Koran, Sure 9, Vers 088

Koranübersetzung:
Jedoch der Gesandte und die Gläubigen mit ihm, die mit ihrem Gut und mit ihrem Blut kämpfen, sind es, denen Gutes zuteilwerden soll; und sie sind es, die Erfolg haben werden.

Erläuterung:
9:88-89 – Das Gute besteht darin, dass die Gläubigen im Diesseits Ehre und hohes Ansehen in der Gesellschaft, und im Jenseits Lohn und Allāhs Wohlgefallen gewinnen. Das Gegenteil gilt für die Heuchler und Ungläubigen: Die Erwähnung der Wüstenaraber ist darauf zurückzuführen, dass deren Haltung gegenüber dem Islam für die frühe Geschichte der Muslime von außerordentlich großer Bedeutung war; denn die Botschaft des Propheten (a.s.s.) konnte in Arabien nicht wirklich Fuß fassen, solange nicht die Unterstützung dieser kriegerischen Nomaden und Halbnomaden gesichert war, die den größten Teil der Bevölkerung auf der arabischen Halbinsel bildeten. Als der Prophet (a.s.s.) den Tabūk- Feldzug vorbereitete, waren viele der zum Islam übergetretenen Nomaden bereit, unter seiner Führung in den Kampf zu ziehen und taten dies auch, während andere befürchteten, ihre Abwesenheit vom Lager ihres Stammes könnte heidnische Stämme veranlassen, dieses zu überfallen, und wieder andere wollten sich einfach nicht den Schwierigkeiten eines Feldzuges in ein so weit entferntes Gebiet aussetzen, da sie der Ansicht waren, es habe nicht unmittelbar etwas mit ihren eigenen Interessen zu tun. Dies bezieht sich nicht auf die Heuchler von Al-Madīna, sondern auf diejenigen aus der Wüste, in erster Linie auf die Stämme der Asad und Ġaṭafān, die sich unter dem Vorwand, für Bedürfnisse der Familie Sorge tragen zu müssen, von dem Tabūk-Feldzug freistellen ließen. Die Heuchler hatten nicht nur eine Basis in Al-Madīna, sondern ihre Taktik beeinflusste auch Beduinen in den Dörfern und in der Wüste, die kriegerisch veranlagt waren und einer Aufforderung zum Kampf bereitwillig auch dann gefolgt wären, wenn es nicht um den Glauben gegangen wäre. Einige von ihnen hatten trotz ihres Bekenntnisses zum Islam Bedenken wegen der Schwierigkeiten des Feldzuges und der Aussicht, den gut ausgebildeten Truppen des byzantinischen Großreiches entgegentreten zu müssen. Sie fanden alle möglichen Ausflüchte, während in Wirklichkeit ihr mangelnder Glaube sie außerstande setzte, sich für Allāhs Sache anwerben zu lassen. Einige kamen mit Ausflüchten, andere kamen nicht einmal, sondern blieben einfach zu Hause und ignorierten den Aufruf. (ÜB) (vgl. 9:85, 97-99 und die Anmerkung dazu).

Arabischer Originaltext:
لَٰكِنِ ٱلرَّسُولُ وَٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ مَعَهُۥ جَٰهَدُواْ بِأَمۡوَٰلِهِمۡ وَأَنفُسِهِمۡۚ وَأُوْلَٰٓئِكَ لَهُمُ ٱلۡخَيۡرَٰتُۖ وَأُوْلَٰٓئِكَ هُمُ ٱلۡمُفۡلِحُونَ


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