Koran, Sure 23, Vers 098

Koranübersetzung:
Und ich nehme meine Zuflucht zu Dir, mein Herr, damit sie sich mir nicht nähern.“

Erläuterung:
23:93-98 – Nun wendet sich die Ansprache an unseren Propheten Muḥammad (a.s.s.) und gebietet ihm, Zuflucht zu Allāh (t) zu nehmen, und zwar davor, dass er sich noch unter dem ungerechten Volk befindet, falls das ihnen Versprochene sich zu seinen Lebzeiten bewahrheitet. Dies bezieht sich in erster Linie auf den Propheten (a.s.s.). Seine darauffolgende Auswanderung nach Al- Madīna und die spätere Entmachtung der Makkaner zeigen die Erfüllung dieser Voraussage. Aber die allgemeine Bedeutung bezieht sich auf alle. Wir lernen daraus, dass auf Böses eine furchtbare Strafe folgt, nicht nur im zukünftigen Leben, sondern bereits in diesem Leben, wenn das Maß voll ist und nach Allāhs Plan die Zeit reif ist. Wenn dies eintrifft, während wir noch in diesem Leben weilen, sollen wir darum beten, dass wir nicht unter denen sind, die diese Strafe auf sich geladen haben. Das heißt mit anderen Worten, dass wir die Gesellschaft böser Menschen meiden sollen. Obwohl der Prophet (a.s.s.) sehr wohl wusste, dass Allāh (t) niemals zulassen würde, dass er noch unter dem ungerechten Volk weilt, wenn es von der Strafe ereilt wird, so wird er trotzdem aufgefordert, sich betend und bittend seinem Herrn zuzuwenden, um seinen Lohn bei Ihm zu erhöhen und Allāh (t) stets im Gedächtnis zu behalten. Dieses Gebet soll – Allāh (t) bewahre! – nicht bedeuten, dass eine wirkliche Gefahr bestand, dass der Prophet mit von dem Strafgericht betroffen sein könnte. Auf diese Weise soll nur gesagt werden, dass alle Menschen Allāhs Strafe ernstnehmen sollen. Sie sollen sie weder leichtsinnig herausfordern, noch in ihrer Bosheit beharren, wenn Allāh (t) ihnen eine Frist zur Umkehr gibt. Auch rechtschaffene Menschen sollten bei Allāh (t) Zuflucht vor Seinem Zorn suchen, besonders dann, wenn sie in einer ungerechten Gesellschaft leben müssen. Allāh (t) gebietet den Propheten und den Gläubigen vor Einflüsterungen Satans Zuflucht zu suchen. Das sind die Zornesausbrüche, die den Menschen befallen, so wie jene, die die Gläubigen befielen, als die Götzendiener sie herausforderten. Dass selbst der Prophet Allāh (t) um Schutz vor den bösen Kräften bittet, obgleich er vor solchen Einflüssen besonders geschützt ist, sollte seiner Gemeinschaft ein Beispiel und eine Lehre sein. Damit sollten sie sich schützen – immer und überall. (ÜB) (vgl. 29:46 und die Anmerkung dazu).

Arabischer Originaltext:
وَأَعُوذُ بِكَ رَبِّ أَن يَحۡضُرُونِ


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