Koran, Sure 3, Vers 194

Koranübersetzung:
Unser Herr, und gib uns, was Du uns durch Deine Gesandten versprochen hast, und führe uns nicht in Schande am Tage der Auferstehung. Wahrlich, Du brichst nicht Versprechen.“

Erläuterung:
3:190-194 – Als einige Nicht-Muslime zum Propheten (a.s.s.) kamen und sagten: ”Alle Propheten brachten das eine oder andere Wunderzeichen mit. Zum Beispiel hatte Moses den wunderbaren Stab und die leuchtende Hand, die er vorzeigen konnte, und Jesus heilte die Blinden und Aussätzigen. Sag uns, was für ein Zeichen du uns zum Beweis deines Prophetentums mitgebracht hast.“ Der Prophet rezitierte diese Verse und sagte: ”Ich habe dies mitgebracht.“ (ÜB) (vgl. dazu 9:112; 10:5-6). 3:190 – In der Erklärung dieses Verses müssen zwei Aspekte berücksichtigt werden: der eine Aspekt bezieht sich auf den Glauben und der andere auf die Praxis. Was den Aspekt des Glaubens betrifft, sollte daran erinnert werden, dass vor der Ankunft des Propheten (a.s.s.) die Leute unzählige Objekte verehrten. Himmel, Erde, Nacht und Tag waren auch Objekte der Verehrung. Der Qur’ān erklärt, dass dieser Glaube unbegründet ist. Himmel, Erde, Nacht und Tag sind von Allāh erschaffen worden. Daher, anstatt sie zu verehren, sollte ihr Schöpfer verehrt werden. Dieser Vers lehrt uns, dass der Fortschritt der Wissenschaft eines der Ziele des Qur’ān ist. Daher ist es die Pflicht der Muslime, ausgezeichnete Kenntnisse der Wissenschaft zu gewinnen (Nia) (vgl. dazu 2:164; 9:112; 10:5-6). 3:190 – ‘Abdullāh Ibn ‘Abbās berichtete: ”Ich übernachtete beim Propheten, Allāhs Segen und Friede auf ihm, und er stand in der Nacht auf, reinigte seine Zähne, nahm den Wuḍū’ vor und sagte: “Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und im Wechsel von Nacht und Tag sind Zeichen für die Verständigen”, und er las diese Verse bis zum Ende der Sura. Dann erhob er sich und betete zwei Rak‘a, und blieb lang beim Aufrechtstehen, Beugen und Niederwerfung. Nach dem Gebet schlief er tief und fest. Dies machte er dreimal, sechs Rak‘a insgesamt, indem er die Zähne reinigte, den Wuḍū’ verrichtete und jene Verse las. Dann verrichtete er das Witr-Gebet mit drei Rak‘a. Dann ertönte der Gebetsruf, und der Prophet begab sich zum Gebet und sagte: ”O Allāh, lege Licht in mein Herz und Licht auf meine Zunge und Licht in meine Ohren und Licht in meine Augen und Licht hinter mir und Licht vor mir und Licht über mir und Licht unter mir. O Allāh, schenke mir Licht.”“ (Mu). (vgl. dazu 2:164; 9:112; 10:5-6). 3:191 – Die Körperhaltungen werden hier als legitim aufgeführt, um dessen Verbieten durch menschliche Willkür späterer Generationen zu unterbinden, welche behaupten könnten, “Allāhs gedenken im Stehen und im Sitzen und (im Liegen) auf Seiten” sei unhöflich. (vgl. dazu 2:164; 9:112; 10:5-6, 12 und die Anmerkung dazu). 3:192 – Die Strafe hat eine vielfache Wirkung. Neben dem leiblichen Schmerz bewirkt sie einen Schmerz der Erniedrigung und der Schande vor Allāh und den anderen Geschöpfen im Jenseits; denn neben den Menschen wird es auch u.a. die Engel und die Ǧinn geben. (vgl. dazu 2:164; 9:112). 3:193-194- – Der Rufer im Sinne dieses Verses ist der Prophet, der die Menschen zum Glauben und zum Heil aufruft. Mit dem Bittgebet ist nicht gemeint, dass die Gläubigen Zweifel bezüglich der Versprechungen Allāhs hegen. Vielmehr ist damit gemeint, dass sie sich vergewissern wollen, ob ihnen der versprochene Segen zuteilwerden wird (vgl. dazu 2:164; 9:112).

Arabischer Originaltext:
رَبَّنَا وَءَاتِنَا مَا وَعَدتَّنَا عَلَىٰ رُسُلِكَ وَلَا تُخۡزِنَا يَوۡمَ ٱلۡقِيَٰمَةِۖ إِنَّكَ لَا تُخۡلِفُ ٱلۡمِيعَادَ


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