Al-Hudaibiyya

Nachdem dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, die Pflicht zum Hadschdsch, der Pilgerfahrt zur Al-Kaba, offenbart worden ist, zieht er zur Zeit der alljährlichen Pilgerfahrt im Jahre 628/6 n. H. mit 1400 Muslimen von Al-Madina aus nach Makka.

Die Makkaner, die nicht von den friedlichen Absichten der Muslime überzeugt sind, schicken ihnen eine bewaffnete Truppe entgegen, die bei Al-Hudaibiyya, einem Ort in der Nähe von Makka, auf die Muslime trifft.

Die Makkaner weigern sich, die Muslime Makka betreten zu lassen, aber sie erklären sich schließlich bereit, im darauffolgenden Jahr den Muslimen den Hadschdsch zu gestatten, und sie schließen mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, einen zehnjährigen Friedensvertrag ab.

Zwei Jahre später wird dieser Friedensvertrag jedoch von den Makkanern gebrochen und für ungültig erklärt. (DM)

Die Berichterstattung bei Ibn Ishaq lautet: In diesem sogenannten “Jahr von Al-Hudaibiya” zog der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, aus, um die Al-Kaba aufzusuchen, hatte aber keine kriegerischen Absichten. Siebzig Kamele führte er als Opfertiere mit. Da es siebenhundert Männer waren, entfiel auf jeweils zehn Männer ein solches Kamel. Unterwegs, bei Asafan, begegnete Bischr Ibn Sufyan dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und sprach: O Gesandter Allahs! Die Quraisch haben von deinem Aufbruch gehört. Mit Leopardenfellen bekleidet haben sie mit ihren Frauen und Kindern Makka verlassen und sich in Thu-Tuwa niedergelassen. Sie haben geschworen, dass du Makka niemals gegen ihren Willen betreten wirst. Chalid Ibn Al-Walid führt ihre Reiterei, die sie nach Kirau-l-Gamim vorausgeschickt haben.“ „

Wehe den Quraisch! erwiderte darauf der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, der Gedanke an den Krieg hat sie verschlungen. Was würde es ihnen schaden, wenn sie sich nicht in meine Angelegenheiten mit den übrigen Arabern einmischten. Wenn diese mich töten, ist dies doch genau das, was sie wollen. Wenn Allah mir aber den Sieg über sie verleiht, werden sie in Scharen zum Islam übertreten oder mit mir kämpfen, solange sie dazu die Kraft haben. Was denken sich eigentlich die Quraisch? Wahrlich, ich werde so lange für meine göttliche Botschaft kämpfen, bis Allah ihr zum Sieg verhilft oder ich zugrunde gehe.“

Darauf erkundigte er sich nach einem Mann, der sie auf einem Weg nach Makka führen könnte, ohne dass sie den Quraisch begegnen würden. Dann befahl er seinen Leuten, zur rechten Hand durch das Salzgebiet zu ziehen, auf einem Weg, der sie über den Pass von Murar in die Niederung von Al-Hudaibiya unterhalb Makkas bringen würde. Das Heer schlug diesen Weg ein, und als die quraischitische Reiterei die Staubwolken sah, die die Muslime aufwirbelten, merkten sie, dass diese einen anderen Weg nahmen, und kehrten deshalb im Galopp zu den Quraisch zurück.

Auf dem Pass von Murar kniete das Kamel des Propheten (s.) nieder, und seine Leute sprachen: Dein Kamel will nicht weiter! Es ist nicht die Art meines Kamels, so etwas zu tun, sondern Der, Der den Elefanten von Makka zurückhielt, versperrt ihm den Weg. Wenn mir die Quraisch heute einen Vorschlag machen und mich bitten, erneut eine verwandtschaftliche Beziehung zu ihnen zu knüpfen, werde ich in jedem Falle darauf eingehen.“

Er ließ die Muslime absteigen, und als sie ihn darauf aufmerksam machten, dass es im Tal dort kein Wasser gebe, wo sie sich lagern könnten, zog er aus seinem Köcher einen Pfeil und gab diesen einem seiner Gefährten. Jener stieg damit in eines der ausgetrockneten Wasserlöcher und stieß den Pfeil mitten hinein, worauf das Wasser reichlich floss. Nachdem Mensch und Tier getrunken hatten, ließen sie sich dort nieder.

Als sich der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ausgeruht hatte, kam Budail Ibn Warqa mit einigen anderen Männern vom Stamm Banu Chuzaa zu ihm; und sie fragten ihn, was er vorhabe. Er antwortete, er wolle keinen Krieg und sei lediglich gekommen, um die Al-Kaba zu besuchen. Dann sagte er ihnen das gleiche, wie vorher schon dem Bischr Ibn Sufyan. Die Banu Chuzaa kehrten zu den Quraisch zurück und sprachen: Männer von Quraisch! Ihr handelt zu voreilig gegen Muhammad. Er ist wirklich nicht gekommen, um zu kämpfen, sondern will lediglich die Al-Kaba besuchen.“

Die Quraisch misstrauten dem Budail jedoch und wiesen ihn barsch ab, indem sie sagten: Auch wenn Muhammad nicht vorhat, zu kämpfen, wird er Makka gegen unseren Willen nicht betreten, und die Araber werden nicht darüber reden, dass wir es ihm erlaubt hätten.

Sowohl die Muslime als auch die Heiden unter den Banu Chuzaa waren für Muhammad (s.) Männer des Vertrauens und verschwiegen ihm nichts, was in Makka geschah. Die Quraisch schickten sodann den Chulais Ibn Alqama zum Propheten. Chulais gehörte zu den Banu Al-Harith aus dem Großverband der Kinana und war damals der Führer der Al- Ahabisch. Sobald der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ihn kommen sah, wandte er sich an die Muslime und sprach: Dieser Mann gehört zu denen, die den Gott der Al-Kaba verehren. Schickt ihm die Opfertiere entgegen, damit er sie sieht.“

Als Chulais die Kamele erblickte, wie sie von der Seite des Tals auf ihn zuströmten, und bemerkte, dass sie alle zum Zeichen der Opferung mit Halsbändern geschmückt waren und ihr Fell, da sie schon so lange auf ihrem Weg nach Makka aufgehalten worden waren, bereits ganz zerfressen war, zog er aus Ehrfurcht vor diesem Anblick nicht weiter, sondern kehrte sogleich zu den Quraisch zurück und erzählte ihnen davon. Diese aber sagten nur: Setz dich hin! Du bist doch nur ein Beduine und hast keine Ahnung!“Zornig antwortete ihnen Chulais: Ihr Quraisch! Auf dieser Grundlage haben wir das Bündnis nicht mit euch geschlossen! Wollt ihr denn jemandem den Zutritt zum Hause Allahs verwehren, der gekommen ist, um es zu verehren? Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, entweder lasst ihr Muhammad das tun, wozu er gekommen ist, oder ich werde die Al-Ahabisch bis auf den letzten Mann abziehen. Langsam, Chulais! erwiderten sie ihm, lasse uns gewähren, bis wir zufriedenstellende Bedingungen erreicht haben!“

Als nächsten schickten die Quraisch den Urwa Ibn Masud vom Stamm Banu Thaqif zum Propheten (s.). Dieser hatte ihnen erklärt: Ihr Männer von Quraisch! Ich habe gehört, mit welch tadelnden und bösen Worten ihr eueren Boten bedacht habt, als er von Muhammad zurückkehrte. Ihr wisst, ihr seid für mich der Gebärer und ich bin für euch wie ein Sohn. (Urwa stammte nämlich mütterlicherseits von den Quraisch). Nachdem ich gehört hatte, was euch geschehen ist, habe ich diejenigen Männer meines Stammes versammelt, die mir gehorchen, und bin zu euch gekommen, um euch zu helfen.“

Die Quraisch bestätigten ihm ihr Vertrauen. Urwa kam daraufhin zum Propheten, setzte sich vor ihm nieder und sprach: Muhammad! Hast du diesen bunten Haufen zusammengebracht und bist mit ihm zu deinem eigenen Stamm gezogen, um diesen zu vernichten? Die Quraisch sind mit ihren Frauen und Kindern aufgebrochen, haben Leopardenfelle angelegt und geschworen, dass du gegen ihren Willen Makka niemals betreten wirst. Ich bin sicher, deine Leute hier werden dich schon morgen im Stich lassen.“

Da rief Abu Bakr, der hinter ihm saß: Wir und den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, im Stich lassen? Säuge dich lieber am Kitzler deiner Göttin Al- Lat! Wer ist dieser Mann, Muhammad? fragte Urwa, und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte es ihm, worauf Urwa an Abu Bakr gewandt sprach: Hättest du bei mir nicht etwas gut, ich würde es dir heimzahlen. Aber jetzt sind wir quitt! Dann ergriff er, während er mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, sprach, dessen Bart, doch Al-Mugira Ibn Schuba, der in seiner Eisenrüstung neben dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, stand, holte zum Schlag auf seine Hand aus und drohte ihm: Nimm deine Hand vom Gesicht des Propheten, solange du es noch kannst! Wehe dir, du grober Flegel! entgegnete ihm Urwa und fragte den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, der darüber lachen musste, nach dem Namen des Mannes. “Es ist Al-Mugira Ibn Schuba, der Sohn deines Bruders! antwortete ihm der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, worauf Urwa jenen beschimpfte: Welche Treulosigkeit! War es nicht erst gestern, dass ich für dich die Blutschuld bezahlt habe! Darauf erklärte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, dem Urwa das gleiche, was er schon vorher den anderen gesagt hatte, und deutete abermals darauf hin, dass er ohne kriegerische Absichten gekommen sei.

Während seines Aufenthaltes beim Propheten sah Urwa, wie sich die Prophetengefährten Muhammad (s.) gegenüber verhielten: Immer, wenn er seine Waschungen vollzog, eilten sie herbei, um sein Wasser zu bekommen, immer wenn er spuckte, rannten sie hinzu; und jedes Haar, das ihm ausfiel, hoben sie auf. Als Urwa dann zu den Quraisch zurückkehrte, sprach er: Männer von Quraisch! Ich war schon bei Chosro in seinem Reich, beim Kaiser in seinem Reich und beim Negus in seinem Reich, aber ich habe nie einen König in seinem Volk gesehen wie Muhammad unter seinen Gefährten. Ich habe Männer gesehen, die ihn für nichts in der Welt jemals aufgeben werden. So macht euch nun euere eigenen Gedanken!

Dann schickten die Quraisch den Suhail, einen Bruder der Banu Amir Ibn Luayy, zum Propheten mit dem Auftrag: Gehe zu Muhammad und schließe mit ihm Frieden unter der Bedingung, dass er in diesem Jahr wieder nach Al-Madina umkehrt, damit die Araber nicht sagen können, er habe Makka jemals gegen unseren Willen betreten. Der Prophet sah ihn kommen und sagte: Nachdem sie diesen Mann geschickt haben, glaube ich, dass sie Frieden schließen wollen. Sie unterhielten sich lange miteinander, bis sie sich auf eine Friedensvereinbarung einigten und nur noch die entsprechende Urkunde zu schreiben war.

Da sprang Umar auf, lief zu Abu Bakr und sprach: Abu Bakr! Ist er denn nicht der Prophet Allahs? Doch! erwiderte er, und Umar fragte weiter: Und sind wir denn keine Muslime? Doch!, sagte er. Aber weshalb müssen wir dann durch diesen Vertrag mit den Heiden unseren Glauben so herabsetzen? O Umar! Halte zu ihm! Ich bezeuge, dass er der Prophet Allahs ist, sagte Abu Bakr. Auch ich bekenne, dass er Allahs Prophet ist, antwortete ihm Umar, ging zum Propheten (s.) und fragte auch ihn: Bist du der Gesandte Allahs? Ja, sagte der Prophet. Sind wir Muslime? Ja, sagte der Prophet. Sind sie Ungläubige? Ja, sagte der Prophet. Aber weshalb müssen wir dann durch diesen Vertrag mit den Heiden unseren Glauben so herabsetzen?, fragte Umar. Ich bin der Diener und der Prophet Allahs. Niemals werde ich Seinem Auftrag zuwiderhandeln, und niemals wird Er mich zu Schaden kommen lassen, entgegnete der Prophet (s.).

Später pflegte Umar darüber zu sagen: Wegen meines damaligen Verhaltens dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, gegenüber hörte ich nicht auf, Almosen zu geben, zu fasten, zu beten und Sklaven freizulassen. Ich fürchtete nämlich, Allah werde mich für meine Worte bestrafen, die ich damals in der Hoffnung äußerte, meine Meinung sei die bessere.“

Sodann rief der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, Alyy herbei und befahl ihm zu schreiben: Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen, doch Suhail wandte ein: Den kenne ich nicht! Schreibe nur: In Deinem Namen, o Allah! Der Prophet war damit einverstanden, und Alyy schrieb es. Dann befahl er ihm fortzufahren: Dies ist das Friedensabkommen, auf das sich Muhammad, der Gesandte Allahs, mit Suhail Ibn Amr geeinigt hat.

Suhail aber sprach: Würde ich bekennen, dass du der Gesandte Allahs bist, hätte ich nicht gegen dich gekämpft! Nenne lediglich deinen und deines Vaters Namen! So ließ der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, folgendes schreiben: Dies ist das Friedensabkommen, auf das sich Muhammad Ibn Abdullah, mit Suhail Ibn Amr geeinigt hat. Sie sind übereingekommen, zehn Jahre auf den Krieg zu verzichten. In dieser Zeit sollen sich die Menschen sicher fühlen und voneinander fernhalten. Muhammad verpflichtet sich, jeden an die Quraisch auszuliefern, der sich ohne die Erlaubnis seines Schutzherren zu ihm begibt, während die Quraisch ihrerseits nicht verpflichtet sind, Überläufer von Muhammad zurückzuschicken. Es soll keine Feindschaft, keinen heimlichen Diebstahl und keinen Betrug zwischen uns geben. Es steht jedem frei, sich für ein Bündnis mit Muhammad oder den Quraisch zu entscheiden.

Da sprangen die Chuzaa auf und erklärten, dass sie in ein Bündnis mit Muhammad (s.) treten würden. Die Banu Bakr sprachen sich dagegen für eine Verbindung mit den Quraisch aus und sagten zum Propheten: Du kehrst in diesem Jahr um, ohne Makka betreten zu haben. Im nächsten Jahr werden wir dir den Weg freigeben, so dass du mit deinen Gefährten nach Makka ziehen und drei Nächte dortbleiben kannst. Du darfst so bewaffnet sein wie ein Reiter und die Schwerter in der Scheide mitführen. Sonst darfst du nichts in die Stadt mitbringen. Während der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, und Suhail die Urkunde verfassten, kam Suhails eigener Sohn, Abu Dschandal, in Fesseln daher, nachdem er den Quraisch hatte entfliehen können.

Die Gefährten des Propheten (s.) waren wegen eines Traumes, den Muhammad (s.) gehabt hatte, in der Gewissheit ausgezogen, dass sie Makka erobern würden. Als sie nun die Friedensverhandlungen sahen, die Verpflichtung zur Umkehr und alle anderen Abmachungen, die Muhammad (s.) einging, verzweifelten sie beinahe zu Tode. Kaum hatte Suhail nun seinen Sohn erblickt, stand er auf, schlug ihm ins Gesicht, packte ihn am Kragen und sprach: Muhammad, wir haben unsere Abmachung getroffen, bevor mein Sohn zu dir kam. Der Prophet musste ihm recht geben, und Suhail zog Abu Dschandal heftig am Kragen, um ihn zu den Quraisch zurückzuschleppen. Abu Dschandal aber schrie so laut er konnte: O ihr Muslime! Soll man mich denn zu den Ungläubigen zurückbringen, damit sie mich in meinem Glauben wankend machen?

Dies ließ die Muslime noch mehr verzweifeln, doch der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, antwortete: Habe Geduld, Abu Dschandal, und rechne auf Allahs Vergeltung; denn Er wird dir und den anderen Unterdrückten, die mit dir sind, einen Ausweg und einen glücklichen Ausgang bereiten. Wir haben mit ihnen Frieden geschlossen und uns bei Allah verpflichtet, diesen einzuhalten. Wir können deshalb keinen Verrat an ihnen begehen.

Umar sprang auf, ging neben Abu Dschandal her und sprach: Geduld, Abu Dschandal! Es sind nur Ungläubige, und das Blut eines jeden von ihnen ist nicht mehr wert als das Blut eines Hundes! In der Hoffnung, Abu Dschandal würde seinen Vater erschlagen, hielt Umar ihm den Griff seines Schwertes so nahe hin, dass er es hätte ergreifen können. Abu Dschandal verzichtete jedoch darauf, seinen eigenen Vater zu töten.

Der Prophet lagerte außerhalb des Heiligen Bezirks, verrichtete seine Gebete aber innerhalb desselben. Nach Abschluss des Friedensabkommens schlachtete er seine Opfertiere. Dann setzte er sich nieder und schor sich den Kopf. Als seine Leute dies sahen, sprangen sie auf und taten es ihm gleich.

Auf dem Rückzug wurde dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zwischen Makka und Al-Madina die Sura Al- Fath (Der Sieg) offenbart: Wahrlich, Wir haben dir einen offenkundigen Sieg beschieden, auf dass Allah dir deine vergangene und künftige Schuld vergebe, und auf das Er Seine Gnade an dir vollende und dich auf einen geraden Weg leite, und auf das Allah dir zu einem würdigen Sieg verhelfe. Er ist es, Der die Ruhe in die Herzen der Gläubigen niedersandte, damit sie ihrem Glauben hinzufügen – und Allahs sind die Heerscharen der Himmel und der Erde, und Allah ist Allwissend, Allweise, auf dass Er die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen einführe in Gärten, durch die Bäche fließen, um ewig darin zu verweilen, und auf das Er ihre Missetaten von Ihnen nehme – und das ist vor Allah ein großer Gewinn; und (auf das Er) die Heuchler und Heuchlerinnen und die Götzendiener und Götzendienerinnen bestrafe, die üble Gedanken über Allah hegen. Auf solche (Sünder) wird ein böses Unheil niederfallen; und Allah ist zornig auf sie; und Er hat sie verflucht und Dschahannam für sie bereitet. Und das ist eine üble Bestimmung. Und Allahs sind die Heerscharen der Himmel und der Erde; und Allah ist Erhaben, Allweise. Wahrlich, Wir haben dich als Zeugen und als Bringer froher Botschaft und als Warner gesandt, auf dass ihr an Allah und Seinen Gesandten glauben und ihm helfen und ihn ehren und Ihn (Allah) morgens und abends preisen möget. Wahrlich, diejenigen, die dir huldigen – sie huldigen in der Tat nur Allah; die Hand Allahs ist über ihren Händen. Und wer daher den Eid bricht, bricht ihn zu seinem eigenen Schaden; dem aber, der das hält, wozu er sich Allah gegenüber verpflichtet hat, wird Er einen gewaltigen Lohn geben. Diejenigen unter den Wüstenarabern, die zurückblieben, werden zu dir sagen: Beschäftigt haben uns unsere Besitztümer und unsere Familien, darum bitte um Verzeihung für uns. Sie sagen mit ihren Zungen, was nicht in ihren Herzen ist. Sprich: Wer vermag etwas für euch bei Allah (auszurichten), wenn Er euch Schaden oder Nutzen zufügen will? Nein, Allah ist dessen wohl kundig, was ihr tut. Nein, ihr meintet, dass der Gesandte und die Gläubigen nimmermehr zu ihren Familien zurückkehren würden, und das wurde euren Herzen wohlgefällig gemacht, und ihr hegtet einen bösen Gedanken, und ihr waret ein verderbtes Volk. Und jene, die nicht an Allah und Seinen Gesandten glauben – für die Ungläubigen haben Wir ein flammendes Feuer bereitet. Und Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er vergibt, wem Er will, und bestraft, wen Er will, und Allah ist Allvergebend, Barmherzig. Diejenigen, die zurückblieben, werden sagen: Wenn ihr nach Beute auszieht, die ihr zu nehmen beabsichtigt, so erlaubt uns, euch zu folgen. Sie wollen Allahs Spruch ändern. Sprich: Ihr sollt uns nicht folgen; so hat Allah zuvor gesprochen. Dann werden sie sagen: Nein, aber ihr beneidet uns. Das nicht, jedoch sie verstehen nur wenig. Sprich zu den Wüstenarabern, die zurückblieben: Ihr sollt gegen ein Volk von starken Kriegern aufgerufen werden; ihr kämpft gegen sie, es sei denn, sie treten zum Islam über; und wenn ihr gehorcht, wird Allah euch einen schönen Lohn geben; doch wenn ihr (Ihm) den Rücken kehrt, wie ihr ihn zuvor gekehrt habt, dann wird Er euch mit qualvoller Strafe bestrafen. Kein Vorwurf trifft den Blinden, noch trifft ein Vorwurf den Gehbehinderten, noch trifft ein Vorwurf den Kranken. Und den, der Allah und Seinem Gesandten gehorcht, wird Er in Gärten führen, durch die Bäche fließen; doch den, der (Ihm) den Rücken kehrt, wird Er mit schmerzlicher Strafe bestrafen. Allah ist wohl zufrieden mit den Gläubigen, weil sie dir unter dem Baum Treue gelobten; und Er wusste, was in ihren Herzen war, dann sandte Er Ruhe auf sie hinab und belohnte sie mit einem nahen Sieg und mit viel Beute, die sie machen werden. Und Allah ist Erhaben, Allweise. Allah hat euch viel Beute verheißen, die ihr machen werdet, und Er hat euch dies eilends aufgegeben und hat die Hände der Menschen von euch abgehalten, auf dass es ein Zeichen für die Gläubigen sei und auf das Er euch auf einen geraden Weg leite. Und einen anderen (Teil der Beute), den ihr noch nicht zu erlangen vermochtet, hat Allah jedoch in Seiner Macht. Und Allah hat Macht über alle Dinge. Und wenn die Ungläubigen euch bekämpft hätten, hätten sie (euch) gewiss den Rücken gekehrt; dann hätten sie weder Beschützer noch Helfer finden können. Derart ist Allahs Vorgehen, wie es zuvor gewesen ist; und nie wirst du in Allahs Vorgehen einen Wandel finden. Und Er ist es, Der ihre Hände von euch abhielt und eure Hände von ihnen in dem Tal von Makka, nachdem Er euch den Sieg über sie gegeben hatte. Und Allah sieht alles, was ihr tut. Sie sind es, die ungläubig waren und euch von der heiligen Moschee fernhielten und die Opfertiere daran hinderten, ihren Bestimmungsort zu erreichen. Und wäre es nicht wegen der gläubigen Männer und der gläubigen Frauen gewesen, die ihr nicht kanntet und die ihr vielleicht unwissentlich niedergetreten hättet, so dass ihr euch an ihnen versündigt hättet, (hättet ihr kämpfen können). Damit Allah in Seine Gnade führe, wen Er will. Wären sie getrennt gewesen, hätten Wir sicher jene unter ihnen, die ungläubig waren, mit schmerzlicher Strafe bestraft. Als die Ungläubigen in ihren Herzen Parteilichkeit hegten – die Parteilichkeit der Dschahiliya, sandte Allah auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen Seine Ruhe hinab und ließ sie an dem Wort der Gottesfurcht festhalten, und sie hatten wohl Anspruch auf dieses (Wort) und waren seiner würdig. Und Allah weiß über alle Dinge Bescheid. Wahrlich, Allah hat Seinem Gesandten das Traumgesicht zu Wirklichkeit gemacht. Ihr werdet gewiss – denn Allah wollte (es so) – in Sicherheit in die heilige Moschee mit geschorenem Haupt oder kurzgeschnittenem Haar eintreten; ihr werdet keine Furcht haben. Und Er wusste, was ihr nicht wusstet, und Er hat (euch) außer diesem (Sieg) einen nahen Sieg bestimmt. Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er sie über jede andere Religion siegen lasse. Und Allah genügt als Zeuge. Muhammad ist der Gesandte Allahs. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander. Du siehst sie sich (im Gebet) beugen, niederwerfen (und) Allahs Huld und Wohlgefallen erstreben. Ihre Merkmale befinden sich auf ihren Gesichtern: die Spuren der Niederwerfungen. Das ist ihre Beschreibung in der Thora. Und ihre Beschreibung im Evangelium lautet: (Sie sind) gleich dem ausgesäten Samenkorn, das seinen Schössling treibt, ihn dann stark werden lässt, dann wird er dick und steht fest auf seinem Halm, zur Freude derer, die die Saat ausgestreut haben – auf dass Er die Ungläubigen bei ihrem (Anblick) in Wut entbrennen lasse. Allah hat denjenigen, die glauben und gute Werke tun, Vergebung und einen gewaltigen Lohn verheißen. (48:1-29).

Kein früherer Sieg im Islam war größer gewesen als dieser. Zuvor wurde immer nur gekämpft, wenn sich die Menschen trafen. Nun aber, nachdem der Waffenstillstand erreicht und der Krieg aufgehoben war, die Menschen sich voreinander sicher fühlten und sich trafen, um miteinander zu reden, sprach kein vernünftiger Mensch mehr über den Islam, ohne ihm beizutreten.

In den folgenden zwei Jahren bekehrten sich ebenso viele neu zum Islam wie vorher schon an ihn geglaubt hatten, oder sogar mehr. (Rtt)

(—-> Aufbruch des Islam)