Koran, Sure 29, Vers 04

Koranübersetzung:
Oder glauben diejenigen, die böse Taten begehen, dass sie Uns entrinnen könnten? Übel ist es, wie sie urteilen.

Erläuterung:
29:2-4 – Dies bezieht sich in erster Linie auf einige der innerlich schwachen Muslime in der Frühzeit des Islam, die über die Verfolgungen durch die Götzendiener verzweifelten. Als diese Worte offenbart wurden, war die Situation in Makka äußerst kritisch. Wer den Islam annahm, wurde sofort zur Zielscheibe von Demütigungen. Wenn es sich dabei um einen Sklaven oder einen ähnlich machtlosen Menschen handelte, wurde er geschlagen und gefoltert; wenn es ein Handwerker oder Kaufmann war, hatte er wirtschaftliche Verluste zu erleiden; wenn er einer einflussreichen Familie angehörte, verspotteten und quälten ihn seine eigenen Angehörigen auf verschiedene Weise, um ihm damit das Leben schwer zu machen. Dadurch war eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit in Makka entstanden, die viele Menschen veranlasste, aus Furcht vor den Folgen von einem Glaubensbekenntnis abzusehen, während sie innerlich dem Propheten zustimmten und von seiner Sendung überzeugt waren. Andere, die bereits gläubig waren, verloren manchmal den Mut und gaben den Ungläubigen nach, wenn sie mit deren grausamer Verfolgung konfrontiert wurden. Obgleich diese Umstände die Entschlossenheit der aufrichtigen Prophetengefährten nicht erschüttern konnten, wurden auch diese manchmal von einem Gefühl der Sorge und Unsicherheit berührt. Diese Verse sollen den Gläubigen neuen Mut geben. Unser Prophet (a.s.s.) definierte den Glauben folgendermaßen: ”Glaube ist das, was im Herzen festsitzt, es die Zunge bestätigt und in Taten umgesetzt wird.“ (ÜB)

Arabischer Originaltext:
أَمۡ حَسِبَ ٱلَّذِينَ يَعۡمَلُونَ ٱلسَّيِّ‍َٔاتِ أَن يَسۡبِقُونَاۚ سَآءَ مَا يَحۡكُمُونَ


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