Koran, Sure 2, Vers 154

Koranübersetzung:
Und nennt nicht diejenigen, die auf Allahs Weg getötet wurden, “Tote”. Denn sie leben, ihr aber nehmt es nicht wahr.

Erläuterung:
2:154 – Der Ǧihād (Anstrengung) ist die höchste Form der Gottesverehrung im Islam. Es gibt viele Arten von Ǧihād. Er kann geführt werden durch die Feder, durch Hergabe aus dem Vermögen und durch die aufgewendete Zeit und ebenso durch die Zunge. Aber die höchste Form des Ǧihād besteht darin, dass jemand sein Leben im Wege Allāhs hergibt. Wegen des hohen Ranges des Märtyrertums genießt ein Märtyrer eine ausgezeichnete Stellung. Sein Körper wird nicht eingewickelt in das traditionelle Totentuch, sondern er wird begraben in seiner Kleidung, in der er umgekommen ist, auch wenn es mit Blut beschmiert sein sollte. Ja, er bekommt nicht einmal eine Totenwaschung; denn durch sein Märtyrertum ist er jetzt die personifizierte Reinheit. Der Qur’ān geht einen Schritt weiter und sagt, dass man nicht das Wort “gestorben” oder “tot” für die Märtyrer gebrauchen sollte; denn sie leben, nur die Lebenden bemerken nicht die Art des Lebens, das der Märtyrer nun hat. Was ist dies für eine Art des Lebens nach dem Märtyrertum? Der Qur’ān gibt darüber keine Einzelheiten. Aber es ist klar, dass dieses Leben viel mehr vorrangig und kräftig ist als unser gegenwärtiges Leben. Nach dem Qur’ān erhalten die Märtyrer reichliche Fürsorge in einer gründlichen Weise und sie werden so hoch belohnt, dass sie begehren, auf die Erde zurückzukehren mehr als einmal, um das Märtyrertum des Öfteren zu “erleben”. (Nia)

Arabischer Originaltext:
وَلَا تَقُولُواْ لِمَن يُقۡتَلُ فِي سَبِيلِ ٱللَّهِ أَمۡوَٰتُۢۚ بَلۡ أَحۡيَآءٞ وَلَٰكِن لَّا تَشۡعُرُونَ


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