Koran, Sure 27, Vers 82

Koranübersetzung:
Und wenn der Befehl gegen sie ergeht, dann werden Wir für sie ein Tier aus der Erde hervorbringen, das zu ihnen spricht, dass die Menschen nicht an Unsere Zeichen glaubten.

Erläuterung:
27:82: “Tier aus der Erde, das zu ihnen spricht …” könnte als Folge der Gentechnik und in ihrem Zusammenhang stehen. Die Gentechnik macht seit langem Fortschritte. “Dolly”, “Polly” und der durch Verschmelzung von Stammzellen eines Schafes und einer Ziege entstandene Zwitter, die “Schiege”, sind keineswegs normale Tiere; sie sind Produkte einiger Wissenschaftler, die jetzt schon als deren “Schöpfer” bezeichnet werden; Allah behüte, “irgendwie spielen sie Gott”, berichtet die Presse. Es wird ferner nunmehr behauptet, jetzt sei alles machbar, alle Grenzen seien gefallen. Es wurde von Beginn an gesagt, dass sich mit der Gentechnik auch genetische Kopien von Menschen herstellen lassen, vermutlich noch in diesem Jahrhundert würde die Zeit für das Klonen von Menschen kommen. (vgl. die ausführliche Reportage in: FAZ Nr. 174/97 und Der Spiegel, Nr. 10/97). Davor wird hier dringend gewarnt! Was diesbezüglich auf dieser Erde geschieht, ist ein grober Verstoß gegen die Menschenwürde, ein unzulässiger Eingriff in die Schöpfung Allāhs und eine Herausforderung Seines Zorns. Den geklonten “Menschen” wird es nicht geben, weil die Gene allein nicht ein Individuum im Sinne unseres Rechtsverständnisses ausmachen und weil ein Klon wegen des Fehlens der Seele nie ein Mensch sein kann, sondern eine Kreatur, die – auch wenn sie wie ein Mensch aussehen und zu den Menschen sprechen würde – nur der Tierwelt zuzuordnen wäre. Derartige Gedanken sind nicht neu, und die Erkenntnisse über eine solche Kreatur – die wir jetzt schon hilfsweise “Klensch” nennen dürfen, sind den Muslimen seit mehr als 1400 Jahren durch die Offenbarung des Qur’ān und durch die Prophezeiung unseres Propheten Muḥammad, Allāhs Segen und Friede seien auf ihm, bekannt. Dort gilt das Erscheinen eines Tieres, “das zu den Menschen spricht”, als eines der Vorzeichen “der Stunde”, des Weltuntergangs. Dass die Seele dem Menschen erst während der Schwangerschaft im Mutterleib eingehaucht wird, zeigt uns der von Ibn Mas‘ūd, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, überlieferte Ḥadīṯ (bei Al-Buḫāryy und Muslim) wie folgt: ”Der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte – und er ist der Wahrhafte, der Glaubwürdige: »Die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen aus einem Samentropfen (arab.: Nuṭfa, vgl. Qur’ān 23:12ff.) zusammengebracht, danach ist er ebensolang ein Blutklumpen (arab.: ‘Alaqa, vgl. Qur’ān a.a.O.), danach ist er ebensolang ein kleiner Fleischklumpen (arab.: Muḍġa, vgl. Qur’ān a.a.O.), dann wird zu ihm der Engel gesandt, der ihm die Seele einhaucht und mit viererlei (wörtl.: “mit vier Worten”) beauftragt ist: dem Niederschreiben seines Lebensunterhaltes (Das arabische Wort “Rizq” umfasst auch Bedeutungen wie “tägliches Brot”, “Wohlergehen”, “Los”, “Unterhalt von Allāh” etc.), seiner Lebenszeit, seines Wirkens und ob er elend oder glücklich sein wird. Bei Allāh, neben Dem kein anderer Gott da ist: einer von euch vollbringt wahrhaftig Werke der Leute des Paradiesgartens, bis zwischen ihm und ihm (dem Paradiesgarten) nur eine Elle liegt, dann ereilt ihn das Geschriebene, und er vollbringt Werke der Leute des Höllenfeuers und geht in dieses hinein. Und einer von euch vollbringt wahrhaftig Werke der Leute des Höllenfeuers, bis zwischen ihm und ihm (dem Höllenfeuer) nur eine Elle liegt, dann ereilt ihn das Geschriebene, und er vollbringt Werke der Leute des Paradiesgartens, und er geht in ihn hinein.«“. Diese Seele, die an sich auch als von Allāh erschaffenes Wesen gilt (vgl. Qur’ān 17:85), ist durch das Einhauchen derselben im Mutterleib ein unzertrennlicher und unteilbarer Bestandteil des Menschen bis zu seinem Tode. Wenn der Mensch im Sterben liegt, so wird die Seele durch die Engel aus seinem Leib wie ein “Pfand” zurückgeholt. (vgl. Qur’ān 79:1ff.) Während der Leib sterblich und vergänglich ist, bleibt die Seele ewig und unverändert bis zum Tage der Auferstehung, an dem die Leiber der Menschen durch die Allmacht Allāhs zusammengesammelt und mit der Seele wieder “gepaart” bzw. “vereinigt” werden. (vgl. Qur’ān 81:7) Die bloße Manipulation der Menschengene könnte eine Kreatur zwar produzieren, die dem Menschen ähnlich sein könnte und einige seiner Fähigkeiten besäße – wie zum Beispiel das sprechen, aber nicht dessen übrigen Eigenschaften, die dem Menschen durch Allāh – bedingt durch die Seele – zu eigen sind, wie z.B. der Geist, der Glaube und – wie oben erwähnt – die Auferstehung am Tag des Jüngsten Gerichts. Da eine solche Kreatur wegen des Fehlens der Seele kein Mensch sein kann, sondern ein Tier, das wir oben hilfsweise “Klensch” nennen durften, besteht die Gefahr, dass wir Menschen dadurch den im Qur’ān erwähnten “Befehl Allāhs” herausfordern. In der Erläuterung des Qur’ān von Ibn Kaṯīr wird u.a. die Beschreibung des genannten Tieres von Ibn Ǧuraiǧ nach einer Überlieferung von Ibn Az-Zubair wie folgt angegeben: ”Es hat den Kopf eines Stiers, das Auge eines Schweins, das Ohr eines Elefanten, die Hörner eines Hirschs, den Hals eines Straußenvogels, die Brust eines Löwen, die Farbe eines Tigers, die Taille einer Katze, den Schwanz eines Schafsbocks, die Beine eines Kamels.“ Die genannte Beschreibung kann durchaus mit den durch Transplantation und Gentechnik möglich gewordenen Eingriffen übereinstimmen. Man betrachte nur die bereits geschehenen Manipulationen von Menschengenen im Zusammenhang mit Schweinen und die erfolgreiche Transplantation eines Menschenohrs auf den Körper einer Maus. Die obige Überlieferung wird auch in der Erläuterung des Qur’ān von Al-Qurṭubyy bestätigt. Dort wird u.a. noch hinzugefügt, dass es sich bei diesem, im Qur’ān genannten Tier, um einen Menschen handelt, der einen Bart trägt. Wörtlich heißt es: ”Al- Māwardyy erzählt nach Muḥammad Ibn Ka‘b, der seinerseits nach ‘Alyy Ibn Abī Ṭālib berichtet, dass er (‘Alyy) nach diesem Tier gefragt wurde, und er sagte: »Was dieses angeht, so hat es bei Allāh keinen Schwanz, wohl aber einen Bart.« Al-Māwardyy sagte: »In dieser Aussage von ihm (‘Alyy) ist der Hinweis darauf, dass es (das Tier) aus der Menschengattung ist, auch dann, wenn er (‘Alyy) dies nicht offen gesagt hat.«“ Al-Qurṭubyy kommentiert u.a. ferner (a.a.O., S. 4952): ”Von einigen der späteren Erläuterer des Qur’ān wird gesagt: »Es ist eher anzunehmen, dass diese Kreatur ein sprechendes Tier ist, der mit den Leuten über ihre Ketzereien und ihren Unglauben debattiert und argumentiert, damit sie (mit ihrem Ansinnen) aufhören […] und es wird auch gesagt, dass es (das Tier) zu den Menschen sprechen wird, dass sie nicht an Allāhs Zeichen glauben.«“ Auch Abū Huraira, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: ”Der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: »Es gibt drei Dinge, bei denen – wenn sie in Erscheinung getreten sind – der Glaube eines jeden Menschen […] nichts mehr nützt.«“ Damit ist gemeint, dass das göttliche Urteil über einen jeden Menschen beim Eintreffen des genannten Ereignisses bis zum Weltuntergang unabänderlich ist, so dass Allāh von den Ungläubigen und den Übeltätern unter den Gläubigen keine Reue annimmt. Der genannte Ḥadīṯ ist eine letzte Warnung an all diejenigen, die sich kraft guten Willens reumütig auf Allāh besinnen bzw. zurückbesinnen wollen (Ausführliches überliefert bei Muslim): Der Aufgang der Sonne aus dem Westen, der Daǧǧāl (der falsche Messias) und das “Tier aus der Erde”. Der qur’ānische Ausdruck “aus der Erde” kann ein Hinweis dafür sein, dass das genannte Tier nicht durch eine Herabsendung aus dem Himmel oder etwa durch eine zukünftige neue Schöpfung Allāhs auf Erden existieren wird, sondern durch auf unserer Erde vorhandene Möglichkeiten und Gegebenheiten, wie etwa die Gentechnik, die durch das Wissen gegeben ist, das Allāh den Menschen von Zeit zu Zeit erlaubt, (”… und euch [Menschen] ist vom Wissen nur wenig gegeben“) (Qur’ān 17:85). Es ist also nicht auszuschließen, dass das im Qur’ān erwähnte Tier, “das zu den Menschen spricht”, durch das Klonen von Menschen entsteht, was letzten Endes den Befehl Allāhs im Qur’ān bestätigt. Die Warnung an die Menschen liegt auf der Hand. Es ist noch nicht zu spät, wenn die Menschen sich vor dem Auftreten des “Klensch” auf den Glauben zurückbesinnen, sich mit ihrem Schöpfer versöhnen und Ihn um Vergebung bitten für all das, was sie auf dieser Erde an Unheil angerichtet haben. Zu diesem gehört zum Beispiel u.a.: Unglaube, Ungehorsam gegenüber dem Erhabenen Schöpfer, Mord, ungütige Behandlung der Eltern, Brechen der Gebote, Zügel- und Normlosigkeit durch Ehebruch, Unzucht, Homosexualität, Diebstahl, Betrug und falsches Zeugnis, und nicht zuletzt Misshandlung und Missbrauch von Kindern, Missachtung und Vernachlässigung der Greise und Zerstörung unserer schönen Umwelt. Allāh sagt ”… ist eine Bekanntmachung an die Menschen und eine Leitung und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen.“ (Qur’ān 3:138). Und Allāh weiß am besten, wo die Wahrheit ist!

Arabischer Originaltext:
۞وَإِذَا وَقَعَ ٱلۡقَوۡلُ عَلَيۡهِمۡ أَخۡرَجۡنَا لَهُمۡ دَآبَّةٗ مِّنَ ٱلۡأَرۡضِ تُكَلِّمُهُمۡ أَنَّ ٱلنَّاسَ كَانُواْ بِ‍َٔايَٰتِنَا لَا يُوقِنُونَ


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