Aufbruch des Islam

Als die Makkaner hörten, dass es den Muslimen in Al-Madina gut ging, wurden sie neidisch. Immer größer wurde der Hass in ihren Herzen; immer noch bestanden sie darauf, den Propheten und die Muslime zu töten. So kam es des Öfteren zu Kampfhandlungen zwischen den Bewohnern der beiden Städte, bei denen zahlreiche Männer von den Ungläubigen umkamen. Im sechsten Jahr nach der Hidschra beschlossen die Muslime in Al-Madina, nach Makka zu pilgern; denn die Pilgerfahrt war inzwischen für sie zur Pflicht gemacht worden.

Viele Gläubige sehnten sich auch danach, ihre alte Heimatstadt und die dort lebenden Verwandten wiederzusehen. Doch die Muslime wurden bitter enttäuscht. Die Makkaner weigerten sich nämlich, die Muslime in die Stadt Makka einzulassen. Alle Beteuerungen der Gläubigen, dass sie nur zur Al-Kaba pilgern wollten, blieben erfolglos. Da der Prophet (s.) keine Kämpfe mit den Makkanern wollte, begann er, mit ihnen zu verhandeln. Unter Allahs gütiger Leitung schlossen die Muslime nach langem Ringen mit den Makkanern den bekannten Friedensvertrag von Al- Hudaibiya.

Dann kehrten die Muslime zurück nach Al-Madina. Ein Jahr später, im siebten Jahr nach der Hidschra, konnten die Muslime endlich zum Hadschdsch nach Makka aufbrechen. Für die Dauer jener Zeit, die im Friedensvertrag ausgehandelt war, verbreitete sich der Islam immer mehr. Ganze Stämme und Dörfer nahmen den Islam an. Der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, schrieb an alle Herrscher und Könige Briefe, in welchen er ihnen den Islam erklärte und sie aufrief, Muslime zu werden (Heraklios). Leider dauerte der Frieden mit den Makkanern nicht lange; denn etwa zwei Jahre später brachen sie den geschlossenen Friedensvertrag.

Der Prophet (s.) machte sich daraufhin im Monat Ramadan des Jahres acht der Hidschra mit zehntausend gut gerüsteten Muslimen auf, um nach Makka zu ziehen. Als dann die riesige Schar der Muslime vor Makka stand, hatten die Makkaner große Angst. Sie erkannten gleich, dass es völlig zwecklos war, sich auf einen Kampf einzulassen. In dieser Lage nahm Abu Sufyan den Islam an.
Die Eroberung Makkas durch die Muslime verlief friedlich und ohne Blutvergießen. Tief bewegt dankte der Prophet Allah (t) für diesen wunderbaren Sieg; denn Er hatte Sein Versprechen erfüllt und Seinem Propheten zum Sieg verholfen (vgl. Quran 48:27). (—-> Al-Hudaibiyya) (DM)