Makka

(f) liegt etwa in der Mitte Westarabiens und ist zur Zeit des Propheten Muhammad (s.) eine blühende Handelsmetropole wohlhabender Karawanenhändler.

Der Prophet Muhammad (s.) gehört aufgrund seiner vornehmen Abkunft vom Stamm der Qurais, und seiner untadligen Lebensführung wegen, der Führungsschicht von Makka an.

Als der Prophet (s.) aber den Islam zu verkünden beginnt und in zunehmendem Maße Anhänger um sich sammelt, zieht er den Zorn der Makkaner, die ihre Lebensweise und den gewinnträchtigen Götzendienst in der Al-Kaba bedroht sehen, auf sich. Ihr Hass entlädt sich in grausamster Verfolgung der Muslime. Einige Gläubige finden Zuflucht in Abessinien; die Zurückgebliebenen werden für drei Jahre in ein Tal bei Makka verbannt.

Im Jahre 622 n. Chr. wandern der Prophet (s.) und seine Anhänger nach Yathrib (Al-Madina) aus. Trotzdem dauern die erbitterten Feindseligkeiten der Makkaner weiterhin an, und es kommt zu mehreren Schlachten (Badr, Uhud, Grabenschlacht) zwischen ihnen und den Muslimen, die mit dem Friedensvertrag von Al-Hudaibiyya im Jahre 628 n. Chr. (6 n. H.) ein vorläufiges Ende nehmen.

Als dieser Friedensvertrag von den Makkanern gebrochen wird, zieht der Prophet Muhammad (s.) mit einer Armee von über 12000 Muslimen im Jahre 630 n. Chr. (8 n. H.) nach Makka.

Auf Anraten Abu Sufyans, der den Islam angenommen hat, ergibt sich die Stadt kampflos. Der Prophet (s.) gewährt den Makkanern großzügig Straffreiheit, die daraufhin dem Islam scharenweise zuströmen.

Die Al-Kaba wird, nachdem sie der Prophet (s.) von den Götzen gereinigt hat, zum höchsten Heiligtum des Islam.

Der Verlauf der Geschichte wird wie folgt überliefert: Eines Tages versammelten sich die mächtigen Stammesführer in Makka an der Al-Kaba und sagten: Wir sollten doch Muhammad holen lassen und uns mit ihm unterhalten, damit man uns später keine Vorwürfe machen kann, wenn wir Gewalt gegen ihn anwenden.

Als der Prophet dies erfuhr, eilte er zu ihnen; denn er wollte sie auf den rechten Weg bringen. Als er bei ihnen war, sagten sie: Du Muhammad! Wir wollen mit dir reden; denn es gibt wahrlich keinen anderen Mann unter den Arabern, der soviel Unheil über sein Volk gebracht hat wie du. Du hast unsere Väter beschimpft, unsere Religion geschmäht, unsere Götter beleidigt, unsere Sitten lächerlich gemacht und unsere Reihen gespalten. Wenn du dies tust, weil du Reichtum suchst, so sind wir bereit, dir von unseren Gütern soviel zu geben, bis du der Reichste unter uns geworden bist. Ist es die Berühmtheit, nach der du verlangst, so machen wir dich zu unserem Führer. Ist es ein Königreich, das du möchtest, machen wir dich auch zum König über uns. Wenn du glaubst, dass du von einem Geist besessen bist, der immer zu dir kommt, so werden wir unser ganzes Vermögen für dich aufwenden, um dir Heilmittel herbeizuschaffen „

Ganz sicher und unbeirrt von dem verlockenden Angebot der Makkaner sagte der Prophet (s.) : Nichts von alledem möchte ich. Was ich euch bringe, bringe ich nicht des Geldes, der Ehre oder der Herrschaft wegen; vielmehr hat mich Allah zu euch als Propheten entsandt und mir den Quran offenbart. Er hat mir befohlen, euch die frohe Botschaft zu überbringen und ein Warner für euch zu sein. Nehmt ihr meine Worte an, so wird es euer Glück im Diesseits und im Jenseits sein. Lehnt ihr sie ab, so will ich in Geduld ausharren, bis Allah zwischen uns richtet.

Die Makkaner erwiderten: O Muhammad, du weißt, dass wir ein armes Volk sind, das ein hartes Leben führt und unter Wasserknappheit leidet. So bitte doch Allah für uns, Er möge uns diese Berge fortbewegen, die uns umschließen, und unser Land flach machen und darin Flüsse entspringen lassen.

Der Prophet (s.) sagte: Dies liegt weder in meiner Macht noch ist es meine Aufgabe in dieser Welt. Darauf reagierten die Makkaner mit noch mehr Phantasie, indem sie sagten: Bitte also deinen Herrn, dir einen Engel als Beistand zur Verfügung zu stellen. Bitte Ihn auch, Er möge dir Gärten und Paläste und Schätze aus Gold und Silber geben. Dann würden wir erkennen, welchen Vorrang du bei Allah innehast. Als ihnen der Prophet die gleiche Antwort gab wie zuvor, fuhren sie herausfordernd fort: So lasse den Himmel brockenweise auf uns herabfallen, wie es nach deiner Behauptung Allah tun kann. Der Prophet antwortete: Dies liegt bei Allah. Er macht, was Er will. Die Leute sagten: Wir werden dich nicht in Ruhe lassen, und du wirst mit uns nicht fertig werden, bevor nicht du oder wir vernichtet sind.

Da stand ein Mann in der Versammlung auf und redete wie mit der Zunge eines Kindes: Wahrlich, ich werde erst an dich glauben, wenn ich gesehen habe, wie du auf einer Leiter zum Himmel emporsteigst und mit Engeln zurückkommst, die das bestätigen, was du sagst. Nach diesen Worten erkannte der Prophet, dass es unsinnig war, mit ihnen zu reden, und verließ die Versammlung. Er war traurig und besorgt über die missliche Lage seines Volkes. (vgl. dazu Quran 17:90ff.) (DM)

(—-> Eroberung Makkas)