Kapitel 370 Anekdoten und wahre Erzählungen

Hadith 1808: An-Nawas Ibn Sam’an (r) berichtete: Eines Morgens erwähnte der Gesandte Allahs (s.a.s.) den Dadschal (den falschen Messias) und beschrieb sein Wesen und seine unheimliche Erscheinung, so dass wir dachten, er sei schon in dem (nahegelegenen) Palmenhain. Als wir (am Nachmittag) zu ihm kamen, wusste er, was mit uns war, und er fragte: “Was ist los mit euch?” Wir sagten: O Gesandter Allahs, du hast heute am Morgen den falschen Messias und sein Wesen und seine unheimliche Erscheinung beschrieben, so dass wir dachten, er sei schon in dem (nahegelegenen) Palmenhain. Er (s.a.s.) erwiderte: “Etwas anderes als der Dadschal macht mir Angst um euch. Sollte er erscheinen während ich unter euch bin, dann werde ich ihm eine Abfuhr erteilen vor euch.

Erscheint er aber, wenn ich nicht mehr unter euch bin, dann streitet jeder für sich mit ihm, und Allah ist mein (einziger) Vertrauter für jeden Muslim. Der Dadschal erscheint in der Gestalt eines jungen Mannes, mit krausigem, kurzem Haar und einem hervorquellenden Auge, und er scheint mir dem Abdul-‘Uzza Ibn Qatan ähnlich. Wer ihn von euch erleben sollte, soll ihn mit Rezitieren der ersten Verse der Surat-ul-Kahf (Sura 18) bekämpfen. Er wird an einem Ort zwischen Syrien und Irak auftreten, und was rechts und was links ist, verwüsten. O Diener Allahs, seid standhaft!” Wir fragten: O Gesandter Allahs, wie lange wird sein Aufenthalt auf Erden sein? Er (s.a.s.) sagte: “Vierzig Tage: Ein Tag gleicht einem Jahr, ein Tag gleicht einem Monat, ein Tag gleicht einer Woche, und seine restlichen Tage sind wie eure Tage.” Wir fragten: O Gesandter Allahs, an jenem, wie ein Jahr langer Tag, genügt uns das Verrichten der (fünf) Pflichtgebete? Er (s.a.s.) sagte: “Nein, berechnet die bestimmten Zeiten dafür!” Wir fragten: O Gesandter Allahs, wie ist seine Beschleunigung auf Erden? Er (s.a.s.) sagte: “Wie vom Wind getriebene Regenwolken! Er wird bei der einen oder anderen Gemeinde auftauchen und sie einladen, ihm zu folgen. Glauben die Menschen an ihn und gehorchen ihm, so wird er dem Himmel befehlen zu regnen, und es wird augenblicklich regnen, die Erde wird augenblicklich (üppige) Pflanzen hervorbringen, so dass ihr Vieh am Abend zu ihnen vollgesättigt und mit Milch gefüllten herunterhängenden Eutern zurückkehrt. Dann wird er bei der einen oder anderen Gemeinde auftauchen und sie einladen, ihm zu folgen. Lehnen sie seine Aufforderung ab, so wird er verschwinden und sie werden am folgenden Morgen erleben, dass ihre Äcker unfruchtbar geworden sind und sie nichts mehr von ihrem Vermögen haben. Dann wird er an jeder Ruine Vorbeigehen und befehlen: Bring deine verborgenen Schätze hervor! Und ihre Schätze werden ihm folgen, als wären sie männliche Bienenschwärme. Dann wird er einen vollkräftigen jungen Mann rufen und ihn mit dem Schwert mit einem Schlag in zwei Hälften teilen. Jede Hälfte wird von der anderen weit entfernt wie ein Pfeilwurf sein, und er wird ihn zu sich rufen, da kommt er fröhlich mit lachendem Gesicht. Währenddessen wird Allah den Messias, Sohn der Mariam (Jesus) (as) senden und dieser wird am weißen Minarett östlich von Damaskus erscheinen, gekleidet in zwei mit Safran gefärbten Tüchern. Wenn er sein Haupt senkt oder hebt, fallen perlengroße silberne Wassertropfen herab. Jeder Ungläubige, der den Duft seines Atems wahrnimmt muss sterben, wobei sein Atem bis dahin reicht, wo sein Blick endet. Dann wird er den Dadschal jagen und ihn am Ludd-Tor stellen und töten. Dann kommt ‘lsa (as) (Jesus) zu einem Volk, das Allah vor dem Dadschal bewahrt hat. So wird er (den Staub) von ihren Gesichtern wischen und ihnen von ihren Rängen im Paradies erzählen. Währenddessen wird Allah ‘lsa (as) offenbaren: O ‘lsa, Ich habe bestimmte Diener von Mir freigelassen und keiner ist mächtig genug, um sie zu bekämpfen. Geh nun und verschanze Meine Diener (vor ihnen) auf dem Berg Sinai. So wird Allah Gog und Magog (1) freilassen, so dass sie von allen Höhen herbeieilen. Wenn ihre Vorhut den See Genezareth erreicht, wird sie ihn austrinken, so dass die Nachhut sagen wird: Hier gab es einmal Wasser. Allahs Prophet ‘lsa (as) und die mit ihm verschanzten Gefährten werden in Not geraten, so dass ein Rinderkopf jedem von ihnen wertvoller als einhundert Dinar für jeden von euch heutzutage sein wird. Dann werden sich Allahs Prophet ‘Isa (as) und seine Gefährten Allah demütig zuwenden, so wird Allah – Erhaben ist Er – ihre Hälse (Gogs und Magogs) mit bestimmten Würmern heimsuchen lassen, und sie werden alle tot umfallen. Danach werden Allahs Prophet ‘Isa (as) und seine Gefährten herabsteigen, doch gibt es keinen Fußbreit Erde, der nicht von ihrem (Gogs und Magogs) Gestank und von Verwesung (Gogs und Magogs) frei ist, so dass Allahs Prophet ‘Isa (as) und seine Gefährten sich Allah demütig zuwenden. So wird Allah – Erhaben ist Er – Riesenvögel mit Hälsen wie die der großen Kamele beauftragen, die Verwesten wegzutragen und dorthin zu werfen wo immer Allah es will. Dann wird Allah – Erhaben ist Er – Regen schicken, vor welchem weder ein Haus noch ein Zelt Schutz bieten kann, und er wird die Erde gründlich reinigen, so dass der Boden spiegelglatt wird. Dann wird die Erde aufgefordert, ihre Früchte hervorzubringen und ihre segensreichen Gaben zurückzugeben. An diesem Tag wird eine Gruppe von Menschen nicht einmal einen einzigen Granatapfel aufessen können, und im Schatten der Granatapfelschale werden sie sich gegen die Sonne schützen. Allah wird auch die Milch segnen, so dass eine Kamelstute eine zahlreiche Menge versorgen wird, eine Milchkuh einen ganzen Stamm und ein Schaf einen Stammesteil. Währenddessen wird Allah einen angenehmen Wind beauftragen, unter die Achselhöhlen der Gläubigen zu streichen um die Seele jedes Gläubigen und jedes Muslims zu Ihm zu bringen. Die Bösen aber werden am Leben bleiben, und sie werden ihr Verlangen öffentlich wie Esel, lüsternd befriedigen und das sind diejenigen, die der Jüngste Tag erfassen wird.” (Muslim)

(1) Vgl. Sura 18:94- 99 und Sura 21:96

Hadith 1809: Rib‘i Ibn Hirasch berichtete: Ich ging mit Abu Mas’ud Al- Ansari zu Hudhaifa Ibn ul- Yaman (r), da sagte Abu Mas’ud zu ihm: Erzähle mir bitte, was du von Allahs Gesandtem (s.a.s.) über den Dadschal gehört hast! Er (s.a.s.) erzählte: “Der Dadschal wird auftreten, und er wird bei sich Wasser und Feuer haben. Was die Leute für Wasser halten, ist ein verbrennendes Feuer, und was die Leute für Feuer halten, ist ein süßes, kühles Wasser. Sollte jemand von euch ihn erleben, so soll er sich in das, was er für Feuer hält, stürzen; denn es ist ein süßes, gutes Trinkwasser!” Dar-aufhin sagte Abu Mas’ud: Ich habe dies ebenfalls vom Propheten (s.a.s.) gehört. (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1810: ‘Abdullah Ibn ‘Amru Ibn ul-’As (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Der Dadschal wird in meiner Gemeinde auftreten und vierzig bleiben, und ich weiß nicht, vierzig Tage, Monate oder Jahre. Dann wird Allah – Erhaben ist Er – ‘Isa (as), den Sohn Mariams senden, und er wird ihn jagen, stellen und töten. Dann werden die Menschen sieben Jahre in Frieden leben, ohne dass es zwischen zwei Menschen Feindschaft gibt. Dann wird Allah – Mächtig und Erhaben ist Er – einen kühlen Wind von Syrien her wehen lassen, und er wird die Seele jedes Menschen, der im Herzen auch nur eines Stäubchens Gewicht Glauben oder Güte hat, (friedlich zu Allah) nehmen. Sollte einer von euch sich im tiefsten Innern einer Höhle verstecken, so wird er auch seine Seele nehmen. Nur die schlimmsten Menschen werden dann am Leben bleiben. Sie werden eilig zu Missetaten stürzen wie Vögel, mit Verstand von Bestien. Sie werden keine gute Taten (an) erkennen und keine Taten, die der Moral widersprechen, verabscheuen. Hier wird ihnen der Satan in menschlicher Gestalt erscheinen und sie fragen: Wollt ihr mir etwa nicht gehorchen? Und sie werden sagen: Was befiehlst du uns? So wird er ihnen befehlen den Götzen zu dienen wobei sie üppigen Lebensunterhalt und Wohlstand genießen, dann wird plötzlich in die Posaune gestoßen, und wer auch immer sie hört, der wird in Schrecken versetzt. Und der Erste, der sie hört ist ein Mann, der damit beschäftigt ist, den Trog seiner Kamele zu verputzen. So werden die Menschen niederstürzen, dann wird Allah einen bestimmten Regen senden – oder er sagte herabfallen lassen – als wäre er Tau oder Schatten; und er (der Regen) wird die Körper der Menschen aufrichten, dann wird sie (die Posaune) wiederum geblasen und siehe, sie stehen auf und schauen zu (1). Es wird dann aufgerufen: O Leute, eilt zu eurem Herrn! (Und haltet sie an; denn sie werden zur Rechenschaft gezogen!) (2) Dann wird gesagt: Stellt den Anteil der Hölle! Man wird erwidern: Wie hoch? Und es wird gesagt: Von tausend sind es neunhundertneunundneunzig Personen! Wahrlich ist jener ein Tag, der Kinder zu Greisen macht, (3) ein Tag, an dem die Beine entblößt werden. (4)” (Muslim)

1 Vgl. Sura 39:68
2 Vgl. Sura 37:24
3 Vgl. Sura 73:17
4 Vgl. Sura 68:42

Hadith 1811: Anas (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Es gibt keine Region, die der Dadschal nicht heimsuchen wird, außer Mekka und Medina, und es wird keine Lücke bei ihnen (Mekka und Medina) geben, ohne dass Reihen von Engeln sie bewachen werden. Dann wird er sich auf Salzboden (außerhalb Medinas) niederlassen und Medina wird dreimal beben, und Allah wird jeden Ungläubigen und jeden Heuchler aus ihr (Medina) vertreiben” (Muslim).

Hadith 1812: Anas (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Siebzigtausend der Juden Asbahans (1), gekleidet in (Kopf und Schultern bedeckenden) Umhängen, folgen dem Dadschal.” (Muslim)

(1) Eine Stadt, die im Iran rund 400 km südlich der Hauptstadt Teherans liegt.

Hadith 1813: Umm Scharik (r) berichtete, dass sie den Propheten (s.a.s.) sagen hörte: “Die Leute werden sicherlich vor dem Dadschal in die Berge flüchten.” (Muslim)

Hadith 1814: ‘Imran ibn Husain (r) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen hörte: “Zwischen der Erschaffung Adams und dem Jüngsten Tag gibt es keine Sache, die schlimmer als der Dadschal ist.” (Muslim)

Hadith 1815: Abu Sa‘id Al-Khudri (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: “Der Dadschal wird kommen und ein Gläubiger wird sich zu ihm begeben. Die Schergen des Dadschal werden ihn empfangen und ihn fragen: Wohin willst du? Er wird sagen: Zu diesem, der gekommen ist! Sie werden ihn fragen: Glaubst du etwa nicht an unseren Herrn? Er wird sagen: Unser Herr ist unverkennbar! Daraufhin werden einige sagen: Tötet ihn! Einige werden zueinander sagen: Hat euer Herr euch nicht verboten, jemanden ohne sein Wissen zu töten? und sie werden ihn dem Dadschal vorführen. Sobald der Gläubige ihn sieht, wird er ausrufen: O Leute! Dieser ist der Dadschal, den der Gesandte Allahs (s.a.s.) erwähnt hat! Daraufhin wird der Dadschal befehlen, ihn auf den Bauch zu Boden zu werfen, dann wird er sagen: Packt ihn und schlagt auf ihn ein! Man wird seinen Rücken und seinen Bauch schwer verprügeln, dann wird der Dadschal ihn fragen: Willst du nicht an mich glauben? Er wird sagen: Du bist doch der falsche Messias. So wird befohlen, ihn mit der Säge ab seinem Scheitel in zwei Hälften zu teilen, dann wird der Dadschal zwischen die beiden Teile gehen und zu ihm sagen: Steh auf! und er wird sofort aufstehen. Dann wird er ihn fragen: Glaubst du nun an mich? Daraufhin wird er sagen: Nun weiß ich mehr Bescheid über dich! Und er wird sagen: O ihr Leute! Er soll keinen Menschen nach mir irreführen! Daraufhin wird der Dadschal ihn packen, um ihn zu schlachten, doch Allah wird ihn (an dieser Stelle) von seiner Kehle bis zum Schlüsselbein in Messing verwandeln, so dass er ihn nicht überwältigen kann. Dann wird er ihn an seinen Händen und Füßen packen und ihn fortwerfen. Die Leute werden denken, er habe ihn in das Feuer geworfen, während er in Wirklichkeit ins Paradies geworfen wurde.” Dann sagte der Gesandte Allahs (s.a.s.): “Dieser wird den höchsten Märtyrertod bei dem Herrn der Welten erfahren.”
(Muslim, und zum Teil von Al-Bukhari sinngemäß überliefert)

Hadith 1816: Al-Mughira ibn Schu‘ba (r) berichtete: Keiner fragte den Gesandten Allahs (s.a.s.) nach dem Dadschal mehr als ich ihn fragte, doch er (s.a.s.) erwiderte: “Fürchtest du dich sehr davor?” Ich sagte: Man erzählt, dass er über einen Berg von Brot und einem Fluss (süßen Wassers) verfügen wird! Er (s.a.s.) erwiderte: “Er ist bei Allah viel zu geringfügig (als dass er die Gläubigen täuschen kann)!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1817: Anas (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Es gab keinen Propheten vor mir, der seine Gemeinde nicht vor dem einäugigen verlogenen Heuchler Dadschal gewarnt hat. Er ist wahrlich einäugig, während euer Herr – Gepriesen und Mächtig ist Er – mit Sicherheit nicht einäugig ist, und es steht zwischen seinen Augen (des Dadschal) (K-F-R)!”1 (Al-Bukhari und Muslim)

(1) Die Buchstaben K-F-R bedeuten u.a., ungläubig sein oder werden; nicht an Allah glauben; undankbar sein oder werden.

Hadith 1818: Abu Huraira (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: “Wollt ihr nicht, dass ich euch etwas über den Dadschal erzähle, was kein Prophet vor mir seiner Gemeinde nicht erzählte? Er ist einäugig, und er verfügt über zwei Sachen, gleich Paradies und Hölle. Die eine, die er als Paradies darstellt ist die Hölle.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1819: Ibn ‘Umar (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) erwähnte den Dadschal in Anwesenheit der Leute und sagte u.a.: “Wahrlich, Allah ist nicht einäugig. Der Dadschal jedoch ist blind auf dem rechten Auge, welches einer hervorquellenden Weintraube gleicht.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1820: Abu Huraira (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: “Die Stunde wird nicht kommen bis die Muslime wider die Juden solange kämpfen, bis sich der Jude hinter dem Stein oder dem Baum versteckt, so dass der Baum und der Stein rufen: O du Muslim! Dieser ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt, so eile und töte ihn, bis auf den Gharqad-Baum, denn er ist einer der Judenbäume!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1821: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, die Welt vergeht nicht, bis sich der Passant, der an einem Grab vorbeigeht, sich jämmerlich auf dem Grab wälzt und sagt: Ich wünschte, ich wäre an Stelle des in diesem Grab Ruhenden! Dies ist nicht wegen des Glaubens, sondern wegen der Heimsuchung.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1822: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Die Stunde wird nicht schlagen, bis der Euphrat austrocknet und einen Berg aus Gold freilegt, um den sich die Menschen umbringen werden, so dass von hundert (Menschen) neunundneunzig getötet werden, denn jeder von ihnen sagt zu sich: Vielleicht werde ich verschont bleiben!”

In einer anderen Version steht: “Bald wird der Euphrat austrocknen und einen Schatz aus Gold freigeben. Sollte jemand dabei anwesend sein, so soll er nichts davon nehmen.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1823: Abu Huraira (r) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen: “Man wird Medina in bester Ordnung verlassen und niemand, außer den zur Tränke kommenden Raubtieren und den Greifvögeln wird hierher kommen. Die Letzten, die (am Tag der Auferstehung) versammelt werden sind zwei Schäfer aus dem Stamme Muzaina, die mit ihren Schafen nach Medina kommen wollen, doch sie stellen fest, dass es hier nur wilde Tiere gibt, (so dass sie fortgehen). Sobald sie den Bergpfad Thanyyat- ul-Wada‘ erreichen, werden sie ohnmächtig auf ihre Gesichter fallen.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1824: Abu Sa‘id Al-Khudri (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Am Ende der Zeit wird ein Herrscher von euch das Geld rauswerfen, ohne es zu zählen.” (Muslim)

Hadith 1825: Abu Musa Al-Asch‘ari (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Wahrlich wird eine Zeit kommen, in der der Mensch mit seiner Zakat- Abgabe aus Gold umhergehen wird, ohne einen Menschen zu finden, der sie von ihm abnehmen wird. Man wird auch sehen, wie der Mann von vierzig Frauen gefolgt wird, um Schutz bei ihm zu suchen, aufgrund von Mangel an Männern und Überfluss an Frauen.” (Muslim)

Hadith 1826: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: “Ein Mann kaufte ein Anwesen und stiess darauf auf einen Tonkrug mit Gold. Da sagte der Käufer zum Verkäufer: Nimm dein Gold zurück, denn ich habe das Grundstück und nicht das Gold gekauft! Der Besitzer des Grundstückes erwiderte: Ich verkaufte dir doch das Grundstück samt Inhalt! Sie ließen einen Mann zwischen ihnen beiden richten, und dieser fragte: Habt ihr Nachkommen? Der eine sprach: Ich habe einen Sohn und der andere sprach: Ich habe eine Tochter. So entschied er: Verheiratet den Jungen mit dem Mädchen, nehmt für sie davon (dem Gold) und gebt Almosen ab!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1827: Abu Huraira (r) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen: “Zwei Frauen hatten ihre zwei kleinen Söhne bei sich, als der Wolf sie überfiel und den Sohn von einer von ihnen nahm und verschwand. Sie sagte zu ihrer Freundin: Er hat doch deinen Sohn genommen, worauf die andere erwiderte: Nein, er hat deinen Sohn genommen. Sie ließen David (as) zwischen ihnen richten, und er sprach den Sohn der Älteren zu. Sie gingen zu Sulaiman (as) und erzählten ihm die Geschichte. Er sagte: Holt mir das Messer, so dass ich ihn zwischen den beiden aufteile! Die Jüngste bat: Tu das bitte nicht, Allah erbarme sich deiner! Er ist ihr Sohn! Daraufhin sprach er der Jüngeren den Sohn zu!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1828: Mirdas Al-Aslami (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: “Die aufrichtigen Tugendhaften verschwinden einer nach dem anderen und es bleiben Unwürdige, wie Abfall von Gerste oder Datteln. Diesen schenkt Allah nicht die geringste Aufmerksamkeit.” (Al-Bukhari)

Hadith 1829: Rifa‘a ibn Rafi‘ Az- Zurqi (r) berichtete, dass der Erzengel Gabriel (as) zum Propheten (s.a.s.) kam und fragte: Wie betrachtet ihr die Leute von Badr (1) unter euch? Er (s.a.s.) sagte: “Sie zählen zu den besten Muslimen” – oder etwas ähnliches. Gabriel (as) erwiderte: Ebenso zählen die Engel, die an der Schlacht von Badr teilgenommen haben dazu. (Al-Bukhari)

(1) Allah hat den Muslimen bei Badr zum Sieg über die Quraisch von Mekka am Freitag, den 17. Ramadan des 2. Jahres nach der Hidschra / März 624 n.Chr. verholfen.

Hadith 1830: Ibn ‘Umar (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: “Wenn Allah einem Volk eine strenge Strafe auferlegt, trifft die Strafe alle Anwesenden, doch am Tag der Auferstehung wird jeder von ihnen gemäß seiner Werke beurteilt.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1831: Dschabir (r) berichtete: (In der Moschee) war ein Palmenstumpf, auf den sich der Prophet (s.a.s.) bei der Predigt zu stützen pflegte. Als man (dem Propheten) dafür die Kanzel errichtete, hörten wir das Stöhnen des Palmenstumpfes, als wäre es die klagende Stimme einer im zehnten Monat trächtigen Kamelstute, so dass der Prophet (s.a.s.) die Kanzel hinabstieg und seine Hand auf ihn legte, dann wurde er still.

In einer anderen Überlieferung steht: Als es Freitag war, saß der Prophet (s.a.s.) (bei der Predigt) auf der Kanzel, da schrie die Palme, auf der sich der Prophet (s.a.s.) während der Predigt zu stützen pflegte, so dass sie sich beinahe spaltete.

In einer anderen Überlieferung steht: Sie, (die Palme) klagte wie ein Kind, so dass der Prophet (s.a.s.) die Kanzel hinabstieg und sie (die Palme) umarmte, da schluchzte sie wie ein Kind, das man zu beruhigen versucht, bis sie schließlich still wurde. Daraufhin sagte der Prophet (s.a.s.): “Sie weinte weil ihr fehlte, was sie von der Ermahnung zu hören pflegte.” (Al-Bukhari)

Hadith 1832: Abu Tha‘laba Al- Khuschani Dscharthum ibn Naschir (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Allah – Erhaben ist Er – hat euch bestimmte Pflichten auferlegt, darum sollt ihr sie nicht missachten, und Er hat euch bestimmte Schranken gesetzt, darum sollt ihr sie nicht übertreten, und Er hat euch bestimmte Dinge verboten, darum sollt ihr sie nicht begehen, und Er hat euch bestimmte Dinge aus Barmherzigkeit und nicht aus Unachtsamkeit verschwiegen, darum sollt ihr nicht danach forschen!” (Ein guter Hadith, welchen Ad-Daraqutni und andere überlieferten)

Hadith 1833: ‘Abdullah ibn Abi Aufi (r) berichtete: Wir nahmen an sieben Schlachten mit dem Gesandten Allahs (s.a.s.) teil, und dabei aßen wir Heuschrecken. In einer anderen Überlieferung steht: …und dabei aßen wir zusammen mit ihm Heuschrecken. (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1834: Abu Huraira (r) berichtete: Der Prophet (s.a.s.) hat gesagt: “Der Gläubige wird nicht aus derselben (Schlangen-) Höhle zweimal gebissen werden!” (1) (Al-Bukhari und Muslim)

(1) Zum Glauben gehört, dass man die schlechte Erfahrung nur einmal macht, aus Schaden lernt und sich so klug verhält, dass man sich nicht von derselben Gefahrenquelle weitere Schäden zufügt.

Hadith 1835: Abu Huraira (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: “Drei (typen von Menschen) wird Allah am Tag der Auferstehung nicht ansprechen, nicht anschauen und nicht läutern, und für sie ist eine schmerzliche Strafe: Einen Mann, der in einer wasserlosen Wüste über Wasserüberfluss verfügt und dem Reisenden es verweigert, einen Mann, der einem anderen Mann nachmittags eine Ware verkauft und dabei bei Allah schwört, er habe sie zuvor für soundso gekauft, so dass der Käufer ihm glaubt, während dies nicht stimmt, und einen Mann, der dem Herrscher den Treueid leistet zwecks weltlichem Vorteil; wenn der Herrscher ihm davon gibt, hält er die Treue, und wenn er ihm nichts gibt, hält er die Treue nicht.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1836: Abu Huraira (r) berichtete: Der Prophet (s.a.s.) hat gesagt: “Zwischen den beiden Stößen in die Posaune sind vierzig.” – Man fragte Abu Huraira: Vierzig Tage? Er sagte: Ich bin nicht sicher! Man fragte Abu Huraira: Vierzig Jahre? Er sagte: Ich bin nicht sicher! Man fragte Abu Huraira: Vierzig Monate? Er sagte: Ich bin nicht sicher! – “Und alles vom Menschen wird zu Staub, außer dem Steißbein, denn in ihm erfolgt die Zusammensetzung der menschlichen Gestalt. Dann wird Allah es regnen lassen, und sie (die Menschen) werden sprießen wie grüne Pflanzen.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1837: Abu Huraira (r) berichtete: Während der Prophet (s.a.s.) in einer Sitzung zu den Leuten sprach, trat ein Beduine zu ihm und fragte: Wann ist die Stunde des Gerichts? Der Gesandte Allahs (s.a.s.) aber setzte seine Rede unbeirrt fort. Einige Zuhörer sagten: Er (s.a.s.) hat die Frage gehört, doch er hat sie wohl nicht gemocht. Andere versicherten: Er (s.a.s.) hat die Frage nicht gehört. Als der Prophet (s.a.s.) seine Rede beendet hatte, fragte er: “Wo ist der Mann, der sich nach der Stunde erkundigt hat?” Der Beduine rief: Hier bin ich, O Gesandter Allahs! Er (s.a.s.) sagte: “Wenn die Verantwortung nicht getragen wird, kannst du die Stunde in Kürze erwarten!” Der Beduine fragte: Aber wie kann sie nicht getragen werden? Er (s.a.s.) sagte: “Wenn man die Führung in die Hände von ungeeigneten Leuten geraten lässt, kannst du die Stunde in Kürze erwarten!” (Al-Bukhari)

Hadith 1838: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Sie, (eure Imame) leiten euch im Gebet; wenn sie es richtig verrichten, werden beide, ihr und sie belohnt, und wenn sie es verfehlen, werdet ihr belohnt und sie werden zur Rechenschaft gezogen.” (Al-Bukhari)

Hadith 1839: Abu Huraira (r) rezitierte: (Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen erstand, solange ihr gebietet was Rechtens ist und verbietet, was Unrecht ist und an Allah glaubt) und er kommentierte: Es wäre besser für die Menschen, dass man sie am Hals gekettet führt, bis sie den Islam annehmen. (Al-Bukhari)

Hadith 1840: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Allah – Erhaben und Mächtig ist Er – staunt über Männer, die in Ketten in den Paradiesgarten hineingehen.” (Al-Bukhari)

Der Verfasser sagt: Das bedeutet, dass jene Männer im Krieg gefangen genommen und angekettet werden, dann nehmen sie den Islam an, und somit kommen sie ins Paradies.

Hadith 1841: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Die Orte, die Allah am liebsten sind, sind die Moscheen und am meisten verhasst sind Ihm die Märkte.” (Muslim)

Hadith 1842: Salman Al-Farisi (r) hat folgendes vorgetragen: Sei, wenn es dir möglich ist, weder der erste Mensch der den Markt betritt, noch der letzte, der ihn verlässt, denn er ist das Schlachtfeld des Satans, der in ihm seine Flagge hisst. (Muslim hat dies in dieser Form überliefert) Al-Barqani hat ihn (diesen Hadith) in seiner Sahih-Sammlung wie folgt überliefert: Salman Al-Farisi (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Sei weder der erste Mensch der den Markt betritt, noch der letzte der ihn verlässt, denn in ihm hat der Satan seine Eier gelegt und sie schlüpfen lassen.”

Hadith 1843: ‘Asim Al-Ahwal berichtete: ‘Abdullah ibn Sardschis (r) berichtete, dass er zu dem Gesandten Allahs (s.a.s.) sagte: O Gesandter Allahs! Möge Allah dir vergeben! Da sagte er (s.a.s.): “Und dir auch!” ‘Asim fuhr fort: Ich fragte ihn: Bat der Gesandte Allahs (s.a.s.) für dich um Vergebung? Er erwiderte: Ja, und für dich auch, dann rezitierte er (s.a.s.): (Und bitte um Vergebung für deine Fehler und für die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen.) (47:19) (Muslim)

Hadith 1844: Abu Mas’ud Al-Ansari (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: “Von den Worten des früheren Prophetentums, was die Menschen noch behalten haben, ist folgender Ausspruch: Wenn du keine Schamhaftigkeit kennst, dann mache was du willst!” (Al-Bukhari)

Hadith 1845: Ibn Mas’ud (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Das Blutvergießen ist das erste, was am Tag der Auferstehung zwischen den Menschen gerichtet wird.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1846: ‘Aischa (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Die Engel sind aus Licht geschaffen, die Dschinnen (Geistwesen) aus Feuer und Adam aus dem, was euch bereits beschrieben wurde.” (Muslim)

Hadith 1847: ‘Aischa (r) berichtete, dass die moralische Vorgehensweise des Propheten Allahs (s.a.s.) dem Quran entsprach. Dies u.a. überlieferte Muslim in einem langen Hadith.

Hadith 1848: ‘Aischa (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: “Wer sich die Begegnung mit Allah wünscht, so wünscht Allah sich die Begegnung mit ihm; und wer die Begegnung mit Allah verabscheut, dessen Begegnung verabscheut Allah.” So fragte ich ihn: O Gesandter Allahs! Geht es um Todeshass? Wir alle hassen den Tod! Er (s.a.s.) sagte: “Es ist nicht so, sondern der Gläubige, dem Allahs Barmherzigkeit, Seine Billigung und Sein Paradies verheißen werden, der liebt die Begegnung mit Allah, und somit liebt Allah die Begegnung mit ihm, während der Ungläubige, dem Allahs schmerzhafte Strafe und Seine Missbilligung verheißen werden, der hasst die Begegnung mit Allah, und Allah ist die Begegnung mit ihm verhasst.” (Muslim)

Hadith 1849: Die Mutter der Gläubigen Safiya bint Huyay (r) berichtete: Als sich der Prophet (s.a.s.) in die Moschee zurückzog (1), besuchte ich ihn nachts. Ich unterhielt mich mit ihm, dann stand ich auf, um heimzukehren. So stand er mit mir auf, um mich zu begleiten, als zwei Männer von den Al-Ansar vorbeikamen. Als sie den Propheten (s.a.s.) sahen, eilten sie (um sich zu entfernen). Daraufhin sagte er (s.a.s.) zu ihnen: “Gemach! Sie ist (meine Frau) Safiya bint Huyay!” Sie erwiderten: Gepriesen sei Allah, O Gesandter Allahs! Er (s.a.s.) sagte: “Gewiss, der Satan fährt in den Körper des Menschen wie das Blut (in den Adern) fließt, und ich fürchtete, dass er in euren Herzen Böses hegt – oder er (s.a.s.) sagte: etwas in euren Herzen hinterlässt.” (Al-Bukhari und Muslim)

(1) In den letzten zehn Tagen des Monats Ramadan, zog sich der Prophet (s.a.s.) in die Moschee zurück. Nach seinem Tod zogen sich auch seine Frauen in den letzten zehn Tagen des Monats Ramadan zurück.

Hadith 1850: Abul-Fadl Al-‘Abbas ibn Abdul-Muttalib (r) berichtete: Ich nahm mit dem Gesandten Allahs (s.a.s.) an der Schlacht von Hunain (1) teil. So blieben wir, Abu Sufyan ibn-ul- Harith ibn Abdul-Muttalib und ich, dicht bei dem Gesandten Allahs (s.a.s.), während der Gesandte Allahs (s.a.s.) sein weißes Maultier ritt. Als die Muslime und die Götzendiener aufeinander trafen, kehrten die Muslime ihnen den Rücken. Da begann er (s.a.s.) sein Maultier gegen die Götzendiener anzutreiben, während ich die Zügel des Maulesels des Gesandten Allahs (s.a.s.) festhielt, damit er nicht fortlief und Abu Sufyan den Steigbügel hielt, sprach der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu mir: “O ‘Abbas! Ruf mir die Leute von As-Samura (2) herbei!” Al-‘Abbas – ein Mann mit volltönender lauter Stimme – berichtete: Ich rief mit lautester Stimme: Wo sind die Leute von As-Samura?, worauf sie – bei Allah – eilig zurückkehrten, wie die Kühe zu ihren Kälbern und dabei riefen: Hier sind wir! Hier sind wir! und gegen die Ungläubigen kämpften. Zugleich riefen die Anführer der Al-Ansar ihre Leute zum Kampf: O Ansar! O Ansar! Dann wurde der Appell auf die Sippe von Banu Al-Harith ibn Al-Khazradsch beschränkt. Da schaute der Gesandte Allahs (s.a.s.), als strecke er sich auf seinem Maultier und sagte: “Jetzt wird es heiß!” (3) Danach nahm der Gesandte Allahs (s.a.s.) einige Steinchen, warf sie in die Gesichter der Ungläubigen und sagte dabei: “Sie haben verloren, bei Muhammads Herrn!” Ich schaute und stellte fest, dass der Kampf wie vorher unverändert war – meiner Meinung nach Aber, bei Allah, kaum dass er (s.a.s.) sie mit den Steinchen bewarf, ließ ihre Stärke nach (4) und ihre Lage war verloren. (Muslim)

(1) Hunain ist etwa 30 km südöstlich von Mekka entfernt. Im Jahr 8 nach der Hidschra schlugen die Muslime die mächtigen Götzendiener Arabiens, nachdem sie ihnen vorher den Rücken kehren mussten; vgl. Sura 9:25
(2) As-Samura ist der in Sura 48:18 erwähnte Baum. Im März 628 n. Chr. gelobten Gläubige dem Propheten (s.a.s.) die Treue unter jenem Baum (Abkommen von Al-Hudaibiya oder Abkommen von Ar-Ridwan).
(3) Das bedeutet: Jetzt erreicht der Krieg die heißeste Phase.
(4) Wörtlich: ihre Schwertklingen wurden stumpf.

Hadith 1851: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Ihr Leute! Allah ist Gut und nimmt nur Gutes an. Er hat den Gläubigen befohlen, was Er den Gesandten schon befohlen hat, so spricht Seine Erhabenheit: (O ihr Gesandten! Esst von den reinen Dingen und verrichtet Gutes) (Sura 23: 51) und Seine Erhabenheit spricht: (O ihr Gläubigen! Esst von den guten Dingen, die Wir euch gegeben haben..) (Sura 2:172) Dann erwähnte er (s.a.s.), “dass der Mensch lange Reisen macht, mit ungepflegten zerzausten Haaren, staubbedeckt und mit zum Himmel gestreckten Händen bittet: O Herr! O Herr! Dabei ist seine Nahrung vom Verbotenen, sein Trank vom Verbotenen, seine Kleider vom Verbotenen, und vom Verbotenen wurde er ernährt. Wie kann solch ein Mensch erhört werden?” (Muslim)

Hadith 1852: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Drei (Typen von Menschen) wird Allah am Tag der Auferstehung nicht ansprechen, nicht anschauen und nicht läutern, und für sie ist eine schmerzliche Strafe: Ein alter Ehebrecher, ein verlogener König bzw. Herrscher und ein hochmütiger Bedürftiger.” (Muslim)

Hadith 1853: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Saihan, Dschaihan, Al-Furat und der Nil zählen alle zu den Strömen des Paradieses.” (Muslim)

Hadith 1854: Abu Huraira (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hielt meine Hand und sagte: “Allah schuf die Erde am Samstag, machte die Berge in ihr am Sonntag, schuf die Pflanzen am Montag, schuf das Unheil am Dienstag, schuf das Licht am Mittwoch, schuf die Tiere am Donnerstag, und schuf Adam (as) am Nachmittag des Freitag in der letzten Stunde zwischen dem späten Nachmittag und der Abenddämmerung.” (Muslim)

Hadith 1855: Abu Sulaiman Khalid ibn-ul-Walid (r) berichtete: In der Schlacht von Mu’ta (1) zerbrachen in meiner Hand neun Schwerter und nur ein kleines jemenitisches Schwert blieb in meiner Hand. (Al-Bukhari)

(1) Gegen die Byzantiner im Jahre 629 n. Chr. bzw. 8 nach der Hidschra.

Hadith 1856: Amru ibn-ul-’As (r) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen hörte: “Wenn der Herrscher nach eigenem Ermessen ein Urteil fällt und das Rechte trifft, wird er seinen Lohn zweimal bekommen; und wenn er nach eigenem Ermessen ein Urteil fällt und das Rechte nicht trifft, wird er einen Lohn bekommen.” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1857: ‘Aischa (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Das Fieber ist eine Ausdünstung der Hölle! Kühlt es mit Wasser!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1858: ‘Aischa (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Wer stirbt und noch ein Fasten zu leisten hat, für den soll sein naher Verwandter an seiner Stelle fasten.” (Al-Bukhari und Muslim)

Der Verfasser kommentiert: Die meistvertretene Meinung ist, dass der nahe Verwandte des Verstorbenen, sei er erbberechtigt oder nicht, an seiner Stelle fasten darf.

Hadith 1859: ‘Auf ibn Malik ibn At- Tufail (r) berichtete, dass man ‘Aischa (r) erzählt hat, dass ‘Abdullah ibn Az-Zubair (r) über den Verkauf oder das Verschenken einer Gabe, die ihr (‘Aischa) gegeben wurde, sagte: Bei Allah, muss ‘Aischa damit aufhören, sonst werde ich sie mit Sicherheit entmündigen lassen. Da fragte sie: Hat er dies wirklich gesagt? Man antwortete: Ja! Sie sagte: Dann lege ich hiermit ein Gelübde vor Allah ab, dass ich nie mehr mit Ibn Az-Zubair rede. Danach, nachdem dies sehr lange andauerte, schickte ihr Ibn Az-Zubair Fürsprecher, doch ‘Aischa (r) versicherte: Nein, bei Allah, ich werde jede Fürsprache für ihn (immer) ablehnen, und ich werde mich nicht wegen meines Gelübdes versündigen. Als Ibn Az-Zubair diese lange Zeit unerträglich wurde, sprach er zu Al-Miswar ibn Makhrama und Abd-ur-Rahman ibn Al-Aswad ibn Abd Yaghuth und bat sie: Ich beschwöre euch bei Allah, mich zu ‘Aischa hineinzubringen, denn es ist ihr nicht erlaubt, mein Meiden als Gelübde abzulegen. Daraufhin begleiteten ihn Al-Miswar und Abd-ur-Rahman und baten um Erlaubnis, vor ‘Aischa erscheinen zu dürfen, so sagten sie: Friede sei mit dir und Gnade und der Segen Allahs! Dürfen wir eintreten? ‘Aischa sagte: Tretet ein! Sie fragten: Wir alle? Sie sagte: Ja, tretet ein! Sie wusste nicht, dass Ibn Az-Zubair mit ihnen war. Als sie hereinkamen, trat Ibn Az-Zubair durch den Vorhang ein, und er umarmte ‘Aischa (r) (die seine Tante war) und begann, sie bei Allah zu beschwören und er weinte. Darauf begannen Al-Miswar und Abd-ur-Rahman, sie bei Allah zu beschwören, mit ihm zu sprechen und seine Entschuldigung anzunehmen und ihr zu sagen: Du weißt, dass der Prophet (s.a.s.) solch eine Trennung verboten hat, und dass es dem Muslim verboten ist, seinen Bruder länger als drei Tage zu meiden. Als sie damit nicht aufhörten ‘Aischa zu ermahnen und in Verlegenheit zu bringen, begann sie weinend sich zu erinnern und zu sagen: Ich habe ein Gelübde abgelegt und das Gelübde ist verbindend und schwerwiegend. Doch die beiden gaben nicht auf, bis sie wieder mit Ibn Az-Zubair sprach. Danach ließ sie vierzig Sklaven frei, als Buße für (das Nichteinhalten) jenes Gelübdes. Später pflegte sie ihr Gelübde zu erwähnen und begann deswegen bitterlich zu weinen, bis ihre Tränen ihren Gesichtsschleier nass machten. (Al-Bukhari)

Hadith 1860: ‘Uqba ibn ‘Amir (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) die Gefallenen der Schlacht von Uhud acht Jahre danach besuchte und ein Bittgebet für sie sprach, als wollte er (s.a.s.) Abschied von den Toten und den Lebenden nehmen. Dann bestieg er die Kanzel und sagte: “Ich stehe vor euch als Führer und Zeuge und euer Treffpunkt ist das Wasserbecken im Paradies, welches ich gewiss von meiner dieser Stelle betrachten kann. Fürwahr fürchte ich nicht für euch, dass ihr ungläubig werdet, doch fürchte ich, dass ihr euch dem Diesseits hingebt.” ‘Uqba sagte: Dies war das letzte Mal, dass ich auf den Gesandten Allahs (s.a.s.) blickte. (Al-Bukhari und Muslim)
In einer anderen Version steht: “…doch fürchte ich, dass ihr euch dem Diesseits hingebt, so dass ihr euch gegenseitig umbringt und somit zugrunde geht, wie es mit denjenigen (Gemeinden) vor euch auch geschah.” ‘Uqba sagte: Das war das letzte Mal, dass ich den Gesandten Allahs (s.a.s.) auf der Kanzel (stehen) sah. In einer anderen Version steht: “Ich stehe vor euch als Führer und Zeuge und bei Allah, ich betrachte jetzt mein Wasserbecken im Paradies. Es wurden mir die Schlüssel für die Schatzkammern der Erde gegeben – oder er sagte die Schlüssel für die Erde – und bei Allah, ich fürchte nicht für euch, dass ihr nach meinem Tod ungläubig werdet, doch fürchte ich, dass ihr euch dem Diesseits hingebt.”

Hadith 1861: Abu Zaid ‘Amru ibn Akhtab Al-Ansari (r) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) leitete das Morgengebet, dann bestieg er die Kanzel und predigte, bis das Mittagsgebet fällig war, dann stieg er hinab und verrichtete mit uns das Mittagsgebet, dann bestieg er die Kanzel und predigte, bis das Nachmittagsgebet fällig war, dann stieg er hinab und verrichtete mit uns das Nachmittagsgebet, dann bestieg er die Kanzel und predigte, bis die Sonne unterging. Er (s.a.s.) sagte uns Bescheid über das, was einst geschah und über das, was geschehen wird. Somit ist derjenige unter uns, der am besten Bescheid weiß derjenige, der seine Worte am besten im Gedächtnis behalten hat. (Muslim)

Hadith 1862: ‘Aischa (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Wer ein Gelübde abgelegt hat, Allah zu gehorchen, der soll Ihm gehorchen, und wer ein Gelübde abgelegt hat, sich Allah zu widersetzen, der soll dies nicht tun.” (Al-Bukhari)

Hadith 1863: Umm Scharik (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) ihr befahl, den riesigen Mauergecko (Eidechsenart) zu töten, und dass er (s.a.s.) gesagt habe: “Er hat auf Ibrahim (as) geblasen!” (1) (Al-Bukhari und Muslim)

(1) Als Ibrahim (Abraham) die Götzen seines Volkes zerstört hat, wollte sein Volk ihn für diese Tat bestrafen und sie warfen ihn ins Feuer. Der Mauergecko hat ins Feuer geblasen, um es noch stärker anzufachen. Allah jedoch machte das Feuer kalt und einen Frieden für Ibrahim. (siehe Sure 21:51- 70). Deshalb befahl der Prophet (s.a.s.) den riesigen Mauergecko zu töten.

Hadith 1864: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Wer einen riesigen Mauergecko mit dem ersten Schlag tötet, bekommt soundso Belohnung von Allah, wer ihn mit dem zweiten Schlag tötet, bekommt soundso weniger Belohnung, und wer ihn mit dem dritten Schlag tötet, bekommt soundso weniger Belohnung.”

In einer anderen Version steht: “Wer einen riesigen Mauergecko mit dem ersten Schlag tötet, bekommt Belohnung für hundert gute Taten von Allah, wer ihn mit dem zweiten Schlag tötet, bekommt soundso weniger Belohnung, und wer ihn mit dem dritten Schlag tötet, bekommt noch weniger Belohnung.” (Muslim)

Hadith 1865: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) gesagt hat: “Ein Mann sagte zu sich: Heute werde ich Almosen geben. So verließ er sein Haus mit seinem Almosen und legte es in die Hand eines Diebes. Am Morgen redeten die Leute: Vergangene Nacht hat man einem Dieb ein Almosen gegeben! Er aber sagte: O Allah! Dir allein gehört aller Preis, heute werde ich ein Almosen geben. So verließ er sein Haus mit seinem Almosen und legte es in die Hand einer Dirne. Am Morgen redeten die Leute: Vergangene Nacht hat man einer Dirne ein Almosen gegeben! Er aber sagte: O Allah! Dir allein gehört aller Preis, auch wenn sie eine Dirne ist. Ich werde heute ein Almosen geben. So verließ er sein Haus mit seinem Almosen und legte es in die Hand eines reichen Mannes. Am Morgen redeten die Leute: Vergangene Nacht hat man einem Reichen ein Almosen gegeben! Er aber sagte: O Allah! Dir allein gehört aller Preis, auch wenn jene ein Dieb, eine Dirne, und ein reicher Mann sind. Im Traum wurde ihm aber gesagt: Was deine fromme Gabe an den Dieb betrifft, so könnte dies ihn veranlassen, anständig zu werden und aufhören zu stehlen. Was deine fromme Gabe an die Hure betrifft, so könnte dies sie veranlassen, anständig zu werden und aufhören zu huren, und was deine fromme Gabe an den Reichen betrifft, so könnte dies ihn veranlassen, nachzudenken und Almosen zu geben von dem, was Allah ihm reichlich schenkte.” (Al-Bukhari überliefert diesen Hadith wörtlich, während Muslim ihn sinngemäß überliefert)

Hadith 1866: Abu Huraira (r) berichtete: Wir waren gemeinsam mit dem Gesandten Allahs (s.a.s.) bei einer Einladung, als ihm das Vorderbein eines Schafes angeboten wurde. Er (s.a.s.) aß etwas davon und sagte: “Ich bin der Beste unter den Menschen am Tag der Auferstehung. Wisset ihr weshalb? Allah wird alle Menschen, den ersten und den letzten Menschen an einem einzigen Platz versammeln. Jeder, der sehen kann, wird sie sehen und der Rufer wird sie auf sich aufmerksam machen können. Die Sonne wird ihnen so nah sein, dass sie in höchstem Kummer und Bedrücktheit, welche sie weder ertragen noch verkraften können, sind. Daraufhin werden die Leute zueinander sagen: Seht ihr denn nicht, was ihr erleidet und was euch zugestoßen ist? Wollt ihr denn nicht jemanden suchen, der für euch Fürsprache bei eurem Herrn einlegen würde? Manche werden zueinander sagen: Geht zu eurem Vater Adam! Sie kommen zu ihm und sie sagen: O Adam! Du bist der Menschheit Vater, Allah hat dich mit Seiner Hand geschaffen, und Er hat von Seinem Geist in dich eingehaucht und die Engel sich vor dir niederwerfen lassen und Er ließ dich das Paradies bewohnen. Willst du nicht für uns Fürsprache bei deinem Herrn einlegen? Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Da sagt er: Heute zürnt Allah sehr. Nie zuvor war Sein Zorn wie heute und Er wird auch zukünftig nicht wie heute sein. Ich bin nicht gut für die Fürsprache, denn Er verbot mir, von jenem Baum zu essen und ich gehorchte nicht. Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Aber geht zu einem anderen außer mir. Geht zu Noah! Sie kommen zu Noah und sie sagen: O Noah! Du bist der erste Gesandte zur Erde und Allah nannte dich einen dankbaren Menschen. Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Willst du nicht für uns Fürsprache bei deinem Herrn einlegen. Da sagt er: Heute zürnt Allah sehr. Nie zuvor war Sein Zorn wie heute und Er wird auch zukünftig nicht wie heute sein. Ich bin nicht gut für die Fürsprache, denn ich habe mein Volk verwünscht. Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Aber geht zu einem anderen außer mir. Geht zu Ibrahim! (Abraham) Sie kommen zu Ibrahim und sie sagen: O Ibrahim! Du bist der Prophet und der innige Freund Allahs unter den Bewohnern der Erde. Lege für uns Fürsprache bei deinem Herrn ein! Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Da sagt er: Heute zürnt Allah sehr. Nie vorher war Sein Zorn wie heute und Er wird auch zukünftig nicht wie heute sein. Ich bin nicht gut für die Fürsprache, denn ich habe drei Fehltritte begangen. Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Aber geht zu einem anderen außer mir. Geht zu Musa (Moses)! Sie kommen zu Musa und sie sagen: O Musa! Du bist der Gesandte Allahs, und Er hat dich über die Menschen erhöht durch Seine Botschaften und Sein Reden zu dir. Lege für uns Fürsprache bei deinem Herrn ein! Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Da sagt er: Heute zürnt Allah sehr. Nie zuvor war Sein Zorn wie heute und Er wird auch zukünftig nicht wie heute sein. Ich bin nicht gut für die Fürsprache, denn ich habe einen Menschen getötet, ohne dass es mir befohlen wurde ihn zu töten. Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Aber geht zu einem anderen außer mir. Geht zu ‘Isa (Jesus)! Sie kommen zu ‘Isa und sie sagen: O ‘Isa! Du bist der Gesandte Allahs und Sein Wort, das Er zu Mariam (Maria) herabsandte und ein eingehauchter Geist von Ihm, und du sprachst zu den Leuten in der Wiege (siehe Sure 3: 45-46). Lege für uns Fürsprache bei deinem Herrn ein! Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Da sagt er: Heute zürnt Allah sehr. Nie zuvor war Sein Zorn wie heute und Er wird auch zukünftig nicht wie heute sein. Ich bin nicht gut für die Fürsprache – und er erwähnt keinen Fehltritt – Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Mich muss ich retten! Aber geht zu einem anderen außer mir. Geht zu Muhammad (s.a.s.)!”
In einer anderen Version steht: “Sie kommen zu mir und sie sagen: O Muhammad! Du bist der Gesandte Allahs und der letzte Prophet und Allah vergab dir, was von deinen Verfehlungen vorausging und später kam. Lege für uns Fürsprache bei deinem Herrn ein! Siehst du nicht, was wir erleiden und was uns zugestoßen ist? Da mache ich mich auf, und ich bitte meinen Herrn vor Seinem Thron und ich werfe mich vor Ihm nieder, und dann erfahre ich von Seiner Lobpreisung und Herrlichkeit, was Er keinem vor mir erfahren ließ, dann wird gesagt: O Muhammad, erhebe dein Haupt! Sprich, es wird erfüllt und lege Fürsprache ein, es wird gewährt! So erhebe ich mein Haupt, und ich bitte: Meine Gemeinde, O Herr! Meine Gemeinde, O Herr! Meine Gemeinde, O Herr! Und es wird gesprochen: O Muhammad, lass durch das rechte Tor in den Paradiesgarten von deiner Gemeinde diejenigen, die nicht zur Rechenschaft gezogen werden, hineingehen. Der Rest der Gemeinde geht in den Paradiesgarten hinein mit den anderen Menschen, durch die übrigen Tore. Dann sagte er (s.a.s.): Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist! Die Entfernung zwischen den beiden Flügeln eines Paradiestores ist wie zwischen Mekka und Hadschar (in Bahrain) oder Mekka und Busra (im Süden Syriens)!” (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 1867: Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Ibrahim (as) führte Umm Isma’il (Hagar) und ihren Sohn Isma’il, während sie ihn (in dieser Zeit) noch stillte, bis er sie (zum jetzigen Platz) bei der Ka‘ba zu einem großen Baum beim (jetzigen) Brunnen Zamzam am oberen Teil der Moschee brachte und zurückließ. Damals bewohnte kein Mensch Mekka und es gab dort auch kein Wasser. Er ließ bei ihnen einen Sack mit Datteln und einen Schlauch mit Wasser und ging fort. Umm Isma’il folgte ihm und sagte: O Ibrahim, wo gehst du hin und lässt uns in diesem Tal, in welchem keine Menschenseele und nichts ist? Sie sagte ihm dies mehrmals, aber er drehte sich nicht zu ihr um. Da fragte sie ihn: Hat Allah dir etwa befohlen, dies zu tun? Er sagte: Ja! Sie erwiderte: Dann wird Er uns nicht verlorengehen lassen. Sie kehrte ihm den Rücken, während Ibrahim (as) weiterging. Als er den (Berg-) Pass erreichte, wo sie ihn nicht mehr sehen konnte, wandte er sich mit dem Gesicht in Richtung Ka‘ba und sprach folgendes Gebet, während er seine Hände (er) hob: (Unser Herr! Ich habe einen Teil meiner Nachkommenschaft in einem unfruchtbaren Tal nahe bei Deinem Heiligen Haus angesiedelt, O unser Herr, auf dass sie das Gebet verrichten mögen. So mache die Herzen der Menschen ihnen zugeneigt und versorge sie mit Früchten, damit sie dankbar seien!) (Sura 14:37) Umm Isma’il begann, Isma’il zu stillen und von dem Wasser zu trinken. Als kein Wasser mehr im Schlauch war, wurde sie durstig und ihr Sohn ebenso. Sie sah, wie er sich leidend krümmte- oder er (der Überlieferer) sagte: mit den Füßen strampelte – da ging sie fort, weil sie es nicht ertragen konnte, dies mitanzusehen. Sie fand, dass As-Safa der nächste Hügel vor ihr war, und sie bestieg ihn und schaute ins Tal in der Hoffnung, jemanden zu sehen, doch sie sah niemanden. Sie stieg von As-Safa hinunter bis sie ins Tal kam, da hob sie den Saum ihres Kleides (Hemdes) und ging im Laufschritt eines erschöpften Menschen, bis sie das Tal durchlief. Darm kam sie (zum Hügel) Al-Marwa und bestieg ihn und schaute sich um, in der Hoffnung jemanden zu sehen, doch sie sah niemanden. Sie wiederholte dies sieben Mal. Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Der Prophet (s.a.s.) sagte: “Daher kommt der Laufschritt der Pilger zwischen den beiden (Hügeln).” Als sie dann (nach dem siebten Mal) den Hügel Marwa erreichte, vernahm sie eine Stimme und sie sprach zu sich: Schweige – und sie lauschte gespannt, als sie die Stimme wieder hörte. (Wer immer du auch bist) ich kann dich hören. Kannst du mir helfen? Plötzlich sah sie einen Engel und er stieß mit seiner Ferse – oder er (Ibn ‘Abbas) sagte mit seinen Flügeln – auf den Boden, bis Wasser entsprang; und sie begann mit ihrer Hand einen Wall aus Erde zu formen und füllte dann ihren Schlauch, und danach hörte es nicht mehr auf zu sprudeln.
In einer anderen Überlieferung steht: so viel wie sie davon schöpfte. Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Der Prophet (s.a.s.) sagte: “Allah erbarme Sich Umm Isma’il! Hätte sie Zamzam frei fließen lassen – oder er (s.a.s.) sagte: hätte sie nicht von dem Wasser geschöpft – wäre Zamzam eine strömende Wasserquelle (Fluss) geworden.” Er (Ibn ‘Abbas) sagte: So trank sie und stillte ihren Sohn. Daraufhin sagte der Engel zu ihr: Habe keine Sorge, denn hier entsteht ein Haus für Allah, welches dieser Junge und sein Vater errichten werden, und Allah lässt Seine Leute nicht verlorengehen! Die Ka‘ba wurde auf einer Anhöhe wie einem Hügel errichtet, so dass die Regenfluten rechts und links von ihr herabflossen. Es verging einige Zeit, bis eine Gruppe oder eine Sippe aus dem Stamm Dschurhum aus der Richtung Kada’ am Ort vorbeikam und unterhalb (des jetzigen) Mekkas Rast machte. Als sie einen Vogel kreisend fliegen sahen, sagten sie (zueinander): Dieser Vogel umkreist eine Wasserstelle, doch wir wussten immer, dass es in diesem Tal kein Wasser gibt! Sie schickten einen oder zwei Kundschafter und diese sahen das Wasser. Sie kehrten zurück und informierten die anderen. Sie kamen dann, als Umm Isma’il bei dem Wasser war und fragten sie: Erlaubst du, dass wir uns in deinem Revier niederlassen?
Sie sagte: Ja, aber ohne Ansprüche auf das Wasser. (1) Sie sagten: Ja! Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Der Prophet (s.a.s.) sagte: “Dies war Umm Ismail (sehr) recht, denn sie wollte Gesellschaft haben.” So ließen sie sich nieder, sandten Boten zu ihrer Sippe, die zu ihnen stieß, wurden sesshaft und vermehrten sich. Währenddessen wuchs Isma’il (unter ihnen) als ihr Liebling heran, lernte das Arabische von ihnen und er gefiel ihnen sehr. Als er reif wurde, verheirateten sie ihn mit einer von ihren Frauen, und etwas später starb Umm Isma’il. Nach Isma’ils Heirat kam Ibrahim (as), um nach seiner Hinterlassenschaft zu schauen, und er fand Isma’il nicht. Als er dessen Frau nach ihm fragte, sagte sie: Er ist auf der Suche nach Nahrung für uns – in einer anderen Version steht: auf der Jagd für uns -, dann fragte er sie nach ihrem Lebensunterhalt und Zustand; sie sagte: Es geht uns schlecht! Wir (leben) in Knappheit und Not! und sie beklagte sich bei ihm. Er sagte zu ihr: Wenn dein Mann heimkommt, richte ihm meinen Gruß aus und sage zu ihm, er soll seine Türschwelle auswechseln! Als Isma’il heimkam spürte er etwas, da fragte er: Kam jemand zu euch? Sie sagte: Ja, ein alter Mann, der mich nach dir fragte und ich antwortete ihm. Er fragte mich nach unserem Lebensunterhalt und Zustand, da sagte ich zu ihm, dass wir in Knappheit und Not sind. Isma’il fragte: Hat er dir etwas aufgetragen? Sie sagte: Ja! Er sagte zu mir: Wenn dein Mann kommt, richte ihm meinen Gruß aus und sage zu ihm, er soll seine Türschwelle auswechseln. Isma’il sagte: Jener war mein Vater und er befahl mir, dich zu verlassen. Nun geh zu deiner Sippe zurück! Er ließ sich von ihr scheiden und er heiratete eine andere Frau von ihnen, (dem Stamm Dschurhum). Nachdem sich Ibrahim (as) von ihnen so lange fernhielt, wie Allah es wollte, kam er wieder zu ihnen, und auch dieses Mal fand er Isma’il nicht. Stattdessen fand er dessen Frau und er fragte nach ihm. Sie sagte: Er ist fortgegangen, um Nahrung für uns zu besorgen. Er fragte: Wie geht es euch? und erkundigte sich nach ihrem Unterhalt und Zustand. Sie sagte: Uns geht es sehr gut, wir leben im Wohlergehen und sie lobpreiste Allah. Er fragte: Was ist eure Nahrung? Sie erwiderte: Fleisch. Er fragte: Was ist euer Trank? Sie erwiderte: Wasser. Er sagte: O Allah! Segne für sie das Fleisch und das Wasser! Der Prophet (s.a.s.) sagte: “Sie hatten damals keine Hülsenfrüchte (bzw. kein Getreide), denn wenn sie solches gehabt hätten, hätte er für dieses um Allahs Segen gebeten.” Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Darum bekommt keinem Menschen, außer in Mekka, die alleinige Ernährung von den beiden (Wasser und Fleisch).

In einer anderen Version steht: Er kam (zu Isma’ils Frau) und fragte: Wo ist Isma’il? Sie sagte: Er ist auf der Jagd. Willst du nicht absteigen und etwas essen und trinken? Er fragte: Was ist eure Nahrung und euer Trank? Sie erwiderte: Unsere Nahrung ist das Fleisch und unser Trank ist das Wasser. Er sagte: O Allah! Segne sie in ihrer Nahrung und in ihrem Trank! – Der Prophet (s.a.s.) sagte dazu: “Der Segen (in ihnen) ist Dank des Bittgebetes Ibrahims (as)!” – Dann sagte Ibrahim (as) zu ihr: Wenn dein Mann heimkommt, richte ihm meinen Gruß aus und sage zu ihm, er soll seine Türschwelle befestigen! Als Isma’il heimkam, spürte er etwas und er fragte: Kam jemand zu euch? Sie sagte: Ja, es kam ein gutaussehender alter Mann, der mich nach dir fragte und ich sagte zu ihm, dass es uns gut geht. Isma’il fragte: Hat er dir etwas aufgetragen? Sie sagte: Ja! Er sagte zu mir: Wenn dein Mann heimkommt, richte ihm meinen Gruß aus und sage zu ihm, er soll seine Türschwelle befestigen! Isma’il sagte: Jener war mein Vater, und du bist die Türschwelle, und er befahl mir, dich zu behalten. Nachdem sich Ibrahim von ihnen so lange fernhielt, wie es Allah wollte, kam er wieder zu ihnen, während Isma’il unter einem großen Baum nahe Zamzam saß und seine Pfeile spitzte. Als er ihn sah, stand er auf und ging auf ihn zu. Sie begrüßten einander wie es ein Sohn mit dem Vater tut, dann sagte Ibrahim: O Isma’il, Allah hat mir etwas befohlen! Er antwortete: Dann tu, was dein Herr dir befohlen hat! Er fragte: Würdest du mir dabei behilflich sein? Er antwortete: Ja, ich werde dir helfen! Er sagte: Allah befahl mir, hier ein Haus zu errichten – und er zeigte auf eine Anhöhe, die die Umgebung überragte. So begann er die Grundmauern des Hauses zu errichten, indem Isma’il die Steine brachte und Ibrahim baute, bis das Gemäuer höher (als er) wurde, dann brachte er ihm einen Stein, worauf Ibrahim stand, während Isma’il ihm die Steine nach und nach reichte. Dabei sprachen beide: O unser Herr, nimm es von uns an, denn Du bist der Allhörende, der Allwissende!
In einer anderen Version steht: Ibrahim (as) führte Umm Isma‘il und ihren Sohn Isma’il, und sie hatten bei sich einen Schlauch mit Wasser. Umm Isma’il trank ab und zu aus dem Schlauch und dies ließ ihre Milch für ihren Sohn fließen, bis sie im (jetzigen) Mekka ankamen. Er ließ sie unter einem großen Baum zurück und machte sich auf die Heimreise. Umm Isma’il lief hinter ihm her, bis sie zu Kada’ (Platz im Umkreis Mekkas) kamen, da rief sie ihn: O Ibrahim, bei wem lässt du uns zurück? Er sagte: Bei Allah! Sie erwiderte: Mit Allah bin ich zufrieden! Sie kehrte ihm den Rücken und begann von dem Schlauch zu trinken – und dies ließ ihre Milch für ihren Sohn fließen – bis kein Wasser mehr im Schlauch war. Sie sprach zu sich: Ich sollte umhergehen und mich umschauen, vielleicht finde ich ja jemanden. Ibn ‘Abbas (r) berichtete: Sie ging fort, bestieg den (Hügel) As-Safa und schaute umher in der Hoffnung, jemanden zu sehen, doch sie sah niemanden. Als sie ins Tal kam, ging sie im Laufschritt zum (Hügel) Al-Marwa, und dies tat sie mehrmals. Dann sagte sie zu sich: Ich sollte nachschauen, wie es meinem Jungen ergeht! Sie ging fort und fand ihn in der Lage, als röchelte er im Todeskampf und dies ließ ihr keine Ruhe. Sie sprach (erneut) zu sich: Ich sollte umhergehen und mich umschauen, vielleicht kann ich ja jemanden finden. Sie ging fort, bestieg den (Hügel) As-Safa und schaute umher, in der Hoffnung jemanden zu sehen, doch sie sah niemanden. Dies tat sie siebenmal, dann sprach sie zu sich: Ich sollte wieder nachschauen, wie es meinem Jungen ergeht, als sie eine Stimme vernahm. Da sagte sie: Hilf, falls du Gutes leisten kannst!
Plötzlich sah sie den Engel und er stieß mit seiner Ferse auf den Boden, bis Wasser entsprang. Umm Isma’il staunte und begann, von dem Wasser mit den Händen zu schöpfen, und danach hörte es nicht mehr auf zu sprudeln…. (Der Rest ist wie in den obigen Überlieferungen.) (Al-Bukhari hat alle obigen Überlieferungen festgehalten)

(1) Dies bedeutet, dass sie das Wasser natürlich benutzen durften, jedoch keinen Anspruch auf den Zamzam Brunnen erheben konnten.

Hadith 1868: Sa‘id ibn Zaid (r) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen: “Die Trüffel sind von den Gaben Allahs und ihr Wasser ist heilsam für das Auge.” (Al-Bukhari und Muslim)