Koran, Sure 5, Vers 117

Koranübersetzung:
Nichts anderes sagte ich zu ihnen, als das, was Du mich geheißen hattest: »Betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn.« Und ich war ihr Zeuge, solange ich unter ihnen weilte, doch nachdem Du mich abberufen hattest, bist Du ihr Wächter gewesen; und Du bist der Zeuge aller Dinge.

Erläuterung:
5:116-117 – Hier handelt es sich um eine Szene am Tage des Jüngsten Gerichts. Der Vers steht in Zusammenhang mit den vorangegangenen Versen. In diesem Vers wird die Haltung angesprochen, aufgrund derer Jesus und seine Mutter als Gottheiten verehrt wurden, trotz der Tatsache, dass weder Jesus noch Maria jemals einen solchen Anspruch stellten, sondern die Menschen aufforderten, Allāh allein zu dienen. Allāh (t) weiß sehr wohl, was Jesus zu den Menschen gesagt hat. Hier geht es jedoch um ein Verhör an jenem gefürchteten Tag, womit nicht derjenige gemeint ist, an den die Frage gerichtet wird. Es soll aber in dieser Form und mit der erwähnten Antwort die hässliche Lage derer, die diesen aufrichtigen, edlen Diener zum Gott erhoben haben, verstärkt zum Ausdruck gebracht werden. Der Begriff “Mutter Gottes” wurde zuerst von einigen Theologen in Alexandria geprägt. Obwohl dieser Begriff beim Volk großen Anklang fand, war die Kirche zunächst nicht geneigt, die Lehre zu akzeptieren, und erklärte die Marienverehrung für Irrglauben. Beim Konzil von Ephesus 431 n.Chr. wurde der Begriff schließlich offiziell von der Kirche benutzt. Infolgedessen verbreitete sich die Marienverehrung lawinenartig, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche. (ÜB) (vgl. 3:19; 5:75, 76, 78, 80; 33:45-48 und die Anmerkungen dazu).

Arabischer Originaltext:
مَا قُلۡتُ لَهُمۡ إِلَّا مَآ أَمَرۡتَنِي بِهِۦٓ أَنِ ٱعۡبُدُواْ ٱللَّهَ رَبِّي وَرَبَّكُمۡۚ وَكُنتُ عَلَيۡهِمۡ شَهِيدٗا مَّا دُمۡتُ فِيهِمۡۖ فَلَمَّا تَوَفَّيۡتَنِي كُنتَ أَنتَ ٱلرَّقِيبَ عَلَيۡهِمۡۚ وَأَنتَ عَلَىٰ كُلِّ شَيۡءٖ شَهِيدٌ


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