Koran, Sure 89, Vers 01

Koranübersetzung:
Beim Frühlicht

Erläuterung:
89:1-4 – Dies ist ein Schwur Allāhs bei Seiner Schöpfung in ihren verschiedenen Formen, der Ihm allein zusteht. Wir Menschen dürfen diese Schwurform nicht anwenden, sondern “bei Allāh” allein schwören. Hier beziehet es sich auf die Naturerscheinung des Frühlichts, das die Dunkelheit der Nacht vertreibt und die Regsamkeit des Lebens verursacht. Die zehn Nächte beziehen sich auf die ersten gesegneten zehn Nächte des Pilgerfahrtmonats Ḏu-l-Ḥiǧǧa. Andere Qur’ān- Kommentatoren meinen, es handele sich um die letzten zehn Tage des Fastenmonats Ramaḍān, in denen die Nacht der Macht (Lailatu-l-Qadr), in der die ersten Verse des Qur’ān offenbart wurden, fällt. (vgl. dazu 96:1ff.). Es wurde überliefert, dass der Schwur mit der geraden und ungeraden Zahl sich auf den Einzigen Schöpfer und auf alle von Ihm erschaffenen Paare bezieht. Manche Qur’ān-Kommentatoren meinen, dass die gerade Zahl sich auf den 10. Tag des Pilgerfahrtsmonats Ḏu-l-Ḥiǧǧa, Tag des Schlachtens zum Schluss der Pilgerfahrt, während sich die ungerade Zahl auf den Tag der Versammlung der Pilger auf der Ebene von ‘Arafāt am 9. Ḏu-l-Ḥiǧǧa bezieht. Es wird ferner überliefert, dass es sich mit der geraden und ungeraden Zahl auf die Gebete, die aus gerader Zahl von Rak‘a (Gebetsabschnitt) sowie auf andere Gebete, die aus ungerader Zahl von Rak‘a beziehen, z.B. das Witr-Gebet, das spät in der Nacht verrichtet wird. (vgl. dazu 36:36). Der Schwur bei der Nacht, “wenn sie vergeht”, weist auf die von Allāh erschaffene Funktion der Erde im Sonnensystem.

Arabischer Originaltext:
وَٱلۡفَجۡرِ


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