Regeln und Verhalten beim Du’a

1.) Hab keine Zweifel im Du’a und zweifle nicht an seiner Erhörung, d. h. es soll nicht gesagt werden: „Verzeihe mir, wenn du willst.“, sondern: „Verzeihe mir!“ und sei sicher, dass dein Du’a erhört wird.
Du sollst Allah (t.) mit dem ganzen Herzen rufen und es sollen dich keine deiner Sünden (egal, wie groß sie waren) daran hindern dein Du’a voller Demut zu tun, denn sogar das Du’a vom verfluchten Teufel direkt nach seiner Verfluchung wurde von Allah (t.) erhört (siehe Sura al-Hidschr 15:35-38):
„Fluch soll auf dir (dem Teufel) sein bis zum Tag des Gerichts. Er sprach (der Teufel): `Mein Herr, so gewähre mir Aufschub bis zum Tage, an dem sie auferweckt werden.` Allah sprach: `Du bist unter denen, die Aufschub erlangen, bis zum Tage der bestimmten Zeit.`“

2.) Wiederhole deine Du’a, mach es dem Propheten (s.a.s.) nach, denn wenn er Allah (t.) um etwas gebeten hat, tat er das drei Mal. Wenn man für jemanden bittet, soll man mit sich selbst beginnen.

3.) Du sollst nicht voreilig sein, d. h., du sollst nicht sagen: „Ich habe gebetet, aber mein Gebet wurde nicht erhört.“

4.) Wähle für dein Du’a die passenden Zeiten, wie den Tag von Arafat, Ramadhaan, Laylatul Qadr, Freitag, Dämmerungszeiten und die Stunden im letzten Drittel jeder Nacht.

5.) Wähle die passenden Situationen, wie im Kampf für Allah (t.), die Zeit, in welcher der Regen fällt, Sujud im Gebet, nach den Pflichtgebeten und beim Fastenbrechen.

6.) Wähle die richtige Stimme und vergiss nicht, mit wem du sprichst. Deine Stimme soll zwischen normal reden und flüstern sein – nie laut. Denn du rufst Den Hörenden und Sehenden! Deine Lage soll demütig bis gebrochen sein und du sollst deine Armut Allah (t.) gegenüber ruhig zum Ausdruck bringen, denn wir sind die Armen und Er ist der Reiche.

7.) Du sollst dein Du’a mit Lobpreisungen von Allah (t.), Dank und dem Rühmen Allahs (t.) mittels seiner Eigenschaften und Namen sowie dem Segenswunsch für unseren Propheten (s.a.s.) eröffnen und ebenso sollst du es beenden. Danach sollst du mit deinen Händen über dein Gesicht streichen.

8.) Achte darauf, dass dein Essen, dein Trinken, deine Kleidung und deine ganze Habe aus Gutem/Erlaubtem halal finanziert worden ist. Hebe deine Hände mit den Innenflächen zum Himmel und wirf deinen Blick auf den Platz deines Sujuds.

9.) Du solltest in Richtung Qiblah gewendet sein. Wenn du dich mit bekannten Du´as aus Qur´an und Sunnah begnügst, ist das gut. Wenn du freie eigene Du’a aus deinem Herzen machst, so vermeide Du’a, die ihre Wurzel nicht in unserer Religion haben.

10.) Du sollst immer das Höchste verlangen. Wenn du z. B. um das Paradies bittest, bitte um al-Firdaus.

11.) Mach dich von innen für dein Du’a rein; wenn du jemandem Unrecht getan hast, gib ihm sein Recht zurück, wenn du eine Sünde begangen hast, so kehre dich zu Allah (t.) mit einer Tauba. Wende dich Allah (t.) mit dem Herzen zu, damit du einer von denen wirst, von denen Allah (t.) in Surat al-Baqarah (2:186) sagt: „Sie sollen Mir antworten, damit ich ihnen antworte.“

12.) Unser Prophet (s.a.s.) sagte: „Wer von den Muslimen dieser Welt Allah (t.) um etwas bittet, dessen Gebet wird Allah (t.) erhören oder Ungutes von ihm abwenden, es sei denn, er bittet um etwas, was nicht mit dem Islam vereinbar ist oder seinen Verwandten schaden würde.“

13.) Vergiss nicht deine Brüder und Schwestern in dein Du’a mit einzubeziehen.

14.) An jedes Bittgebet schließt sich der Segenswunsch für unseren Propheten Muhammad (s.a.s.) an – die so genannte „Ibrahimia“

„Allahumma salli ´ala Muhammadin wa ´ala aali Muhammad,
(Allah, schenke Muhammad Heil und der Familie Muhammads,)
kama salaita ´ala Ibrahim wa ´ala aali Ibrahim.
(so wie Du auch Ibrahim Heil geschenkt hast und der Familie Ibrahims.)
Wa barik ´ala Muhammad wa ´ala aali Muhammad,
(Und segne Muhammad und die Familie Muhammads,)
kama barakta ´ala Ibrahim wa ´ala aali Ibrahim, fil ´alamin
(so wie Du auch Ibrahim gesegnet hast und die Familie Ibrahims, in allen Welten,)
Innaka hamidu-m-majiyd
(Du bist der zu Preisende, der Rühmenswerte.)