Kapitel 31: Die Fundsache

Zaid Ibn Khalid Al-Guhaniy, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Ein Mann kam zum Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, und fragte ihn, was mit einer Fundsache geschehen soll. Er erwiderte: Betrachte die Verpackung des Fundstücks und das Band, mit dem es gebunden wird! Erzähle dann ein Jahr lang allen Menschen, was du gefunden hast. Wenn der Eigentümer sich meldet, so gib es ihm zurück, sonst darfst du es für dich behalten. Der Mann fragte: Und was ist mit einem verirrten Schaf? Der Prophet sagte: Dies ist für dich, für deinen Bruder, oder für den Wolf bestimmt! Er fragte weiter: Und was tust mit einem verirrten Kamel? Er sagte: Was geht dich denn das Kamel an? Es trägt doch sein eigenes Wasser, und es hat seine eigenen Fußsohlen! Es findet seinen Weg zu den Wasserquellen und ernährt sich von wilden Pflanzen, bis sein Besitzer es wieder findet.
[Sahih Muslim Nr. 3247 (im arabischen)]

Ubayy Ibn Ka`b, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Zu Lebzeiten des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, fand ich einen Geldbeutel mit 100 Dinar. Ich brachte ihn zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm. Er sagte: Mach dies bekannt für ein Jahr lang! So machte ich es bekannt für ein Jahr lang. Jedoch meldete sich niemand. So begab ich mich wieder zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm. Er sagte mir: Mach das bekannt für ein Jahr lang! Ich befolgte seine Anweisung, aber wieder meldete sich niemand. Deshalb ging ich wieder zum Gesandten Allahs. Er sagte wieder: Mach das bekannt für ein Jahr lang, aber wieder meldete sich niemand. Da sagte er: Betrachte das Geld, die Verpackung und das Band, mit dem der Geldbeutel gebunden ist. Alsdann nimm das für dich. Falls der Besitzer sich später meldet und noch dazu einen Beweis für seine Behauptung beibringt, sollst du ihm sein Geld zurückgeben. Ich traf den Eigentümer nach drei Jahren in Makka. Salama Ibn Kuhail (der Überlieferer) ist nicht sicher, ob es um ein Jahr oder drei Jahre in diesem Hadith geht.
[Sahih Muslim Nr. 3251 (im arabischen)]

Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Keiner darf das Vieh eines anderen ohne seine Erlaubnis melken. Hätte jemand von euch es gern, dass in seinem Wohnbereich eingebrochen wird, seine Vorratskämmerchen zerstört werden und seine Nahrung verschwindet? Für die Leute machen die Eutern des Viehs nichts anderes, als die Nahrung für sie zu speichern. Also dann, darf keiner das Vieh eines anderen melken, es sei denn nur mit seiner Erlaubnis.
[Sahih Muslim Nr. 3254 (im arabischen)]

Uqba Ibn Amer, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Wir sagten: O Gesandter Allahs, wenn du uns mit einem Auftrag losschickst, und wir zu Leuten kommen, die uns die gastliche Aufnahme verweigern, was sollen wir dann tun? Er erwiderte: Wenn ihr zu Menschen kommt, die euch als Gäste aufnehmen, dann lasst euch von ihnen bewirten. Wenn euch die Gastfreundschaft aber verweigert wird, dann nehmt, was euch als Gästen zusteht.
[Sahih Muslim Nr. 3257 (im arabischen)]

Salama Ibnal Akwa`, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Wir gingen mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, zu einem Kriegszug. Wir waren so erschöpft, dass wir im Begriff waren, einige von unseren Reittieren zu schlachten (um uns von ihrem Fleisch zu ernähren). Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, befahl uns, unsere Provianttaschen zu sammeln. Wir legten vor ihm einen Lederteppich aus, und legten die Vorräte der Leute auf diesen Lederteppich. Ich versuchte mich lang zu machen, um die Vorräte zu sehen und dann abzuschätzen. Ich fand, dass sie die Fläche einer sitzenden Ziege füllen konnte. Wir waren vierzehnhundert Männer. Wir aßen, bis wir alle satt wurden. Zudem füllten wir unsere Säcke. Dann sagte der Prophet Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm: Gibt es Wasser für die Gebetswaschung? Da brachte ein Mann seinen Wasserschlauch, der wenig Wasser enthielt. Er goss es in ein kleines Gefäß. Wir alle vollzogen die Gebetswaschung. Jeder von den vierzehnhundert Männern benutzte viel Wasser bei seiner Gebetswaschung. Danach kamen acht Männer, die sagten: Gibt es Wasser für die große rituelle Waschung (Al-Ghusl)? Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Das Wasser geht zu Ende.
[Sahih Muslim Nr. 3259 (im arabischen)]