Kapitel 71 Bescheidenheit und Demut den Gläubigen gegenüber

Qur’an:
Allah, der Erhabene, spricht:

(Und senke deinen Flügel über die, die dir folgen unter den Gläubigen.) (26:215)

(Oh ihr Gläubigen! Wenn von euch sich einer von seinem Glauben abwendet, (der soll wissen), dass Allah (an seiner Statt) ein Volk hervorbringen wird, das Er liebt und das Ihn liebt, das sanftmütig gegen die Gläubigen und machtvoll gegenüber den Ungläubigen ist… ) (5:54)

(Oh ihr Menschen! Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr euch untereinander kennt. Der Edelste von euch ist vor Allah derjenige, der am Gottesfürchtigsten ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Al/kundig.) (49:13)

(Er kennt euch am besten, seitdem Er euch aus der Erde hervorbrachte und ihr im Leib eurer Mütter verborgen ward. Rechtfertigt euch darum nicht selbst. Er weiß am besten, wer gottesfürchtig ist.) (53:32)

(Und jene auf den Höhen werden den Menschen, die sie an ihren Merkmalen erkennen zurufen, indem sie sagen: Was nützt euch jetzt, was ihr (im Diesseits) angehäuft habt und euer Hochmut? Seht, sind das nicht diejenigen, von denen ihr geschworen habt, Allah würde ihnen niemals Seine Barmherzigkeit erweisen? So tretet ein in den Paradiesgarten. Ihr werdet euch (darin) weder ängstigen, noch werdet ihr traurig sein.) (7:48-49)

Hadith 602: ‘lyad ihn Himar (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: “Gewiss hat mir Allah offenbart: Seid bescheiden, damit keiner dem anderen gegenüber hochmütig ist oder ihm Unrecht tut.” (Muslim)

Hadith 603: Abu Huraira (r) überlieferte, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: “Sadaqa hat noch keinen Besitz geschmälert. Allah vermehrt das Ansehen seines Dieners, wenn dieser vergibt und Er erhöht jeden, der um Allahs willen bescheiden ist.” (Muslim)

Hadith 604: Anas (r) kam an einigen Kindern vorüber. Dann grüßte er sie (indem er As-salamu alaikum sagte) und erzählte: Dies tat der Prophet (s.a.s.) auch immer. (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 605: Anas (r) erzählte: Sogar eine der (unmündigen) Sklavinnen aus Medina nahm den Propheten (s.a.s.) bei der Hand und ging mit ihm, wohin sie wollte. (Al-Bukhari)

Hadith 606: Aswad ihn Yazid (r) erzählte, man habe ‘Aischa (r) die Mutter der Gläubigen, gefragt: Was hat der Prophet (s.a.s.) normalerweise getan, wenn er zu Hause war? Sie entgegnete: Er war stets damit beschäftigt, den Bewohnern seines Hauses zu dienen (und zu helfen), und wenn die Zeit zum Gebet kam, ging er deswegen hinaus. (Al-Bukhari)

Hadith 607: Abu Rifa’a Tamim ibn Usaid (r) erzählte: Einmal, als der Prophet (s.a.s.) gerade eine Ansprache hielt, ging ich bis zu ihm vor und sagte: Oh Gesandter Allahs, ein Fremder (1) ist gekommen, um etwas über seinen Glauben zu erfragen, weil er nichts darüber weiß. Sogleich unterbrach Allahs Gesandter (s.a.s.) seine Rede und kam zu mir. Er nahm einen Stuhl, setzte sich und fing an, mich zu lehren, was ihn Allah gelehrt hatte. Dann nahm er seine Ansprache wieder auf und brachte sie zu Ende. (Muslim)

(1) Damit meinte er sich selbst.

Hadith 608: Anas (r) erzählte, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.), wenn er eine Mahlzeit beendete, seine drei Finger abzuschlecken pflegte. Er berichtete, dass er (s.a.s.) sagte: “Wenn einem von euch ein Bissen herunterfällt, soll er den Schmutz (der an ihm klebt) davon entfernen und ihn (den Bissen) essen und ihn nicht dem Satan lassen.” Er (s.a.s.) wies uns ebenfalls an, den Napf auszuschlecken und sagte: “Ihr wisst nicht, in welchem Teil der Nahrung Segen ist.” (Muslim)

Hadith 609: Abu Huraira (r) überlieferte, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Kein Prophet wurde von Allah berufen, ohne dass er (zuvor} Schafe gehütet hätte.” Die Gefährten fragten ihn: Auch du? Er (s.a.s.) antwortete: “Ja, auch ich habe sie für ein paar Qararit gehütet, für die Leute von Mekka.” (AI-Bukhari)

Hadith 610: Abu Huraira (r) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: “Ich würde eine Einladung zum Essen annehmen, auch wenn die Nahrung nur aus dem Schenkel oder der Schulter eines Lammes bestünde; und ich würde eine Gabe annehmen, auch wenn sie nicht mehr wäre als eine Schulter oder ein Schenkel eines Lammes.” (Al-Bukhari)

Hadith 611: Es erzählte Anas ibn Malik (r), dass al-‘Adba’, die Kamelstute des Gesandten Allahs (s.a.s.), keinem anderen (Kamel) erlaubte, an ihr vorbeizugehen oder sie zu überholen. Einmal kam ein Araber vom Lande auf einem Reitkamel und er ritt der Kamelstute des Propheten (s.a.s.) voran. Dies missfiel den Muslimen. Als der Prophet (s.a.s.) dies bemerkte, sagte er: “Es ist das Recht Allahs, dass Er erniedrigt, was sich in dieser Welt erhebt.” (Al-Bukhari)