Kuhl

(Kollyrium) ist ein Heilmittel für die Augen und Färbungsmittel für die Augenlider zugleich, das aus pulverisiertem Antimon gewonnen wird; es gibt den Augen einen gesunden Glanz und schützt sie vor Infektionen.

Der Kuhl wird gewöhnlich als Trockenpulver benutzt und kann auch mit pflanzlichen Ölen wie Schwarzkümmel- und Kampferöl gemischt werden. Es wird in einem kunstvollen schönen Gefäß (Mikhala, Mehrzahl: Makahil) bewahrt; und zur Färbung und Behandlung der Augen wird ein Stift (Mikhal bzw. Mirwad) mit einer Ornamentik am Griff verwendet, der gleichzeitig als Verschluss für die Mikhala dient.

Der Kuhl ist als kosmetisches Mittel seit dem Altertum, seit den Pharaonen bekannt.

Die ersten Muslime, Männer wie Frauen, haben es verwendet, weil der Prophet (a.s.s.) davon Gebrauch machte.

Umm ‘Atiyya berichtete: “Uns (Frauen) war es (von dem Propheten) verboten worden, länger als drei Tage um jemanden zu trauern, es sei denn, es handelte sich um den verstorbenen Ehemann, um den die Trauer vier Monate und zehn Tage dauern sollte. Ferner, dass wir während der Trauerzeit weder Kuhl noch Parfüm benutzten, farbige Kleidung zu tragen, außer weißer Kleidung, die durch Batik-Färbung grüne oder schwarze Flecken hatte.

Uns wurde nur (im Trauerfall) erlaubt, bei der Körperreinigung nach Beendigung der Monatsregel, etwas Kampfer oder Weihrauch zu benutzen. Ferner wurde uns die Teilnahme an einem Beerdigungszug untersagt.”

Von Medizinern wird vor Augenleiden durch unreine Produkte gewarnt, vor allem vor bleihaltigem Kuhl; denn das Metall kann in die Blutbahn gelangen und gesundheitliche Schäden, insbesondere für stillende Mütter und Säuglinge verursachen.