Koran, Sure 8, Vers 67

Koranübersetzung:
Einem Propheten geziemt es nicht, Gefangene zu halten, sofern er nicht heftig auf dieser Erde gekämpft hat. Ihr wollt die Güter dieser Welt, Allah aber will das Jenseits. Und Allah ist Erhaben, Allweise.

Erläuterung:
8:67-69 – In der Schlacht von Badr nahmen die Muslime siebzig Gefangene und beschlossen, ein Lösegeld für sie anzunehmen. Unter den Gefangenen befanden sich Al-‘Abbās, der Onkel des Propheten, und ‘Allys Bruder ‘Aqīl, die später Muslime wurden. Al-‘Abbās war der Ahnherr und Begründer der späteren Abbassidendynastie, die in der islamischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielen sollte. In seinem Fall ging das im Vers 8:70 ausgesprochene Versprechen voll in Erfüllung. Soweit in den Herzen der Gefangenen Gutes war, führte sie ihr Kampf gegen den Islam und ihre Gefangenschaft dazu, dass sie schließlich den Islam annahmen. (ÜB) Über die Gefangenen von Badr äußerten die Gefährten des Propheten (a.s.s.) ihre Meinungen: Abū Bakr (r) plädierte für Vergebung und Freilassung der Gefangenen gegen Lösegeld mit der Begründung, ein solches Verhalten würde einige von ihnen veranlassen, die Wahrheit des Islam zu erkennen. ‘Umar Ibn Al-Ḫaṭṭāb (r) plädierte dagegen für die Tötung der Gefangenen; er sagte: ”Sie haben dich (o Prophet) geleugnet und vertrieben; so stelle sie bereit und schlag ihnen den Kopf ab.“ Die Entscheidung Allāhs darüber in diesem Vers wurde im 2. Jahr n.H. in Al-Madīna offenbart (vgl. 47:4 und die Anmerkung dazu).

Arabischer Originaltext:
مَا كَانَ لِنَبِيٍّ أَن يَكُونَ لَهُۥٓ أَسۡرَىٰ حَتَّىٰ يُثۡخِنَ فِي ٱلۡأَرۡضِۚ تُرِيدُونَ عَرَضَ ٱلدُّنۡيَا وَٱللَّهُ يُرِيدُ ٱلۡأٓخِرَةَۗ وَٱللَّهُ عَزِيزٌ حَكِيمٞ


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