Bescheidenheit

Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ging an einer Dattel vorbei, die auf dem Weg lag, und sagte: Wenn ich keine Bedenken hätte, dass diese Dattel zum Almosen gehört, hätte ich sie gegessen! (Bu)

Hier sind zwei Aspekte der Bescheidenheit enthalten: Zum einen gehört, dass das sich hinbücken, um eine reine Gabe Allahs vom Boden zu heben und zu verzehren, ein Gebot – und auf keinen Fall eine unwürdige Haltung eines Gläubigen- ist.

Anderen Hadithen zur Folge ist dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und seiner Familie die Annahme von Almosen und der Verzehr davon von Allah untersagt. Die Bescheidenheit und die Entsagung der Überheblichkeit und des Materiellen ging so weit, dass das Lager des Propheten (s.), auf dem er schlief, aus einer mit Palmfasern gefüllten Lederhaut bestand; dass er sich niemals satt aß; dass er Gerstenbrot nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu sich nahm; und dass Brei seine Hauptmahlzeit und Datteln seine Speise für den Rest des Tages zu sein pflegten.

Er litt einmal unter starkem Hunger, dass er einen Stein auf seinen Bauch drückte, um sein Magenknurren zu unterdrücken. Für diese Enthaltsamkeit bei seinem Essen war er bekannt; sie hinderte ihn jedoch nicht, manchen Leckerbissen zu genießen.

Man wusste um seine Vorliebe für Lammkeule, Kürbis, Honig und Süßigkeiten. Eines Tages gab ihm eine Frau ein Gewand, das er benötigte und einer von ihnen bat ihn um etwas, das er als Leichentuch für einen Toten nehmen könnte. Da gab er ihm das Gewand. Seine übliche Kleidung waren ein langes Hemd und ein Gewand aus Wolle, Baumwolle oder Leinen. Er trug einfaches Schuhwerk. Diese Enthaltsamkeit und dieses Verschmähen der diesseitigen Welt waren weder Askese um ihrer selbst willen noch gehörten sie zu den Pflichten der Religion.

(—-> Aufrichtigkeit, Charakter, Güte, Höflichkeit, Humor, Kinderliebe, Schamhaftigkeit, Sprachstil, Verhaltensweise)