Koran, Sure 2, Vers 201

Koranübersetzung:
Und unter ihnen sind manche, die sagen: ”Unser Herr, gib uns in dieser Welt Gutes und im Jenseits Gutes und verschone uns vor der Strafe des Feuers!“

Erläuterung:
2:201 – Der Qur’ān zeigt in diesem Vers zwei Mentalitäten bzw. Geisteshaltungen. Die eine Mentalität sucht die Welt alleine. Sie hat keinen Glauben an das jenseitige Leben, oder, falls sie Glauben hat, so hat sie ihn so schwach, dass sie niemals über das zukünftige Leben nachdenkt, das Leben in der Ewigkeit. Wenn solch ein Mensch betet oder nach etwas in seinem Herzen trachtet, so begehrt er einzig, dass sein gegenwärtiges Leben leicht und angenehm sein sollte und dass er – was immer er bekommen sollte, er in dieser Welt bekommen sollte. Die andere Geisteshaltung ist jene von Gläubigen: Sie sehen nicht über diese Welt hinweg noch vergessen sie die nächste. Was sie suchen, ist ausgewogen und milde und ihr Gebet ist umfassend. Sie glauben nicht an Mönchtum. So ziehen sie sich niemals von der Welt zurück, als wäre sie etwas Unreines. Sie fliehen niemals von dieser Welt, noch sind sie so kurzsichtig, die Segnungen der anderen Welt zu verscherzen, in dem sie die Vorteile dieser Welt suchen. Ihr Gebet ist: Unser Herr! Gib uns Gutes in dieser Welt und Gutes im Jenseits. “Ḥasana” im Arabischen ist ein Ausdruck, der alle guten Dinge beinhaltet. Die Bedeutung des Gebetes ist: Gib uns diesen Wohlstand, diese Kinder und diese Früchte, die zum Gutsein führen und gib uns auch Gutes im Diesseits, und das Gute des Jenseits ist nichts anderes als das Wohlwollen Allāhs. In der Sunna sprach der Prophet (a.s.s.) oft dieses Gebet. (Nia)

Arabischer Originaltext:
وَمِنۡهُم مَّن يَقُولُ رَبَّنَآ ءَاتِنَا فِي ٱلدُّنۡيَا حَسَنَةٗ وَفِي ٱلۡأٓخِرَةِ حَسَنَةٗ وَقِنَا عَذَابَ ٱلنَّارِ


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