Koran, Sure 6, Vers 164

Koranübersetzung:
Sprich: ”Sollte ich einen anderen Herrn als Allah suchen, wo Er doch der Herr aller Dinge ist?“ Und keine Seele wirkt, es sei denn gegen sich selbst, und keine lasttragende soll die Last einer anderen tragen. Zu eurem Herrn werdet ihr dann heimkehren, und Er wird euch über all das belehren, worüber ihr uneins wart.

Erläuterung:
6:164 – Diese Aussage, die auch in 17:15; 35:18; 39:7; 53:38 zu finden ist, weist kategorisch die christlichen Lehren von der “Erbsünde” und der “stellvertretenden Sühne” zurück. Bezüglich der weiteren ethischen Implikation dieser Aussage vgl. 53:38, wo sie als erste in der chronologischen Reihenfolge der Offenbarungen vorkommt. Der Vers steht hier im Zusammenhang mit einer Kompromissforderung der heidnischen Araber, die verlangten, dass der Prophet (a.s.s.) und seine Anhänger die Lehre von der Einheit Allāhs flexibel behandeln und ihre Gottheiten anerkennen sollten. Dafür machten sie das Angebot, jede dadurch für den Propheten und die Seinen entstehende Sündenlast auf sich zu nehmen. (ÜB)

Arabischer Originaltext:
قُلۡ أَغَيۡرَ ٱللَّهِ أَبۡغِي رَبّٗا وَهُوَ رَبُّ كُلِّ شَيۡءٖۚ وَلَا تَكۡسِبُ كُلُّ نَفۡسٍ إِلَّا عَلَيۡهَاۚ وَلَا تَزِرُ وَازِرَةٞ وِزۡرَ أُخۡرَىٰۚ ثُمَّ إِلَىٰ رَبِّكُم مَّرۡجِعُكُمۡ فَيُنَبِّئُكُم بِمَا كُنتُمۡ فِيهِ تَخۡتَلِفُونَ


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