Koran, Sure 16, Vers 126

Koranübersetzung:
Und wenn ihr bestraft, dann bestraft in dem Maße, wie euch Unrecht zugefügt wurde; wollt ihr es aber geduldig ertragen, dann ist das wahrlich das Beste für die Geduldigen

Erläuterung:
16:126-128 – Der Prophet (a.s.s.) machte sich nach der Schlacht von Uḥud auf die Suche nach seinem Onkel väterlicherseits, Ḥamza, und fand ihn am Grunde des Tals, die Leber aus dem Körper gerissen, verstümmelt und ohne Nase und Ohren. Als er dies sah, sprach er: »Wäre es nicht wegen der Trauer seiner Schwester Ṣafyya und weil es nach meinem Tode Sitte werden könnte, ich würde ihn so liegen lassen als Nahrung für die wilden Tiere und die Vögel. Wahrlich, wenn Allāh mir eines Tages den Sieg über die Quraiš schenkt, werde ich dreißig Männer von ihnen verstümmeln!« Und die Muslime schworen, als sie die Trauer und den Zorn des Propheten (a.s.s.) auf die Mörder seines Oheims bemerkten: »Bei Allāh, wenn Allāh uns eines Tages über sie siegen lässt, werden wir sie verstümmeln, wie noch nie ein Araber jemanden verstümmelt. Buraida Ibn Sufyān berichtete: »Über die Drohungen des Propheten (a.s.s.) und seiner Gefährten offenbarte Allāh diese Qur’ān-Verse. Da verzieh ihnen der Prophet, Allāhs Segen und Friede auf ihm, war geduldig und verbot das Verstümmeln. Sodann wollten die Leute ihre Gefallenen nach Al-Madīna bringen, um sie dort zu bestatten, doch der Prophet, Allāhs Segen und Friede auf ihm, verwehrte es ihnen und befahl, sie dort zu begraben, wo sie gefallen waren. Als der Prophet über die Gefallenen von Uḥud blickte, sprach er: »Ich bezeuge für sie, dass jeder, der um Allāhs willen verwundet wurde, am Tag der Auferstehung auferweckt wird mit rot blutenden und nach Moschus duftenden Wunden. Seht, wer von ihnen am meisten aus dem Qur’ān auswendig beherrschte, und legt ihn im Grab jeweils vor die anderen«. Sie bestatteten jeweils zwei und drei Männer zusammen. Die Schlacht von Uḥud fand am Samstag in der Mitte des Monats Šawwāl, im Jahre drei der Hiǧra, statt. Es war ein Tag der Heimsuchung, des Unglücks und der Prüfung, mit dem Allāh die Gläubigen auf die Probe stellte und die Heuchler in Versuchung führte, die ihren Glauben nur mit der Zunge bekannten, ihren Unglauben aber im Herzen verbargen. Und es war ein Tag, an dem Allāh diejenigen mit dem Märtyrertod auszeichnete, die Er damit ehren wollte. Insgesamt wurden in der Schlacht von Uḥud fünfundsechzig Muslime getötet, sowohl Auswanderer (arab.: Al-Muhāǧirūn) wie Helfer (arab.: Al-Anṣār). Von den Ungläubigen fielen zweiundzwanzig Männer. (Ibn Isḥāq / Rtt) (vgl. 8:72; 9:5, 20-22, 29; 16:41-42; 22:25, 39-40, 58-60; 42:37 und die Anmerkungen dazu).

Arabischer Originaltext:
وَإِنۡ عَاقَبۡتُمۡ فَعَاقِبُواْ بِمِثۡلِ مَا عُوقِبۡتُم بِهِۦۖ وَلَئِن صَبَرۡتُمۡ لَهُوَ خَيۡرٞ لِّلصَّٰبِرِينَ


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