Kapitel 168 Die Etikette des Reitens, des Absteigens, des Übernachtens und des Schlafens…

Vollständige Überschrift:
Kapitel 168 Die Etikette des Reitens, des Absteigens, des Übernachtens und des Schlafens während der Reise.

Der Vorzug des Reisens bei Nacht und der Vorzug der guten Behandlung des Reittieres und dessen gerechter Versorgung und die Erlaubnis, einen Mitreiter mitzunehmen, wenn das Reittier kräftig genug ist

Hadith 962: Abu Huraira (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: “Wenn ihr durch fruchtbare Gegenden reist, so gebt den Kamelen ihren bestimmten Anteil (zum Grasen) am Boden und wenn ihr durch die Dürre reist, dann eilt damit und schont ihr Gehirn (1) und wenn ihr übernachtet, meidet die (Land-) Straßen, denn sie sind die Wege der Reittiere und Herberge für Reptilien und Ungeziefer.” (Muslim)

(1) Schont ihr Gehirn bedeutet das zügige Antreiben der Kamele, um das Ziel zu erreichen, bevor ihr Gehirn durch Erschöpfung geschädigt wird.

Hadith 963: Abu Qatada (r) berichtete: Wenn der Gesandte Allahs (s.a.s.) während einer Reise übernachten wollte, schlief er nachts auf seiner rechten Seite. Wenn es aber kurz vor Morgendämmerung war, legte er sich nieder, indem er sich auf seinen Ellbogen stützte und seinen Kopf auf seine Handfläche legte. Die Gelehrten meinen, er stützte sich auf den Ellbogen, um nicht in Schlaf zu versinken und um zu vermeiden, dass das Morgengebet nicht rechtzeitig oder mit Verspätung verrichtet werden würde. (Muslim)

Hadith 964: Anas (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: “Brecht beim Einbruch der Nacht auf, denn Land lässt sich nachts schneller durcheilen.”
(Abu Dawud mit einer guten Überlieferungskette)

Hadith 965: Abu Tha‘laba Al-Khuschani (r) berichtete: Die Leute waren gewohnt, sich beim Lagerplatz in den Schluchten und Tälern zu verteilen. Dann sagte der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu ihnen: “Eure Zerstreuung in diesen Schluchten ist (ein Werk) des Satans.” Danach pflegten sie, sich in jedem solcher Lager immer fest zusammenzuschließen.
(Abu Dawud mit einer guten Überlieferungskette)

Hadith 966: Sahl ibn ‘Amru, oder ibn Ar-Rabi‘ ibn ‘Amru Al-Ansari, bekannt mit dem Spitznamen Ibn Al- Hansaliya und einer der Gläubigen (r), die dem Propheten (s.a.s.) die Treue in der Ridwan-Huldigung bei Hudaibiya gelobten, berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) ging an einem abgemagerten Kamel vorbei, da sagte er: “Fürchtet Allah! Kümmert euch um die Rechte dieser stummen Tiere; so pflegt sie gesund, so dass sie euch als Reit- oder Schlachttiere dienlich sind.”
(Abu Dawud, mit einer guten Überlieferungskette)

Hadith 967: Abu Dscha‘far ‘Abdullah ibn Dscha‘far (r) berichtete: Eines Tages nahm mich der Gesandte Allahs (s.a.s.) hinter sich auf sein Reittier und er vertraute mir ein Geheimnis an, welches ich nicht ausplaudern werde. Es war ihm immer lieber, wenn er seine Notdurft verrichten musste, sich hinter einer geeigneten Wand oder einer Palmeneinzäunung zu verbergen (laut der verkürzten Überlieferung Muslims)

Al-Barqani fügt hinzu: Er (s.a.s.) betrat die Palmeneinzäunung eines Ansari). Dort fand er ein Kamel, welches stöhnte und dessen Tränen flössen, als es den Gesandten Allahs (s.a.s.) erblickte. Der Prophet (s.a.s.) ging zu ihm, streichelte seinen Höcker und kraulte es hinter den Ohren, bis es sich beruhigte, dann fragte er (s.a.s.): “Wem gehört dieses Kamel?” Ein junger Ansari trat vor und sagte: Es ist meins, O Gesandter Allahs. Er (s.a.s.) sagte: “Fürchtest du Allah nicht ob dieses Tieres, welches Allah dich besitzen lässt? Fürwahr klagt es bei mir, dass du es hungern lässt und es überbeanspruchst.” (Abu Dawud als Version des Al-Barqani)

Hadith 968: Anas (r) berichtete: Wenn wir zu einem Lagerplatz kamen, verrichteten wir keine Gebete, ehe wir unseren Tieren die Sättel und die Gestelle abgenommen hatten.
(Abu Dawud, mit einer Überlieferung nach der Regel von Muslim)