Koran, Sure 48, Vers 03

Koranübersetzung:
, und auf dass Allah dir zu einem würdigen Sieg verhelfe.

Erläuterung:
48:1-3 – Es handelt sich hier um eine Verheißung, dass Muḥammad (a.s.s.) Makka erobern werde. Wenn diese Verheißung in der Form des Perfekts gegeben und damit der Inhalt der Verheißung als etwas Vollzogenes hingestellt ist, obwohl Makka bei der Herabsendung dieser Offenbarung noch nicht erobert war, dann deshalb, weil die Eroberung bereits Gewissheit war. Oder es handelt sich um eine Verheißung dessen, was Muḥammad (a.s.s.) in jenem Jahre, in dem diese Offenbarung herabkam, widerfuhr, wie der Sieg von Ḫaibar und Fadak. Oder es handelt sich um einen Bericht über den gerade vollzogenen Vergleich von Al-Ḥudaibiyya. In diesem Fall ist deshalb von einem Sieg und nicht nur von einem bloßen Vergleich die Rede, weil dieser Vergleich stattfand, als Muḥammad (a.s.s.) die Götzendiener schon so weit überwältigt hatte, dass sie um den Vergleich bitten mussten, und weil dadurch die Eroberung Makkas begründet wurde. Dadurch gewann der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, Zeit, sich mit den übrigen Arabern zu beschäftigen. Er konnte sie überfallen, Ortschaften erobern und zahlreiche Menschen zum Eintritt in den Islam veranlassen. In Al-Ḥudaibiyya erschien ihm ein gewichtiges Zeichen. Das Wasser dieses Ortes war nämlich ganz ausgetrocknet. Als er sich nun den Mund mit Wasser ausspülte und es an diesem Ort ausspie, strömte das Wasser in Al-Ḥudaibiyya so reichlich, dass all seine Begleiter davon trinken konnten. Oder es geht hier schließlich um den Sieg der Byzantiner; denn diese haben die Perser in jenem Jahre geschlagen, in dem diese Offenbarung herabkam. Man weiß ja aus der Sura “Die Byzantiner” (Nr. 30), dass dies ein Sieg des Gesandten Allāhs war, der den Erfolg der Byzantiner vorausgesagt und als freudiges Ereignis für die Gläubigen hingestellt hatte. “… auf dass Allāh dir … vergebe”: Dies ist ein Motiv für den Sieg, der Muḥammad (a.s.s.) als Vergebung und Lohn für seinen Eifer verliehen wurde; denn es war ja dadurch ein Anlass für den Sieg gegeben, dass Muḥammad gegen die Ungläubigen gekämpft und sich bemüht hatte, die Religion zu erhöhen, die Götzendienerei zu beseitigen, die unvollkommenen Seelen zunächst zwangsweise zu vervollkommnen, damit sie stufenweise zu freiwilliger Vervollkommnung kamen, und die Schwachen aus den Händen der Tyrannen zu befreien. “… deine vergangene und künftige Schuld”: alles Tadelnswerte, das von dir ausgegangen ist. “… und auf dass Er Seine Gnade an dir vollende”, indem Er die Religion erhöht und dem Prophetentum nun auch die Herrschaft im Lande verleiht, und dich bei der Vermittlung der Sendung und bei der Einsetzung von Normen für die Leitung der Gemeinde einen geraden Weg führen. (Baid, Gät) (vgl. dazu 9:43-45). 48:2 – Der Prophet (a.s.s.) hat immer wieder Allāh (t) darum gebeten, seine Sünden zu vergeben. Er sagte zu den Gläubigen: ”Bittet Allāh um Vergebung; denn ich bitte Ihn jeden Tag hundertmal um Vergebung.“ Nachdem diese Sura offenbart wurde, in der Allāh ihm die frohe Mitteilung macht, Er hätte ihm alle seine Sünden vergeben, betete er weiter stundenlang in der Nacht, bis seine Beine durch das lange Stehen im Gebet stark geschwollen waren. Seine Frau ‘Ā’iša (r) fragte ihn: ”Warum gibst du dir soviel Mühe, obwohl Allāh dir alle Sünden vergeben hat?“ Seine Antwort lautete: ”Sollte ich nicht ein dankbarer Diener Allāhs sein?“ (ÜB) (vgl. 40:55; 47:19). 48:3 – Der Prophet (a.s.s.) war sehr glücklich, als diese Sura auf seinem Weg zurück von Al- Ḥudaibiyya offenbart wurde. Wegen der Gaben und Verheißungen, die ihm von Allāh (t) in dieser Sura gemacht wurden, sagte er zu seinen Gefährten: ”Es ist mir in dieser Nacht eine Sura offenbart worden, die mir lieber ist als alles, was die Sonne mit ihren Strahlen erreicht.“ (ÜB)

Arabischer Originaltext:
وَيَنصُرَكَ ٱللَّهُ نَصۡرًا عَزِيزًا


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