Koran, Sure 33, Vers 09

Koranübersetzung:
O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt der Gnade Allahs gegen euch, als Heerscharen gegen euch heranrückten; und Wir sandten gegen sie einen Wind und Heerscharen, die ihr nicht gesehen hattet. Und Allah sieht, was ihr tut.

Erläuterung:
33:9-10 – In den Versen 33:9-27 geht es um die Grabenschlacht und den Feldzug gegen die Banū Quraiẓa. Sie wurden am Ende des Feldzuges offenbart. Hier beginnt der Bericht von dem Überfall der verbündeten Scharen, mit der darin enthaltenen Fülle von Wohltaten und wunderbaren Zeichen für die Gläubigen. Allāh (t) ruft die Gläubigen auf, dieses Überfalls, der ihre Vernichtung zum Ziel hatte, zu gedenken, um ihnen Seine Gnade vor Augen zu führen und ihnen aufzuzeigen, dass Er, Der sie auffordert, Seine Offenbarung zu befolgen und ihre Sache Allāh (t) allein anheimzustellen, auch Derjenige ist, der Seine Religion zu bewahren und vor den Ungläubigen und Heuchlern zu schützen weiß. Eine der zahlreichen Lehren, die wir diesen Ereignissen im Zusammenhang mit der Grabenschlacht entnehmen können ist die, dass der Herrscher bei Kriegshandlungen mit seinen Gefährten und den führenden Persönlichkeiten zu beratschlagen hat, wie auch schon in Sura 3 und Sura 27 erwähnt wurde. Darunter fällt auch die Sicherung vor dem Feind mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Dabei wurde in diesem Fall beschlossen, die Leute für die Aushebung des Grabens aufzuteilen. Wer seinen Anteil zuende geführt hatte sollte dann einem anderen zu Hilfe eilen; auf diese Weise sollten die Muslime sich schützen gegen den Feind. Es waren die Heerscharen der Banū Quraiš, der Ġaṭafān und der jüdischen Stämme Banū Quraiẓa und Banū An-Nadīr; sie kamen mit 12000 kampfbereiten Männern, eine für die damalige Zeit in diesem Land beispiellose Zahl. Sie bildeten drei verschiedene Lager und wurden alle von Abū Sufyān geführt. Bei den Kampfhandlungen übernahmen jedoch die Stammesführer reihum das Kommando. Nach vierwöchiger Belagerung, nach der die Gegner durch ihre Erfolglosigkeit immer mehr den Mut verloren, gab es einen eiskalten Sturm aus dem Osten. Es war ein strenger Winter, und in Al-Madīna kann der Februar sehr kalt sein; denn es liegt etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Zelte der Feinde wurden umgerissen, ihre Feuer ausgelöscht, und Sand und Regen trieb ihnen ins Gesicht. Durch diese Zeichen wurden sie von Angst ergriffen. Sie hatten sich bereits beinahe untereinander zerstritten und traten jetzt den Rückzug an. Die Kampfkraft der Bewohner von Al-Madīna bestand aus nicht mehr als 3000 Mann, wobei der jüdische Stamm der Banū Quraiẓa einen inneren Schwachpunkt bildete; denn er hatte sich verräterischer Weise mit dem Gegner verbündet. Darüber hinaus gab es die Heuchler. Aber es gab auch verborgene Kräfte, die den Muslimen halfen. Außer den Naturgewalten waren diese moralischen Kräfte – gegenseitiges Misstrauen im feindlichen Lager, andererseits aber perfekte Disziplin unter den Muslimen unter der Führung des Propheten (a.s.s.). Dies waren Engel, die sie erschütterten und sie in Angst und Schrecken versetzten. (ÜB)

Arabischer Originaltext:
يَٰٓأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ ٱذۡكُرُواْ نِعۡمَةَ ٱللَّهِ عَلَيۡكُمۡ إِذۡ جَآءَتۡكُمۡ جُنُودٞ فَأَرۡسَلۡنَا عَلَيۡهِمۡ رِيحٗا وَجُنُودٗا لَّمۡ تَرَوۡهَاۚ وَكَانَ ٱللَّهُ بِمَا تَعۡمَلُونَ بَصِيرًا


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