Koran, Sure 87, Vers 14

Koranübersetzung:
Erfolgreich ist wahrlich derjenige, der sich rein hält

Erläuterung:
87:14-17 – Die Reinheit, die – sowohl im Diesseits als auch im Jenseits – zum Erfolg bringt, ist vielseitig. Sie umfasst die Reinheit des Herzens, der Kleidung und des Körpers von innen und außen. Die Reinheit des Herzens bedeutet, es frei von der Befleckung des Unglaubens zu halten. Die Reinheit der Kleidung ist im rituellen Sinne eine Voraussetzung für die Gültigkeit des Gebets. Und unser Körper muss ebenfalls von außen durch Waschung rein sein. Von innen ist unser Körper rein, wenn wir die Gebote der Speise und des Tranks einhalten und uns nicht von Diebesgut ernähren. Erfolgreich sind jene, die ihr Leben auf dieser Grundlage gestalten als dann beten und den Namen ihres Herrn zu allen Angelegenheit gedenken. D.h. Allāh wird ihnen zu allen Handlungen gegenwärtig sein: Sie denken an Ihn, danken Ihm, vertrauen auf Ihn usw. Manche Menschen sind doch nicht an Normen dieser Offenbarung interessiert und es vorziehen, aus dem irdischen Leben hemmungslos so viel auszuschöpfen, wie man ausschöpfen kann. Sie merken jedoch nicht, dass alles Irdische vergänglich ist und das Leben im Jenseits besser und dauerhafter ist als das, was sie anhäufen. (vgl. 23:1-11; 91:9-10 und die Anmerkung dazu). Zusätzliche Erläuterung: 87:14-19 – Von Abū Huraira, Allāhs Wohlgefallen auf ihm: Der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: ”Dazu, dass der Mensch ein guter Muslim ist, gehört, von dem abzulassen, was ihn nichts angeht.“ (Ti) Das heißt, es gehört dazu, dass der Mensch das unterlässt, was ihn von den religiösen und weltlichen Dingen an Handlungen oder Worten nicht betrifft. Der Prophet, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte auch zu Abū Ḏarr, als er ihn nach den Offenbarungsschriften Abrahams fragte: ”Sie waren alle Lehrsprüche, darunter: »O du verblendeter Herrscher! Ich habe dich nicht berufen, ein Vermögen zusammenzutragen, sondern dazu, die Ansprüche der ungerecht Behandelten an Meiner Stelle zu erfüllen (indem du ihnen zu ihrem Recht verhilfst); denn Ich weise ihre Ansuchen nicht zurück, selbst wenn sie von einem Ungläubigen kommen.« Darunter war auch: »Der Einsichtige hat, sofern er bei Verstand ist, vier Stunden (am Tag für folgende Dinge zur Verfügung): eine Stunde, um vertraulich mit seinem Herrn zu sprechen, eine Stunde, um über die Wohltaten Allāhs nachzudenken, eine Stunde, um Selbstgespräche zu führen, und eine Stunde, um mit dem Herrn der Majestät und der Ehre allein zu sein. Diese letzte Stunde hilft ihm, die anderen drei Stunden zu verbringen.« Unter ihnen war auch: »Der Einsichtige soll, sofern er bei Verstand ist, sich nur um dreierlei Dinge bemühen: die Vorsorge für das Jenseits, die Sorge für den Lebensunterhalt und den Genuss an nicht verbotenen Dingen.« Darunter war auch: »Der Einsichtige soll, sofern er bei Verstand ist, in seine Zeit tiefe Einsicht gewinnen, sich seinen Angelegenheiten widmen, seine Zunge hüten. Wer aber meint, dass das Reden zu seiner Arbeit gehöre, der soll so weit wie möglich nur über das sprechen, was ihn angeht.«“ Abū Ḏarr fragte weiter: ”Bei meinem Vater und meiner Mutter, was war denn in den Offenbarungsschriften des Moses?“ Der Gesandte Allāhs erwiderte: ”Es waren alles Ermahnungen; darunter: »Erstaune über jemanden, der sicher wusste, dass er ins Höllenfeuer kommen würde, und trotzdem lachte; erstaune über jemanden, der sicher wusste, dass er sterben würde, und trotzdem fröhlich war; erstaune über jemanden, der von der Vorherbestimmung überzeugt ist, und trotzdem zornig wird; erstaune über jemanden, der sicher weiß, dass er morgen zur Rechenschaft gezogen wird, und trotzdem nichts tut.«“ Abū Ḏarr sagte: ”Bei meinem Vater und meiner Mutter, ist etwas von dem, was in den Offenbarungen Abrahams und Moses war, irgendetwas übrig geblieben?“ ”Ja, o Abū Ḏarr, die folgenden Worte im Qur’ān berichten davon: »Wohl ergeht es dem, der sich rein hält, des Namens seines Herrn gedenkt und betet. Doch ihr zieht das diesseitige Leben vor, wo doch das Jenseits besser und beständiger ist. Das steht ja schon in den ersten Schriften, den Schriften von Abraham und Moses.« Abū Ḏarr fuhr fort: ”Bei meinem Vater und meiner Mutter, gib mir einen Rat!“ ”Ich rate dir, Allāh zu fürchten; denn das ist der Anfang aller Dinge.“ ”Rate mir noch mehr!“ ”Halte dich an die Rezitation des Qur’ān und gedenke Allāhs oft; Er gedenkt ja deiner im Himmel!“ ”Rate mir noch mehr!“ ”Halte dich an den Ǧihād; er ist das Mönchtum der (islamischen) Gläubigen.“ ”Rate mir noch mehr!“ ”Halte dich an das Schweigen; es ist ein Mittel, den Satan von dir fortzutreiben, und es ist dir eine Hilfe bei der Ausübung deiner Religion.“ ”Gib mir noch einen Rat!“ ”Sprich die Wahrheit, selbst wenn sie bitter sein sollte.“ ”Gib mir noch einen weiteren Rat!“ ”Tue nichts, um dessentwillen man dich der Sache Allāhs wegen tadeln könnte.“ ”Gib mir noch einen Rat!“ ”Pflege die Verwandtschaftsbande, selbst wenn sie deine Verwandten von sich aus brechen sollten.“ ”Gib mir einen weiteren Rat!“ ”Es ist für den Menschen schon schlimm genug, dass er von sich selbst nicht alles weiß und (trotzdem noch) Dinge auf sich nimmt, die ihn nichts angehen. O Abū Ḏarr! Nichts ist so vernünftig wie das Vergewissern, nichts so fromm wie das Abstandnehmen von verbotenen oder zweifelhaften (Dingen) und nichts so gut wie ein guter Charakter.“ (vgl. u.a. Qurt., Bd. 10, S. 714f.).

Arabischer Originaltext:
قَدۡ أَفۡلَحَ مَن تَزَكَّىٰ


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