Koran, Sure 2, Vers 222

Koranübersetzung:
Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: ”Sie ist ein Leiden. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern und kommt ihnen nicht nahe, bis sie rein sind; und wenn sie rein sind, dann geht zu ihnen, wie Allah es euch geboten hat. Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die sich reuevoll zuwenden und die sich reinigen.“

Erläuterung:
2:222 – Anas berichtete: ”Wenn eine Frau von ihnen menstruierte, aßen die Juden gewöhnlich nicht mit ihr gemeinsam und hielten sich nicht mit ihr zusammen in den Häusern. Da fragten die Leute den Propheten, Allāhs Segen und Friede auf ihm, und Allāh, der Erhabene, offenbarte: “Und sie befragen dich über die Menstruation …” Da sagte der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm: “Macht alles, mit Ausnahme des Geschlechtsverkehrs.” (Mu). Die kirchlichen Vorschriften für die Christen bestimmten: “Wenn eine Frau Ausfluss hat, und zwar den monatlichen Blutfluss, dann bleibt sie sieben Tage in ihrer Unreinheit. Jeder, der sie berührt, wird unrein bis zum Abend. Alles, worauf sie während ihrer Unreinheit liegt, wird unrein, ebenso wird alles unrein, worauf sie sitzt. Jeder, der ihr Lager berührt, muss seine Kleider waschen und sich baden; er ist unrein bis zum Abend.” (Leviticus 15:19-21) Im Gegensatz zu diesen Religionsgemeinschaften gab es andere Leute, die sich ohne Bedenken geschlechtlich mit menstruierenden Frauen verkehrten. Über diese Sache suchten die Muslime Rat bei ihrem Propheten (a.s.s.). Die Menstruation wird im Qur’ān sowohl als Leiden, als auch Unreinheit bezeichnet; doch ist es lediglich das weibliche Organ, das durch die Menstruation verunreinigt ist, nicht der ganze Körper der Frau. Die Muslime dürfen mit ihren Frauen essen und trinken und sie während ihrer Periode auch umarmen und küssen. Nur der Geschlechtsverkehr ist untersagt, und zwar sowohl aus medizinischen wie auch aus hygienischen Gründen. Hier handelt es sich nicht um eine gesetzliche Vorschrift, sondern der natürliche Instinkt des Menschen wird angesprochen, der ihm die richtige Handlungsweise eingibt (ÜB). Vor dem Ausdruck: “dann geht zu ihnen, wie Allāh es euch geboten hat” müssen wir eine Weile stehen bleiben, um herauszufinden, was damit gemeint ist. Denn der Qur’ān lobt zwar an verschiedenen Stellen (vgl. 21:91; 23:5; 24:30-31; 33:35; 70:29; 66:12) diejenigen, die ihre Schamteile bewahren, eine offene Erklärung aber über die Geschlechtsorgane, die für den Geschlechtsverkehr zuständig sind, finden wir jedoch nicht. Wo steht also dieses Gebot? Es liegt also auf der Hand; denn es steht in der Schöpfungsart von Mann und Frau und in deren Anatomie. Dort, wo man die Gefühle für einander hat, wo die Erregung geschieht und wo das Verlangen für die Befriedigung des Geschlechtstriebs möglich ist, so ist dort die Stelle, die Allāh uns geboten hat. Mit anderen Worten bedeutet all das, dass Homosexualität und Perversion, wie z.B. der Anal- und Oralverkehr verboten sind.

Arabischer Originaltext:
وَيَسۡ‍َٔلُونَكَ عَنِ ٱلۡمَحِيضِۖ قُلۡ هُوَ أَذٗى فَٱعۡتَزِلُواْ ٱلنِّسَآءَ فِي ٱلۡمَحِيضِ وَلَا تَقۡرَبُوهُنَّ حَتَّىٰ يَطۡهُرۡنَۖ فَإِذَا تَطَهَّرۡنَ فَأۡتُوهُنَّ مِنۡ حَيۡثُ أَمَرَكُمُ ٱللَّهُۚ إِنَّ ٱللَّهَ يُحِبُّ ٱلتَّوَّٰبِينَ وَيُحِبُّ ٱلۡمُتَطَهِّرِينَ


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