Usama Ibn Zaid

Einige Wochen vor seinem Tod hatte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, Usama zum Führer eines Feldzuges gegen Syrien ernannt.

Usama sollte den Tod seines Vaters Zaid, des freigelassenen Dieners des Propheten, rächen.

Zaid (r) war von den Syrern in der Schlacht von Muta getötet worden.

Während der Vorbereitung des Feldzuges wurde der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ernstlich krank und starb. Dadurch verzögerte sich Usamas Aufbruch um einige Wochen. Sobald nachdem Abu Bakr Kalif geworden war, dachte er daran, den Feldzug durchzuführen. Der Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, brachte einige Leute auf den Gedanken, dass mit seinem Ende auch das Ende des Islam gekommen sei. Viele Stämme waren erst vor kurzer Zeit in die Gemeinde des Islam aufgenommen worden. Doch waren sie keinesfalls fest im neuen Glauben. Bei vielen von ihnen wurden Anzeichen bemerkt, dass sie aus der Gemeinschaft des Islam ausbrechen wollten.

Abu Bakr sah sich in einer schwierigen Lage. Er musste die Befehle des Propheten um jeden Preis ausführen und den vom Gesandten Allahs geplanten Feldzug unternehmen. Einige der Sahaba meinten jedoch, dass es besser sei, diesen Gedanken in dieser Lage fallen zu lassen. ”

Überall braut sich Unruhe zusammen, sagten sie. Es sei unklug, Truppen in ein fremdes Land zu senden, wenn sie dringend im eigenen Land gebraucht würden. Aber Abu Bakr wollte nicht auf sie hören. Wie kann ich die Flagge einziehen, die der Gesandte Allahs selbst entfaltet hat? fragte er. Es ist einfach undenkbar! Dann wandten einige ein, dass Usama noch zu unerfahren sei – er war noch keine 20 Jahre alt, um den Feldzug zu führen. Es sei klüger, einem erfahreneren Mann das Kommando zu übertragen. Diese Bedenken erregten Abu Bakrs Zorn. Welches Recht habe ich, fragte er, einen Mann abzusetzen, der vom Gesandten Allahs ernannt worden ist?

So brach die Expedition unter Usama ungefähr drei Wochen nach dem Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, auf. Abu Bakr begleitete Usama ein Stück des Weges. Der jugendliche Befehlshaber war zu Pferde, während der Kalif neben ihm zu Fuß ging. Usama sagte: O Nachfolger des Gesandten Allahs, nimm doch auch ein Pferd oder erlaube mir, abzusitzen! Bei Allah, entgegnete Abu Bakr, ich stimme keinem der beiden Vorschläge zu. Was macht es schon, wenn meine Füße staubig werden, während ich einige Schritte auf Allahs Wegen schreite? Jeder Schritt auf Allahs Wegen wiegt so viel wie 700 gute Taten.

Auch Umar war unter Usamas Kommando. Aber Abu Bakr brauchte ihn in Al-Madina als Berater. Deshalb bat er Usama um die Einwilligung, dass Umar in Al- Madina bliebe. Usama war einverstanden. Ehe der Kalif sich von Usama trennte, gab er ihm viele wertvolle Ratschläge, unter anderem: Sei nicht unehrlich! Täusche niemanden! Verstecke deine Kriegsbeute nicht! Verstümmele niemanden! Töte nicht Frauen, Alte und Kinder! Verbrenne keine Dattelpalmen! Schlage keine Obstbäume um! Schlachte eine Ziege, eine Kuh oder ein Kamel nur als Nahrung! Du wirst Menschen antreffen, die der Welt entsagt und sich in ein Kloster zurückgezogen haben; Lass sie in Frieden!

Usamas Feldzug war sehr erfolgreich. Er fiel in die Grenzbezirke Syriens ein und kehrte nach 40 Tagen nach Al-Madina zurück. Das Unternehmen brachte noch einen weiteren Erfolg. Es öffnete denen die Augen, die glaubten, dass der Islam am Ende sei. Sie erhielten den klaren Beweis dafür, dass der Islam es mit den größten Mächten der damaligen Welt aufnehmen konnte. Dies beeindruckte die schwankenden Stämme. Einige von ihnen, die erst kürzlich vom Islam abgefallen waren, kehrten in seine Gemeinschaft zurück. (DM)