Koran, Sure 12, Vers 012

Koranübersetzung:
Schicke ihn morgen mit uns, damit er sich vergnüge und spiele, und wir wollen gut auf ihn aufpassen.“

Erläuterung:
12:11-12 – Jakob (a.s.), der die Situation kannte, vertraute Yūsuf gewöhnlich nicht seinen Brüdern an. Sie stellen deswegen brüderliche Zuneigung zur Schau. Der Wortlaut zeigt deutlich, welche Mühe sie sich geben, sich in das Herz ihres Vaters einzuschleichen, das sehr an seinem kleinen Sohn hängt und von dem er sich verspricht, dass er eines Tages den Segen seines Stammvaters Abraham (a.s.) erben würde. In diesem Punkt unterscheidet sich der qur’ānische Bericht von dem in Bibel und Talmud, wo nicht die Brüder ihren Vater baten, Yūsuf mit ihnen zu schicken, sondern Jakob (a.s.) selbst ihn mit einem Auftrag nach Sichem schickte, wo die Brüder die Herden ihres Vaters hüteten. Die qur’ānische Darstellung ist offensichtlich realistischer; denn da Jakob (a.s.) genau wusste, dass die Brüder Yūsuf beneideten, hätte er nie daran gedacht, ihn selbst zu ihnen zu schicken und der Gefahr auszusetzen. (ÜB)

Arabischer Originaltext:
أَرۡسِلۡهُ مَعَنَا غَدٗا يَرۡتَعۡ وَيَلۡعَبۡ وَإِنَّا لَهُۥ لَحَٰفِظُونَ


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