Koran, Sure 2, Vers 069

Koranübersetzung:
Sie sagten: ”Rufe für uns deinen Herrn an, dass Er uns erkläre, welche Farbe sie haben soll.“ Er sagte: ”Wahrlich, Er sagt, es soll eine gelbe Kuh sein von lebhafter Farbe, die die Schauenden erfreut.“

Erläuterung:
2:68-71 – In den Versen 68, 69 und 70 sprechen die Kinder Israels Moses (a.s.) wiederholend und auffallend an mit den Worten “…deinen Herrn”, als ob Allāh (t) nur sein Herr sei und nicht ebenso auch ihr Herr (vgl. oben 2:61 und die Anmerkung dazu). Diese Selbstherrlichkeit tritt auch in Vers 71 zutage, wo die Kinder Israels meinen: Jetzt endlich bist du mit der Wahrheit gekommen, als ob das Vorherige nicht die Wahrheit gewesen sei! Unter allerlei Vorwänden und durch unnötige Fragen glaubten sie, die Sache umgehen zu können. Als ihnen schließlich kein Ausweg blieb, brachten sie das Opfer dar, doch es fehlte die redliche Absicht; denn ihr Gewissen war keineswegs rein. Der Sinn dieser Geschichte berührt einen wichtigen Punkt: Hätten die Juden gleich nach der ersten Aufforderung irgendeine Kuh ihrer Wahl geschlachtet – was sie allerdings nicht wollten (s. Vers 72 und 73), wären sie dem Befehl Allāhs durchaus gerecht geworden. Unser Prophet Muḥammad (a.s.s.) hat die Gläubigen dringend davor gewarnt, solche unnötigen Fragen zu stellen. Abū Huraira (r) berichtete, dass der Prophet gesagt hat: “Fragt mich nicht nach Dingen, die unerwähnt geblieben sind; denn wahrlich, es gab Völker vor euch, die untergingen, weil sie ihren Propheten zuviele Fragen stellten und danach uneinig wurden. Wenn euch also etwas aufgetragen wird, so handelt dementsprechend nach besten Kräften. Und wenn euch etwas verboten wird, dann haltet euch davon fern. (Mu, ÜB) (vgl. dazu 5:102).

Arabischer Originaltext:
قَالُواْ ٱدۡعُ لَنَا رَبَّكَ يُبَيِّن لَّنَا مَا لَوۡنُهَاۚ قَالَ إِنَّهُۥ يَقُولُ إِنَّهَا بَقَرَةٞ صَفۡرَآءُ فَاقِعٞ لَّوۡنُهَا تَسُرُّ ٱلنَّٰظِرِينَ


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