …< (3)
und als ich ihn auch fragte, sagte er:
»Als diese Verse offenbart wurden, sagten die Leute von Makka:
Wir maßten uns wahrlich Allah an und töteten das Leben, das Allah unverletzlich gemacht hat, es sei denn dem Recht nach. Und wir begingen auch Schändlichkeiten!<
Darauf offenbarte Allah
… außer denen, die bereuen und glauben und gute Werke tun; denn deren böse Taten wird Allah in gute umwandeln; und Allah ist ja Allverzeihend, Barmherzig.<«“ (4)

(1) Qur’an-Vers 4:93.
(2) Qur’an-Vers 25:68.
(3) Qur’an-Vers 25:70.
(4) Qur’an-Vers 25:70.

4779 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: ”Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Allah, Segensreich und Erhaben ist Er, sagte:
>Ich habe für Meine rechtschaffenen Diener das vorbereitet, was weder ein Auge sah noch ein Ohr davon hörte noch als Herzenswunsch eines Menschen vorstellbar war.<«
Lest darüber, wenn ihr wollt:
Doch niemand weiß, welche Augenweide für sie als Lohn für ihre Taten verborgen ist.< …“ (Qur’an 32: 17).

4797 – … Ka‘b Ibn ‘Udschra, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: ”Die Leute sagten:
»O Gesandter Allahs, was den Friedensgruß (Salam) für dich angeht, so haben wir es schon verstanden. Wie sieht dann das Gebet (As-Salah) für dich aus?«
Er sagte: » Sprecht:
>Allahumma salli ‘ala Muhammad, wa-‘ala ali Muhammad, kama sallaita ‘ala ali Ibrahim, innaka hamidum-madschid. Allahumma barik ‘ala Muhammad, wa-‘ala ali Muhammad, kama barakta ‘ala ali Ibrahim, innaka hamidum-madschid.<«“ (1) (1) >O Allah, schenke Muhammad Friede, und der Familie Muhammads, so wie Du auch der Familie Abrahams Friede geschenkt hast. Du bist ja der Lobenswürdige, der Rühmenswerte! O Allah, segne Muhammad und die Familie Muhammads, so wie Du auch die Familie Abrahams gesegnet hast. Du bist ja der Lobenswürdige, der Rühmenswerte!< Vgl. auch Hadith Nr. 4798.

4798 – … Abu Sa’id Al-Chudri berichtete:
”Wir sagten: »O Gesandter Allahs, den Friedensgruß (Salam) haben wir verstanden. Wie beten wir für dich?«
Er sagte: » Sprecht:
>Allahumma salli ‘ala Muhammad, ‘abduka wa-rasuluk, kama sallaita ‘ala ali Ibrahim. Wa-barik ‘ala Muhammad, wa-‘ala ali Muhammad, kama barakta ‘ala Ibrahim.< …“ (1)

(1) >O Allah, schenke Muhammad, Deinem Diener und Gesandten, Friede, so wie Du auch der Familie Abrahams Friede geschenkt hast. O Allah, segne Muhammad und die Familie Muhammads, so wie Du auch Abraham gesegnet hast!<; vgl. auch Hadith Nr. 4797.

4810 – … Ibn ‘Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Es gab Menschen unter den Götzendienern, die im Übermaß töteten, im Übermaß Zina (Unzucht) begingen und anschließend zu Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, kamen und sagten:
»Was du sagst, und zu dem du aufforderst, ist an sich gut. Nur wenn du uns sagen würdest, ob es für das, was wir getan haben, eine Busse gäbe!«
Darauf wurden folgende Qur’an-Verse offenbart:
>Und die, welche keinen anderen Gott außer Allah anrufen und niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat – es sei denn, (sie töten) dem Recht nach -, und keine Unzucht begehen …< (1)
und
O Meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit ….<“ (2)

(1) Qur’an 25:68.
(2) Qur’an 39:53.

4811 – … ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Einer von den (jüdischen) Rabbinern kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und sagte:
»Du Muhammad, wir (Juden) finden (in unserer Lehre), dass Allah (folgendes auf Seinen Fingern trägt:) die Himmel auf einem Finger, die Erden auf einem Finger, die Bäume auf einem Finger, das Wasser und das Erdreich auf einem Finger, alle anderen Geschöpfe auf einem Finger und sagt: >Ich bin der König!<«
Da lachte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, bis seine Eckzähne sichtbar wurden; denn er wollte dem Rabbiner nicht widersprechen.
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, rezitierte dann:
>Und sie haben Allah nicht richtig nach Seinem Wert eingeschätzt. Und am Tage der Auferstehung wird die ganze Erde in Seinem Griff sein, und die Himmel werden in Seiner Rechten zusammengerollt sein. Preis (sei) Ihm! Hocherhaben ist Er über das, was sie außer Ihm anbeten!<“ (1)

(1) Qur’an 39:67. Siehe auch Hadith Nr. 4812 und 7415.

4812 – … Abu Huraira berichtete, dass er den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, folgendes sagen hörte:
”Allah wird (am Tag der Auferstehung) die Erde in den Griff nehmen, die Himmel mit Seiner Rechten zusammenrollen und sprechen:
»Ich bin der König! Wo sind die Könige der Erde?«“ (1)

(1) Siehe auch Hadith Nr. 4811, 6519 und 7382.

4815 – … ‘Urwa Ibn Az-Zubair berichtete: ”Ich sagte zu ‘Abdullah Ibn ‘Amr Ibn Al-‘As:
»Berichte mir über das schlimmste, was die Götzendiener mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, getan haben!«
Und er berichtete:
»Während der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, im Hof der Al- Ka‘ba betete, kam zu ihm ‘Uqba Ibn Abi Mu‘ait, packte ihn an seinen beiden Schultern um, legte seine Kleidung um seinen Hals herum und fing damit an, ihn mit aller Heftigkeit zu würgen. Da kam Abu Bakr vorbei, packte den Mann an seinen Schultern, stieß ihn weg vom Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und rezitierte:
>Wollt ihr einen Mann töten, weil er spricht: >>Mein Herr ist Allah<<, obwohl er mit klaren Beweisen von eurem Herrn zu euch gekommen ist?<«“ (Qur’an 40:28).

4826 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Allah, Erhaben und Ruhmreich ist Er, sagte:
»Der Sohn Adams begeht Mir gegenüber eine üble Äußerung, indem er gegen die Ewigkeit flucht, und Ich bin Selbst die Ewigkeit. In Meiner Hand ist die Macht über alle Dinge, und Ich rufe den Wechsel zwischen Nacht und Tag hervor.«“ (1)

(1) Siehe ferner Hadith Nr. 4974.

4833 – … Zaid Ibn Aslam berichtete von seinem Vater, dass dieser folgendes sagte:
”Während der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, nachts in Begleitung von ‘Umar Ibn Al-Chattab auf einer seiner Reisen unterwegs war, fragte ihn ‘Umar Ibn Al-Chattab über etwas, und der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, gab ihm keine Antwort. Dann fragte er ihn abermals, und er gab ihm keine Antwort. Dann fragte er ihn zum dritten Male, und er gab ihm ebenfalls keine Antwort. Da sagte ‘Umar Ibn Al-Chattab zu sich:
»Die Mutter von ‘Umar möge ihren Sohn durch den Tod verlieren! Du ‘Umar, hast den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, dreimal belästigt, und bei allen Malen gab er dir keine Antwort.«
‘Umar erzählte: »Ich zog mein Kamel nach vorne, bis ich vor den Menschen herging. Ich fürchtete, ein Qur’an-Vers würde bald auf Grund meines Verhaltens offenbart werden. Es hat nicht lange gedauert, bis ich einen Rufer hörte, der mich ausrief. Ich sagte doch, dass ich fürchtete, ein Qur’an-Vers würde bald auf Grund meines Verhaltens offenbart werden. Da begab ich mich zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und grüßte ihn mit dem Friedensgruß (Salam). Er sagte zu mir:
>Auf mich ist in dieser Nacht eine Sura herabgesandt worden, die mir lieber ist, als alles auf dieser Erde, auf das die Sonne jemals aufging!<
Er rezitierte dann:
>Wahrlich, Wir haben dir einen offenkundigen Sieg beschieden …. <<«“ (Qur’an 48:1ff.)

4836 – … Al-Mugira berichtete:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, stand solange im Gebet, bis seine Füße schwollen. Da sagten die Leute zu ihm:
»Allah hat dir doch deine vergangene und künftige Schuld vergeben!« (1) Der Prophet erwiderte:
»Soll ich nicht ein dankbarer Diener sein?«“

(1) vgl. Qur’an 48:1ff. Siehe ferner Hadith Nr. 1130, 5063, 6307, 6471, 7507 und die Anmerkung dazu.

4886 – … ‘Alqama berichtete: ”‘Abdullah sagte:
»Allah verfluche diejenigen Frauen, die andere Frauen tätowieren, sich tätowieren lassen, (1) ihre Augenbrauen entfernen, ihre Zähne abfeilen lassen, um deren Zwischenräume kosmetisch zu vergrößern, und dadurch Allahs Schöpfung zu ändern pflegen!« (2)
Diese Äußerung bekam eine Frau aus dem Stamm Banu Asad zu hören, die als Umm Ya‘qub bekannt war. Sie kam zu ‘Abdullah und sagte: »Ich erfuhr, dass du solche und solche verflucht hattest.« Er entgegnete: »Und warum soll ich nicht diejenigen verfluchen, die der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, verflucht hatte, und dies befindet sich doch im Buche Allahs!« Die Frau erwiderte:
»Ich habe alles gelesen, was sich zwischen den zwei Buchdeckeln befindet, und da fand ich nichts davon, was du sagst.« Er sagte zu ihr: »Wenn du es wirklich gelesen hättest, so hättest du das gefunden! Hast du darin folgendes nicht gelesen:
Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an, und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch … <?« (Qur’an 59:7).
Sie sagte: »Doch!« Er sagte: »Er (der Prophet) hat dies doch verboten.« Die Frau hielt ihm vor: »Ich sehe, dass deine Frau dies tut!« Er sagte zu ihr: »Geh hinein und sehe selbst nach.«
Da ging die Frau in sein Haus, sah nach, und fand nichts von dem, was sie erzählte. Er fuhr dann fort: »Wäre dies der Fall gewesen, so hätte ich mit ihr nichts Gemeinsames gehabt!«“

(1) Das Tätowieren ist eine Körperverstümmelung im wahren Sinne und gehört zu den ältesten Bräuchen der Menschheit; auch im alten Ägypten wurde diese teuflische Kunst praktiziert; s. Hadith Nr. 5740 und die Anmerkung dazu.
(2) Die Einzelheiten der Berichterstattung in diesem Hadith widerspiegeln unser Leben. Den Muslimen wird Vorsicht geboten im Hinblick auf die modernen Methoden, um die Schöpfung zu ändern, sei diese z.B. durch Haarersatz (Perücke), Haarteil (Teilperücke), kosmetische Chirurgie, wie Liften der Haut, Verkleinerung von Körperteilen (etwa Nase oder Brust) aber auch die Gentechnik, durch welche Eingriffe und Manipulationen im Erbgut des Menschen vorgenommen werden. Ausgenommen davon sind die notwendigen Eingriffe zur Bekämpfung von Aids, Krebs und andere Krankheiten sowie zur Vorbeugung von körperlichen Schäden und Erhaltung deren Funktionen, wie z.B. in der Kieferorthopädie u.ä. Eine muslimische Frau darf zwar die einzelnen, außerhalb ihrer Augenbrauen wachsenden Haare, zupfen, aber nicht die eigentlichen Haare der Augenbrauen, die sie weder ganz entfernen noch zu einer dünnen Linie gestalten darf. Der Brauchtum zur Änderung der Schöpfung Allahs ist seit dem Altertum bekannt. Das am 3.5.1989 von der “Frankfurter Allgemeine Zeitung” veröffentlichte Foto eines Frauenschädels und der Kommentar dazu, mögen in diesem Zusammenhang interessant sein. Hier ein abgekürztes Zitat: ”Dreieckig zugespitzte Vorderzähne an diesem in Ägypten ausgegrabenen Schädel geben den Wissenschaftlern Rätsel auf. Der Schädel stammt von einer erwachsenen Frau, die in der Ptolemäischen Periode Ägyptens (332 – 30 v. Chr.) gelebt haben dürfte. Die oberen und unteren Schneidezähne weisen Schliffspuren auf. Sie wurden offenbar zu Lebzeiten bearbeitet. Die Forscher rätseln jetzt, was mit dieser Verunstaltung beabsichtigt worden sein könnte. Auch heute noch sind solche Bräuche bei einigen asiatischen und afrikanischen Stämmen zu beobachten. Zähne werden ausgebrochen, gefeilt, angebohrt, mit wertvollen Mineralien verziert oder gefärbt. Oft geschieht dies aus ästhetischen Gründen“; vgl. dazu Hadith Nr. 3488.

4889 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Ein Mann kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und sagte:
»O Gesandter Allahs, ich bin sehr erschöpft!«
Da schickte der Prophet jemanden zu seinen Frauen, und dieser fand dort nichts (zu essen). Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Gibt es keinen Mann, der ihn für diese Nacht aufnimmt, auf dass Sich Allah seiner Erbarmen möge?«
Da stand ein Mann von den Al-Ansar auf und sagte:
»Ich, o Gesandter Allahs!«
Dieser ging dann (mit dem Gast) nach Hause und sagte zu seiner Frau:
»(Dieser ist der) Gast des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm; so enthalte ihm nichts vor!«
Sie sagte zu ihm: »Bei Allah, ich habe nichts anderes, außer der Nahrung für die Kinder!« Er sagte:
»Wenn die Kinder abends essen wollen, so bringe sie erst zum Schlafen, dann komm zu mir, lösche die Öllampe, und lass uns den Gürtel auf unseren Bäuchen festschnüren!«
Sie tat es, und der Mann kam am nächsten Morgen zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, der zu ihm sagte:
»Allah hat wahrlich die Tat des Mannes Soundso und der Frau Soundso wohlwollend gesehen!«
Darauf hat Allah, Erhaben und Ruhmreich ist Er, folgendes offenbart:
…, sondern sehen (die Flüchtlinge gern) vor sich selbst bevorzugt, auch wenn sie selbst in Dürftigkeit leben … <“ (Qur’an 59:9). (1)

(1) Eine derartige innere Einstellung entspringt dem Herzen eines Menschen, der durch den Glauben an Allah beseelt ist. Nur dadurch wird die Welt den Flüchtlings- bzw. Asylanten- Problemen menschenwürdig entgegenstehen.

4891 – … ‘Urwa berichtete, dass Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, Gattin des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu ihm sagte:
”Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, pflegte diejenigen Auswanderer unter den gläubigen Frauen nach folgendem Qur’an-Vers (60:12) zu prüfen:
>O Prophet! Wenn gläubige Frauen zu dir kommen und dir den Treueid leisten, dass sie Allah nichts zur Seite stellen, und dass sie weder stehlen noch Unzucht begehen noch ihre Kinder töten noch ein Unrecht begehen zwischen ihren Händen und Beinen, das sie selbst wissentlich ersonnen haben, noch dir ungehorsam sein werden in dem, was rechtens ist, dann nimm ihren Treueid an und bitte Allah um Vergebung für sie. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig.<
Zu denen, die sich dann von den gläubigen Frauen zu diesen Bedingungen verpflichtet hatten, sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm:
»Ich nehme deinen Treueid an.«
Dies war aber nur verbal. Bei Allah, es geschah zu keiner Zeit, dass seine Hand, bei der Leistung des Treueids, die Hand einer (fremden) Frau berührt hätte. (1) Er nahm ihren geleisteten Treueid nur mit dem Satz entgegen:
»Ich nehme deinen Treueid unter diesen Bedingungen an!« … “

(1) Die Muslime in Europa haben an dieser Stelle den klaren Beweis dafür, dass die europäische Sitte des Händeschüttelns zwischen Männern und Frauen unislamisch ist.

4907 – … Dschabir Ibn ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Wir befanden uns auf dem Weg zu einer Schlacht, und es kam vor, dass ein Mann von den Auswanderern (Al-Muhadschirun) einem Mann von den Helfern der Al-Madina (Al-Ansar) einen Fußtritt gab. Der Mann aus Al-Madina rief aus:
»Hilfe, o ihr Al-Ansar!« Und der andere aus Makka rief aus: »Hilfe, o ihr Al- Muhadschirun!«
Dies hörte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und fragte:
»Was geschieht da?« Die Leute erzählten ihm, dass ein Mann von den Al- Muhadschirun einem Mann von den Al-Ansar einen Fußtritt gegeben hatte, worauf der Mann von den Al-Ansar ausrief: »Hilfe, o ihr Al-Ansar!« Und der andere ausrief: »Hilfe, o ihr Al-Muhadschirun!«
Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»Unterlasst das; denn dies stinkt!«
Als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, anfangs (nach Al-Madina) kam, waren die Al-Ansar in der Mehrzahl. Später waren die Al-Muhadschirun in der Mehrzahl. Da sagte ‘Abdullah Ibn Ubayy: (1)
»Haben sie dies getan? Ich schwöre bei Allah, dass – wenn wir nach Al-Madina zurückkehren – gewiss der Ehrwürdige den Demütigten von dort vertreiben wird!« Darauf sagte ‘Umar Ibn Al-Chattab, Allahs Wohlgefallen auf ihm:
»Lass mich, o Gesandter Allahs, den Kopf dieses Heuchlers abschlagen!« Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, erwiderte:
»Lass ihn, damit die Leute nicht sagen, dass Muhammad seine Gefährten umbringt!«“

(1) vgl. dazu Hadith Nr. 4670f. und die Anmerkung dazu.

4929 – … Ibn ‘Abbas berichtete:
”Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, erlebte gewöhnlich eine große Anstrengung, wenn Gabriel zu ihm mit der Offenbarung herabkam, und dies kam gewöhnlich zustande, wenn er (der Prophet) versuchte, seine Zunge und Lippen damit (mit den Qur’an-Versen) zu bewegen. Dieser Zustand war bei ihm bemerkbar. Da sandte Allah folgenden Qur’an-Vers (75:16ff.) herab:
>… Bewege deine Zunge nicht mit ihm (dem Qur’an), um dich damit zu übereilen. Uns obliegt seine Sammlung und seine Lesung. Darum folge seiner Lesung, wenn Wir ihn lesen (lassen); dann obliegt Uns seine Erläuterung.<
Demzufolge pflegte der Prophet zuzuhören, wenn Gabriel zu ihm kam, und wenn er wegging, konnte der Prophet den Qur’an so rezitieren, wie es ihm Allah versprochen hatte.“

4974 – … Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Allah, Erhaben ist Er, sprach:
»Der Sohn Adams bezichtigt Mich der Lüge, und dies steht ihm nicht zu. Und er schmäht Mich, und dies steht ihm nicht zu. Dass er Mich der Lüge bezichtigt, so ist das in seiner Äußerung enthalten, wenn er sagt: >Er wird mich nicht aus dem Tod erwecken, (1) wie Er meine Schöpfung einst begonnen hatte!< Keinesfalls war die erste Schöpfung leichter für Mich als seine Erweckung aus dem Tod. Was aber die Schmähung gegen Mich angeht, so ist das in seiner Äußerung enthalten, wenn er sagt: >Allah hat Sich einen Sohn (2) genommen!< Und Ich bin ein Einziger, der Absolute, Ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt. Ich habe weder Kinder gezeugt noch bin Ich gezeugt worden. Und keiner ist Mir gleich!< (Sura 112)«“ (3)

(1) Siehe Qur’an 6:29; 17:49, 98; 23:82; 37:16; 56:47.
(2) Siehe Qur’an 2:116; 4:171; 6:101; 10:68; 17:111; 18:4; 19:35, 88, 91 f.; 21:26; 23:91; 25:2; 37:52; 39:4; 43:81; 72:3.
(3) Siehe ferner Hadith Nr. 3193 und 4826.