Begierde

Der Islam erlaubt es nicht, körperlichen Begierden freien Lauf zu lassen, oder von ihnen beherrscht oder zum Sklaven gemacht zu werden. Wenn jeder ein Sklave seiner Leidenschaft wird, läuft das Leben in falsche Bahnen und die Menschen werden zu Tieren.

Menschlichkeit zielt auf Entwicklung und Verbesserung hin. Sie kann solche Ziele niemals erreichen, solange die Menschen von ihrer ungebändigten Leidenschaft, die jede Energie erschöpft und hinab zum Animalismus führt, beherrscht werden.

Der Islam erlaubt seinen Anhängern nicht, sich auf das Niveau des Tieres herabzulassen; wiederum erlaubt er keine Unterdrückung natürlicher Bedürfnisse, oder sie als unrein anzusehen, so dass sich Leute, im Namen der Reinigung und Läuterung der Seele, von den natürlichen Gedanken entfernen.

Abu Darr, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:

“Einige Leute unter den Gefährten des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagten zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm: »O Gesandter Allahs, die Reichen haben den Lohn für sich genommen: sie beten, wie wir beten und fasten, wie wir fasten, und sie geben Almosen von den Überschüssen ihrer Besitztümer.« Er entgegnete: »Hat Allah für euch nicht bereits festgesetzt, was ihr an Almosen gebt? Jede Tasbiha (das Sprechen der Worte “Subhna-llah” = gepriesen sei Allah) ist ein Almosen, jede Takbira (das Sprechen der Worte “Allahu Akbar = Allah ist noch größer) ist ein Almosen, jede Tahmida (das Sprechen der Worte “Alhamdu lillah” = Alles Lob gebührt Allah) ist ein Almosen, jede Tahlila (das Sprechen der Worte “la ilaha illa-llah = kein Gott ist da außer Allah) ist ein Almosen, das Anhalten zum Guten ist ein Almosen, und das Untersagen von verbotenen Handlungen ist ein Almosen, und die Beiwohnung eines jeden von euch ist ein Almosen.« Sie fragten: »O Gesandter Allahs, wenn einer von uns seine Begierde stillt, wird er dann etwa dafür belohnt?«, worauf er antwortete: »Was meint ihr wohl, wenn er sie auf verbotene Weise stillen