Koran, Sure 23, Vers 009

Koranübersetzung:
, und die ihre Gebete einhalten

Erläuterung:
23:1-11 – Der Tenor in diesem Versblock gilt als eine Verheißung Allāhs für die Gläubigen und ein Versprechen und eine Sicherheit von Ihm, dass sie mit gutem Ausgang in allen Dingen rechnen dürfen. Unser Prophet (a.s.s.) hat gesagt: ”Es ist wunderbar in allen Angelegenheiten eines Gläubigen: Wenn ihm etwas Schlechtes widerfährt, erträgt er es geduldig, und dies ist gut für ihn; und wenn ihm aber etwas Gutes zuteilwird, dann ist er dankbar dafür, und dies ist gut für ihn.“ Die Gläubigen, die dieses Privileg verdienen dürfen, sind diejenigen, die “in ihren Gebeten voller Demut sind, und die sich von allem leeren Gerede fernhalten, und die die Zakāh entrichten und ihre Schamteile bewahren. Ferner diejenigen, die das ihnen anvertraute Gut und ihre Verpflichtung hüten, und die ihre Gebete einhalten.” In der Verrichtung des Gebets der Gläubigen sind wiederum zwei Merkmale vorhanden: Demut und Regelmäßigkeit durch Einhalten der Gebetszeiten. Historisch gesehen zur Zeit der Offenbarung war die Lage wie folgt: Auf der einen Seite standen die wohlhabenden und erfolgreichen Führer von Makka, die Gegner des Islam, deren Hauptbeschäftigung darin bestand, das Leben zu genießen. Auf der anderen Seite standen die Muslime, die in ihrer Mehrheit entweder von vornherein arm gewesen waren oder deren Eigentum in der ständigen Auseinandersetzung mit den Gegnern des Islam dahingeschwunden war. Die Worte dieses Versblocks sollen den Ungläubigen mitteilen, dass ihre Kriterien für Erfolg und Versagen nicht den Tatsachen entsprechen. Die Anhänger des Propheten (a.s.s.) hingegen, die sie als Versager betrachteten, waren wirklich erfolgreich; denn da sie die Einladung zur Rechtleitung annahmen, waren sie auf einem Weg gegangen, der ihnen sowohl in dieser Welt als auch im zukünftigen Leben wahren Erfolg und viel Glück brachte. ‘Ā’iša (r), Gattin des Propheten (a.s.s.) wurde über seinen Charakter gefragt, und sie antwortete: ”Lest ihr die Sura Al Mu’minūn (Die Gläubigen)?“ ”Ja!“, war die Antwort. Sie sagte: ”Dann lest mal vor!” Darauf wurden ihr die obigen ersten zehn Verse dieser Sura vorgetragen. Damit meinte sie, dass diese Worte den Charakter des Propheten (a.s.s.) wiederspiegeln. Bei Frauen, die die Gläubigen “von Rechts wegen” besitzen, handelt es sich um den Status der Sklavinnen im islamischen Recht, mit denen der eheliche Verkehr zugelassen ist und – wenn sie durch Heirat ihre Freiheit erlangen, der freien Frau gleich zu behandeln sind. Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des Qur’ān, dass diese Verse sich allgemein auf Männer und Frauen beziehen, was im Qur’ān oft der Fall ist. Nur in dem Vers 23:6 sind ausschließlich die Männer damit gemeint. Daraus können wir schließen, dass die Frau mit ihrem Sklaven keinen Geschlechtsverkehr haben darf. Wenn sie ihn aber frei gibt, so ist es ihr erlaubt, ihn zu heiraten. In diesem Versblock wird abschließend Al-Firdaus als Lohn für die Rechtschaffenen erwähnt. Durch die Erklärung unseres Propheten (a.s.s.) handelt es sich um die höchste Ebene im Paradies. In der vorislamischen arabischen Literatur war es ein verbreitetes Wort. (ÜB) Der Qur’ān benutzt es in 18:107 als Bezeichnung für eine Vielzahl von Gärten (vgl. 2:43; 21:105-106; 25:72; 87:14-15; 91:9-10 und die Anmerkung dazu).

Arabischer Originaltext:
وَٱلَّذِينَ هُمۡ عَلَىٰ صَلَوَٰتِهِمۡ يُحَافِظُونَ


Koranaudio