Koran, Sure 3, Vers 104

Koranübersetzung:
Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was Rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen.

Erläuterung:
3:104 – Während in Vers 101 bis 103 die Muslime an ihre islamische Verantwortung als Individuen erinnert werden, erweckt sie dieser Vers zu ihrer sozialen Verantwortung. Wie hoch auch immer der individuelle moralische Standard sein mag, er kann nicht die vom Islam angestrebten Zielsetzungen erreichen, wenn nicht die Gesellschaft als ganze religiös und gottesfürchtig und frei von Korruption und Missbrauch aller Art ist. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn sich wenigstens eine Personengruppe der Aufgabe widmet, die Menschen auf den Weg der Rechtschaffenheit zu rufen und dem Volk die goldenen Regeln moralischen Verhaltens nahezulegen und den Übeltätern das Böse zu verwehren. Diese Tatsache haben sowohl der Qur’ān als auch die Sunna betont. Abū Huraira (r) berichtete, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm sagte: ”Wenn jemand von euch etwas Schändliches sieht, dann soll er es mit seiner Hand ändern; wenn ihm dies unmöglich ist, dann mit seiner Zunge; wenn er auch dazu nicht in der Lage ist, dann sollte er es in seinem Herzen ablehnen; und das ist die schwächste Form des Glaubens.“ (Mu). Zum Gebieten des Guten und Verbieten des Bösen muss bemerkt werden, dass es nur dann effektiv geschehen kann, wenn eine gesellschaftliche Kraft dahintersteht, und die effektivste Kraft ist die Regierung und die Kommunalverwaltung. Aus diesen Worten des Qur’ān ergibt sich die Notwendigkeit, eine Regierung einzusetzen, die die Gesetze der Šarī‘a durchführt. (ÜB)

Arabischer Originaltext:
وَلۡتَكُن مِّنكُمۡ أُمَّةٞ يَدۡعُونَ إِلَى ٱلۡخَيۡرِ وَيَأۡمُرُونَ بِٱلۡمَعۡرُوفِ وَيَنۡهَوۡنَ عَنِ ٱلۡمُنكَرِۚ وَأُوْلَٰٓئِكَ هُمُ ٱلۡمُفۡلِحُونَ


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