Koran, Sure 16, Vers 107

Koranübersetzung:
Dies , weil sie das Leben des Diesseits dem des Jenseits vorgezogen haben, und weil Allah das Volk der Ungläubigen nicht leitet.

Erläuterung:
16:106-107 – Mit der genannten Ausnahme geht es um diejenigen, die unter Lebensdrohung gezwungen sind, ein Lippenbekenntnis zum Unglauben zu sprechen, während sie innerlich fest im Glauben sind. Es wird berichtet, dass die Götzendiener von Makka ‘Ammār Ibn Yāsir gefangennahmen und folterten, bis sie dieses Ziel erreicht hatten. Als er sein Leid beim Propheten (a.s.s.) geklagt hatte, fragte der Prophet ihn: ”Wie befand sich dein Herz?“ Er antwortete: ”Es war beruhigt im Glauben.“ Da sagte der Prophet: ”Wenn sie es wieder tun, so darfst du es wiederholen.“ Dies wurde als Erlaubnis dafür verstanden. Anders verhielt es sich bei Bilāl, dem die Götzendiener Schlimmes antaten und schließlich sogar einen schweren Stein auf die Brust legten und ihn der Mittagshitze aussetzten und befahlen, ihre Götzen anzuerkennen. Trotz allem sagte Bilal jedoch nur sein berühmtes Wort: ”Aḥadun, Aḥad!” (Einer, Einer!) und erklärte später: ”Hätte ich noch ein Wort gewusst, das sie mehr in Rage gebracht hätte, so hätte ich es gesagt!“ Die ersten Muslime in Makka wurden grausam verfolgt und zogen das Leiden in diesem Leben der Rückkehr zu Unglauben und Irrtum vor. Dieser Text wendet sich gegen die wirkliche Rückkehr zum Unglauben. Wenn ein Mensch erst einmal den Glauben erfahren hat, kann er nicht mehr das diesseitige Leben dem jenseitigen vorziehen.

Arabischer Originaltext:
ذَٰلِكَ بِأَنَّهُمُ ٱسۡتَحَبُّواْ ٱلۡحَيَوٰةَ ٱلدُّنۡيَا عَلَى ٱلۡأٓخِرَةِ وَأَنَّ ٱللَّهَ لَا يَهۡدِي ٱلۡقَوۡمَ ٱلۡكَٰفِرِينَ


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